It's the final countdown?!

Die letztes Kapitel des Exodusbuches geben uns einen Hinweis auf den roten Faden, der sich durch die ganze Bibel zieht. Sie zeigen uns, dass Jesus Christus die Antwort auf das Kernproblem der Menschheit ist.
It's the final countdown?!

Überblick

Die Bibelarbeit zum letzten Abschnitt der Exodusreihe kann nur einen Bruchteil des reichhaltigen Schatzes der Kapitel aufgreifen. Im Zentrum steht die große Linie der Heilsgeschichte. Exodus 31 + 35-40 sind offensichtlich verlinkt mit den ersten Kapiteln der Bibel (Genesis 1-3) und stellen einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Auflösung des Sündenproblems in Christus dar, welches seit Genesis 3 die Geschichte der Bibel vorantreibt. Die Kapitel kommunizieren einerseits die unglaublich anspruchsvolle Heiligkeit Gottes und andererseits den alles beeinflussenden Gemeinschaftswillen und das gnädige Wesen Gottes. Das Ende der Exodusreihe ist prädestiniert für die Verkündung des Evangeliums.

Ziel

Die Jugendlichen dürfen heute die große Storyline der Bibel entdecken. Sie werden sehen, dass ein roter Faden die gesamte Bibel durchzieht und Jesus Christus die Antwort auf das Kernproblem der Menschheit ist. Sie werden erkennen, welche Ehrfurcht das Heiligsein Gottes in einem Menschen hervorrufen muss. Wenn sie das Evangelium hören, wird das in ihnen keine Angst, sondern Erstaunen und (neue) Freude auslösen – Freude über Gottes Angebot in Jesus Christus, ihnen nahe zu sein.

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Exodus 31; 35-40

Vorschläge zum Einstieg

Starte deine Einheit mit Gebet.

a) Spiel: Filmzitate/Songzeilen/Buchtitel ergänzen

Bereite einige Sprichworte oder bekannte Zitate aus Filmen, Songs oder Büchern so vor, dass die Teilnehmer nur den Anfang hören/auf der Leinwand sehen. Ihre Aufgabe ist es, richtig zu ergänzen.

Bsp.: Leiter: „Wer andern eine Grube gräbt,…“  

richtige Antwort: „fällt selbst hinein.“ (witzige Antwort: „hat ein Grubengrabgerät.“)

Sinn des Spiels ist es, Cliffhanger-Momente zu simulieren. Wer das Sprichwort oder Zitat kennt, kann ihn schnell auflösen, wer nicht, grübelt.

Du kannst das Spiel unkompliziert jeder gegen jeden spielen oder du teilst Teams ein. Ob es eine Belohnung gibt, bleibt dir überlassen. 😉

b) Erzähl von einem Cliffhanger-Erlebnis (Serie, Buch-Reihe, Fortsetzungsgeschichten im Adventskalender als Kind…).

Gestaltung der Stunde

Vorbereitung:

Text 1-4 ausdrucken, analoges/digitales Whiteboard mit Grundriss des Schaubilds vorbereiten (siehe Dokumentenlinks), evtl. Bibelstellen aus dem Anwendungsteil ausdrucken

als Überleitung von a)/b) zum inhaltlichen Hauptteil – Lies den Teilnehmern folgendes Gedankenexperiment vor :


Stell dir vor, du hättest noch nie etwas von der Bibel gehört. Eines Tages kommt ein Freund damit um die Ecke. Er hält aber kein dickes Buch in der Hand, sondern nur ein dünnes Heft, auf dem „Genesis – das 1. Buch Mose Teil 1“ steht. „Lies das,“ sagt er zu dir. Du schlägst es auf, blätterst kurz durch und stellst fest, dass du nur drei Kapitel zu lesen hast. „Easy,“ denkst du, und beginnst zu lesen.

Die ersten zwei Kapitel machen dich glücklich – eine perfekte Story! Alles läuft super. Gott macht eine wunderbare Welt, erschafft zwei Menschen, die in perfekter Harmonie in einem idyllischen Garten mit schönen Blumen, frischer Luft, viel Liebe und leckeren Früchten leben dürfen, zusammen mit ihrem Schöpfer.
Du blätterst um, und schon nach dem ersten Satz ahnst du Böses. „Nein, nein, nein,“ rufst du und versuchst, die Hauptcharaktere vom größten Fehler ihres Lebens abzuhalten. Aber du hast keine Chance, die Handlung zu beeinflussen. Die Menschen tun das einzig Verbotene und zerstören ihr harmonisches Leben mit Gott. Machtlos musst du zusehen, welche Konsequenzen diese Dummheit nach sich zieht.
Bei den letzten beiden Versen des Kapitels kommen dir die Tränen.

„Deshalb schickte der HERR, Gott, ihn aus dem Garten Eden hinaus. Er sollte den Ackerboden bearbeiten, von dem er genommen war. So vertrieb er den Menschen. Östlich vom Garten Eden stellte er die Cherubim auf, dazu eine flammende umherwirbelnde Klinge, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.“

- Genesis 3, 23-24

Eine Tragödie!! Der Mensch getrennt von seinem Schöpfer. Keine Gemeinschaft mehr. Verbannt. 

„Das kann doch nicht das Ende sein. Jede Story hat doch ein Happy End!“, reagierst du entrüstet und verlangst nach der Fortsetzung. [Ende des Gedankenexperiments]

Hinführung zum Text:  

Uns Christen fällt es sehr schwer, uns diese Situation vorzustellen, weil wir die gesamte Bibel haben und das Ende der Geschichte – kurz: Jesus, der die Menschen wieder mit Gott vereint (dazu später mehr) – kennen. Aber dieser Cliffhanger ist die Realität aus der Perspektive unseres Textes heute. Das Ende des 2. Buches Mose, Exodus 35-40 (+ Kap. 31), bietet eine von vielen Chancen, eine Fortsetzung mit Happy End, d.h. eine positive Antwort auf die Trennung von Mensch und Gott zu sein. Alle bisherigen Möglichkeiten (Genesis 4 – Exodus 34) stellten sich als Nieten heraus. Exodus 32-34 waren sogar im Gegenteil eine bestätigende Darstellung der Problemlage gewesen: The struggle is real. Israel scheitert am Vertrauen zu Gott und bricht direkt die ersten beiden Gebote des gerade geschlossenen Bundes.

Doch was dann geschieht, ist einer der größten Liebesbeweise und ein Zeugnis purer Gnade… Lasst uns gemeinsam in einige der faszinierendsten Kapitel der Bibel reinschauen.

Es handelt sich um die letzten Kapitel im Buch Exodus. Das heißt, Mose gibt an das Volk weiter, was Gott ihm auf dem Berg aufgetragen hat. Daraufhin entsteht der vorläufige Tempel, das „Zelt der Begegnung“.

Textarbeit:

Gib an einzelnen TN oder Gruppen, die du spontan einteilst, die verschiedenen vorbereiteten Texte aus. Gib den TN ein paar wenige Minuten, um sich einen Überblick über ihren Text zu verschaffen. Die Erarbeitung des Themas geschieht nun im Dialog. Nimm die Texte chronologisch durch (von 1 bis 5). Gehe jeweils wie folgt vor:

1)    Der TN/die Gruppe beschreibt kurz das Thema seines/ihres Textes und benennt die Hervorhebungen.

2)    Alle sind eingeladen, ihre ersten Gedanken/Eindrücke zu teilen. Dafür gibt es keine spezifische Fragestellung.

Hinweis: Die Tiefe und Ausführlichkeit der Gedanken hängt von dem Wissenstand, der geistlichen Reife, dem Background und dem Interesse der TN ab. Du als Leiter moderierst und sorgst lediglich am Ende dafür, dass die wichtigsten Punkte gesagt sind (s. 3). Gib aber auf die Zeit acht, dass ihr euch nicht in Detailfragen verliert. Besteht großes Interesse an einem Thema, könnt ihr diesem ja eine Extrastunde widmen. 

3)    Du fasst die Gedanken zusammen und benennst die Kernaussage des Abschnitts (siehe Stichpunkte zum jeweiligen Text). Halte diesen Hauptgedanken gern auf einer Flipchart/an der Leinwand für alle sichtbar fest. Das Bild erweiterst du später, wenn du über Jesus sprichst. (Vorschlag für Schaubild s.u.)

-> Die Betrachtung der Texte soll die Verbindung zwischen Exodus 31 + 35-40 zu Genesis 1-2 erkennen lassen.]

Text 1: Weisheit, Gottes Geist (ExOdus 31,1-11 + 35,10-36,2)

  • Die Erfüllung mit dem Geist Gottes und die damit einhergehende Ausstattung mit göttlicher Weisheit ist die absolute Voraussetzung für die Umsetzung des Zeltbaus.

  • Dadurch wird deutlich: Im Prinzip bauen nicht die Menschen die Wohnung für Gott, sondern Gott baut sie sich selbst, indem er die menschlichen Handwerker mit seinem Geist erfüllt. Menschen sind zu unheilig, als dass sie eine dem heiligen Gott würdige Wohnung von sich aus errichten könnten. Es braucht die Weisheit des Geistes Gottes für den Bau, damit er so geschieht, wie er es angeordnet hat.

  • Der Geist Gottes war eine wichtige Figur der Schöpfung (Genesis 1,2: „…und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.“) Auch die Weisheit, die mit dem Erfülltsein des Geistes Gottes einher geht, hat Schöpfungsbezug. In Sprüche 8 (Sprüche 8,22-31 – lesen) beschreibt die personifizierte Weisheit sich als das Werkzeug Gottes in der Schöpfung der Welt. Dass der Bau der Wohnung Gottes eben diese Weisheit Gottes durch die Gabe des Geistes benötigt, zeigt uns: Es handelt sich hier um etwas Göttlich-Schöpferisches.

Text 2: Sabbat (Exodus 31,12-18 + 35,1-3)

  • Die letzten Worte Gottes an Mose, von denen wir erfahren, betreffen das Sabbatgebot. Die ersten Worte des Mose an das Volk, von denen wir erfahren, geben das Sabbatgebot weiter.

  • Dadurch wird deutlich: Welchen Zweck auch immer dieses Zelt, das gebaut werden soll, hat und wie auch immer das geschieht – Gott ist es unfassbar wichtig, dass sein Volk den Ruherhythmus in ihrem Leben etabliert, den er zu Beginn der Welt vorgegeben hat. Er begründet das Gebot mit seinem Schöpfungsverhalten, dass er selbst am siebten Tag ruhte (Exodus 31,17). In der Schöpfung liegt also ein Prinzip zugrunde, das das gesamte Leben prägen soll.
    Dieser Lebensrhythmus soll ein Ausdruck der Heiligkeit Israels aufgrund des Bundes sein, das heißt des Ausgesondertseins vom, des Erwähltseins vom, der Zugehörigkeit zum heiligen Gott Jahwe (Exodus 31,13.16). Wenn sich Gottes Volk daran hält, kommunizieren sie allen um sich herum: „Wir sind nicht unser eigener Herr, sondern gehören dem Schöpfer dieser Welt. Wir vertrauen ihm, dass er unsere Wege lenkt, und folgen seinen Prinzipien.“ (siehe Exodus 31,13)

  • Der Bruch des Gebotes wird ausdrücklich mit dem Tod bestraft (Exodus 31,14-15). Dadurch erkennen wir, wie unfassbar schwer die Heiligkeit Gottes wiegt und wie viel Respekt/Ehrfurcht sie erfordert.

Text 3: Herstellung des Zeltes (Exodus 36,8 – 39,43) 

  • Der Bibeltext erzählt ausführlich, wie die von Gott angeordneten Elemente des Zeltes hergestellt werden. Es handelt sich um keine versehentliche Wiederholung der Kapitel 25-30, sondern es soll deutlich werden, dass der Auftrag Gottes exakt ausgeführt wurde. Die zehnfache Erwähnung „so wie Jahwe es befohlen hatte“, unterstreicht die exakte Übereinstimmung von Auftrag und Ausführung. Es zeigt sich: Gottes Geist befähigt die Handwerker, das Werk Gottes würdig auszuführen.

  • Das zehnfache Vorkommen dieser Phrase ist übrigens kein Zufall, sondern erinnert an das zehnfache Reden Gottes in Genesis 1. So wie Gott zu Beginn der Welt durch sein Wort die Dinge ins Leben ruft, so führt der Geist Gottes hier beim Bau des Begegnungszeltes den „Schöpfungsauftrag“ der Wohnung aus. Daneben spiegelt sich die Schöpfung auch in den einzelnen Gegenständen und der Konzeption des Zeltes bzw. des Tempels wider. Überall im Tempel waren beispielsweise Palmen und Früchte als Verzierungen zu sehen – wie im Garten Eden. Die Gestaltung des Zeltes sollte bei denen, die es betraten, das Gefühl wecken, im Garten von Eden zu sein. 

  • Exodus 39,32.43 sind zwei ganz besondere Verse. Hier beobachten wir, dass die Fertigstellung des Zeltes mit derselben Sprache beschrieben wird wie die Vollendung der Erschaffung der Welt („vollendete“, „sah an“, „segnete“).

  • Es wird einmal mehr ersichtlich: Der Bau des Zeltes steht in enger Verknüpfung zum Schöpfungsakt am Anfang der Bibel.

Text 4: Aufrichtung des Zeltes (Exodus 40,1-33)

  • Das letzte Kapitel ist quasi die Kurzversion von Exodus 25-30 und 36-39, diesmal nur mit Mose und Gott als Charaktere. Es schließt die höchst faszinierenden, tief bedeutungsvollen und stark berührenden Ereignisse als Finale ab. Gott trägt Mose die Errichtung des Zeltes auf – dieser führt die Anweisung entsprechend aus. Die exakte Übereinstimmung von Auftrag und Umsetzung wird wieder einmal durch den wiederholenden Satzteil „wie Jahwe es Mose befohlen hatte“ ausgedrückt. Sieben Mal – die Zahl der Vollkommenheit – beschreibt die Phrase Moses Taten. Einmal steht sie als einleitende Aussage voran.

-       Um die Vollkommenheit des Werks zu krönen, endet die Errichtung mit dem an den siebten Schöpfungstag erinnernden Aussage „So vollendete Mose das ganze Werk.“ 

Text 5: Cliffhänger Exodus (Exodus 40,34-38)

  • Gott bezieht seine Wohnung. Das geht, weil sein Geist sie hatte erbauen lassen, sodass sie seiner Heiligkeit würdig ist.

  • Genau genommen ist es Gottes Herrlichkeit, die einzieht. Die Herrlichkeit Gottes kennen wir bereits aus Exodus 32-34. Dort bat Mose um eine Begegnung mit ihr, durfte sie aber lediglich von hinten anschauen, weil er sonst hätte sterben müssen. Die Herrlichkeit Gottes beschreibt die Ausstrahlung, die Gottes heiliges Wesen hinterlässt. Diese ist so ausdrucksstark und blendend, dass jeder, der ihr einfach so begegnet, sterben muss. Das liegt daran, dass die Heiligkeit Gottes so viel reiner und vollkommener ist als die gefallene Welt und deshalb keine Begegnung mit der Sünde duldet. Deshalb kann Mose das Zelt nicht betreten. Der lange aufgebaute Spannungsbogen, dass es endlich eine Lösung geben wird, wie Mensch und Gott sich begegnen können – in einem „Garten Eden 2.0“ –, fällt schlagartig ab. Die Enttäuschung ist groß.

Wir sind schon wieder mit einem Cliffhanger konfrontiert. Die offengebliebene Frage „Wie können Mensch und Gott wieder vereint werden?“ lautet nun präziser „Wie kann ein Mensch der Herrlichkeit Gottes begegnen?“. Obwohl das Ende des Exodus so vielversprechend schien, das Grundproblem der biblischen Story auflösen zu können, war es doch nur eine weitere Niete – oder?!

Wir Christen hängen natürlich nicht in diesem Cliffhanger. Vorsicht Spoiler – Jesus ist die ultimative Antwort! 😊

Übertrag, Anwendung

Die Deutung/Erklärung der Beobachtungen soll die Verbindung zwischen den Schöpfungs- und Exodustexten mit Jesus Christus erkennen lassen.

Mit Matthäus 1 beginnt endlich die endgültige Auflösung des Problems aus Genesis 3 – die Trennung von Mensch und Gott. Es ist die Erzählung der ultimativen re-union von Mensch und Gott – maßgeblich in Jesus begonnen und mit seiner ausstehenden Wiederkunft vollendet. Es stellt sich heraus, dass das Begegnungszelt doch nicht ganz irrelevant war.

Wir haben an den Schöpfungslinks in den fünf Texten gesehen, was Gottes Absicht mit diesem Begegnungszelt war: Er wollte eine Neuschöpfung, weil die Erde vom Bösen durchseucht war. Neu nicht auf demselben Weg wie durch die Sintflut – tabula rasa -, sondern durch einen Weg der Errettung. Er hatte sein Volk aus Ägypten befreit, erlöst und etwas besonderes vorbereitet, wie die Welt möglichst wieder zum Zustand „Garten Eden“ zurückkehren konnte: Einen heiligen Ort der Begegnung.

Surprise – so einfach war das mit dem Tempel nicht…Long Story short: Jesus. Er funktionierte als Tempel optimal. Er erfüllte alles in vollkommener Weise, damit die Begegnung möglich wurde, damit sich der heilige Gott und der schuldbeladene Sünder umarmen können. [Mit jeder der folgenden Aussagen ergänzt du das Tafelbild um einen Buchstaben. Gern kannst du die Bibelstellen vorher unter den TN aufteilen, sodass sie auf dein Stichwort vorgelesen werden können.]

  1. Jesus Christus trug den Geist Gottes in sich (Matthäus 3,16-17) und ist voller Weisheit (Kolosser 2,3). 

  2. Jesus Christus brachte die ultimative Ruhe für die Schöpfung, den ultimativen Sabbat (Lukas 4,16-21; Lukas 24,1).

  3. Jesus Christus führt uns ins Paradies. Er ist der Tempel Gottes, seine Wohnung unter uns (Johannes 2,19-22 mit Matthäus 12,6). Er wird Immanuel genannt – „Gott mit uns“ (Matthäus 1,22-23). Er bringt uns in die unmittelbare Gemeinschaft mit Gott (Johannes 14,6).

  4. Jesus Christus hat das Werk Gottes „vollbracht“ (Johannes 19,30). Er hat die Vollendung gebracht. Absolut fertig wird Gott sein, wenn Jesus wiederkommt und diese Schöpfung schlussendlich ganz neu macht (Offenbarung 21,1).

  5. Jesus Christus brachte die Herrlichkeit Gottes zu uns auf die Welt. Er war das wandelnde Zelt voll von Gottes Herrlichkeit und ist den Menschen face to face begegnet (Johannes 1,14).

In Jesus ist die Trennung überwunden. Gemeinschaft mit Gott ist möglich. Das Zelt der Begegnung war eine Vorausschau auf Christus. Nun ist das Geheimnis gelüftet, das in den Exodustexten steckt: In Christus findet alles sein Ziel, in ihm mündet jede Investition Gottes, dem Menschen nahe zu sein (siehe Kolosser 1,16-17). [Zeichne den blauen Weg im Tafelbild ein.]

Das ist alles pure Gnade! Erinnert ihr euch an Exodus 34,6-7? Dieser Vers über Gottes Charakter mitten in diesem Chaos von Israels mega fail, den Bund mit Gott bei der erstbesten Gelegenheit zu brechen? Israel hatte sich eigentlich direkt disqualifiziert, das Volk zu sein, bei dem Gott seine Wohnung in seiner Schöpfung haben wollte. Aber weil er „barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue“ ist, hat er sein Versprechen gehalten und auf seine Kosten die Wohnung möglich gemacht – er gab seinen Geist. In Jesus Christus direkte Begegnung möglich zu machen, hat ihn noch vieles mehr gekostet – aber er das war es ihm wert. Wir waren es ihm wert. Seine Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit seinen geliebten Menschen war groß genug, dass sie die Kluft zwischen Sünde und Heiligkeit überwinden konnte. Und in ihm sind wir eine neue Schöpfung, wie Gott sie gewollt hat (2.Korinther 5,17).

So sitzen wir heute hier, nennen uns (vielleicht) Christen und bilden den Leib Christi. Dadurch sind wir der Tempel Gottes (Epheser 2,21-22). Jeder Christ ist Teil des Tempels und ist ein Tempel Gottes, in dem sein Geist, seine Herrlichkeit wohnt (1.Korinther 3,16). Wie das plötzlich, wenn Mose doch keine Begegnung mit der Herrlichkeit möglich war? Jesus. Jesus und sein Werk. Er starb, überwand den Tod und machte uns damit von aller Sünde frei, sodass wir kompatibel sind mit der Heiligkeit Gottes – natürlich nur, wenn wir es für uns annehmen.
Du und ich sind vom Grunde her keine Ausnahme vom Kernproblem der Menschheit. Auch uns hat diese Trennung getroffen. Wir leben in einer Welt, die nicht so läuft, wie ihr Designer sie sich gedacht hat. Wir sehen Leid, Krieg, Tod im großen Stil. Wir erleben Verletzungen, Unmut, Traurigkeiten in unserem ganz persönlichen Leben. Uns widerfährt Unrecht, wir tun anderen Unrecht. [Hier kannst du gern konkrete Beispiele nennen, die deiner Jugendgruppe entsprechen.] Bei dem einen scheint es offensichtlicher, bei dem anderen sieht nach außen hin alles gut aus, aber innerlich sind wir zerbrochenen Menschen. Es gibt keine Ausnahme – außer Jesus. Wir alle leben in Scherbenhaufen. Und wenn wir den einen zusammenkehren wollen, stoßen wir den nächsten Spiegel mit unserem Hinterteil um. Klirr.

Die Frage ist: Lässt du dir helfen oder versuchst du’s immer und immer wieder?

Jesus bietet dir seine Hilfe an. Er räumt für dich auf. Er will bei dir einziehen und dich zu seinem Zelt der Begegnung mit Gott machen. Dann erlebst du ein Stück von dieser neuen Schöpfung – so viel Herrlichkeit, Freiheit und Freude.

Wir warten darauf, dass Gott seine neue Schöpfung zum Abschluss bringt und in seiner ganzen Fülle unter uns wohnt (Offenbarung 21,3), weil die Sünde nicht mehr sein wird. Und bis dahin warten wir – ohne Cliffhanger, denn wir wissen durch die Bibel, wie es ausgehen wird! Es gibt ein Happy End, das Happiest End ever!

Danke Gott im Gebet dafür.

Ergebnissicherung

Die Ereignisse in den heutigen Kapiteln der Bibel mögen zwar Jahrtausende zurückliegen, aber das Prinzip dahinter – die Sehnsucht des allmächtigen und heiligen Gottes, Menschen zu begegnen und engste Gemeinschaft mit ihnen zu haben – ist heute noch dasselbe, denn Gott ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit (siehe Hebräer 13,8).

Bilde gern kleine Gruppen, die im besten Fall alle mit einem Mitarbeiter versorgt sind, und gib ihnen 15-20 Minuten, sich über folgende fünf Fragen auszutauschen:

  • Hat sich der Cliffhanger bei dir schon aufgelöst oder wartest du noch darauf, dass Jesu Überwindung deiner Trennung von Gott für dich Realität wird?

  • Wie begegnest du Gott, nachdem dir nochmal das Gewicht seiner Heiligkeit bewusst geworden ist?

  • Was möchtest du ändern, damit deine Dankbarkeit und Freude über die Tatsache, dass Jesus dir die Begegnung mit Gott ermöglicht hat, wächst?

  • Wie zeigt sich in deinem alltäglichen Leben, dass du selbst eine wandelnde Wohnung Gottes bist?

  • Was ändert sich in deinem Umgang mit anderen Christen, wenn du weißt, dass ihr gemeinsam die Herrlichkeit Gottes beherbergt und widerspiegeln sollt?

Ihr könnt die gemeinsame Zeit mit einer Gebetsgemeinschaft abschließen oder du als Leiter beendest die Bibelarbeit mit einem Gebet.