Dein Name auf seinem Herzen

Diese Bibelarbeit zeigt uns, dass Jesus unser Hohepriester sein will und wir ihm all unsere Anliegen bringen können.
Dein Name auf seinem Herzen

Überblick

Die Kleidung, Einweihung und Aufgabe des Hohen Priesters sagt viel über Gottes Herz aus. Jesus als perfekter Hoher Priester tritt an unserer Stelle in Gottes Gegenwart. Als Nachfolger Jesu, können wir nun mit den Anliegen von Menschen auf dem Herzen ebenfalls vor Gottes Thron kommen. 

Ziel

Die Jugendlichen entwickeln eine größere Sicherheit im Vertrauen auf Jesu Opfer für sie und eine Leidenschaft, für Menschen in ihrem Umfeld vor Gott einzutreten.

Einstieg

a) Anhand von Emojis werden Bibelgeschichten erraten (s. auch www.steps-leaders.de/beitrag/emoji-quiz). Wir verknüpfen Bilder mit einer bestimmten Bedeutung. Die gleiche Absicht hat Gott mit Geboten, die im alten Testament Äußerlichkeiten wie beispielsweise die Priesterkleidung betreffen. Sie weisen symbolisch auf eine größere Wahrheit hin.

b) Führe eine Gruppendiskussion durch. Wer von den Teilnehmern hat schonmal erlebt, dass jemand anders sich für sie eingesetzt hat? Warum und wann ist es wichtig, sich für andere einzusetzen?

Erarbeitung und Anwendung

In einer Zeit, in der moderne Medien uns alles nur Erdenkliche visualisieren und abbilden können, liest sich Exodus 28 als detaillierte Beschreibung von Kleidung eher zäh. Warum ist es wichtig für mich, zu wissen, wie viele Schmucksteine auf dem Priestergewand angebracht waren? Können wir nicht über Jüngerschaft reden?

Die reiche Bildersprache hinter der Zeremonie des alten Bundes Gottes mit Israel ist mir selbst erst nach einigen Jahren als Christ verständlich geworden. 

Die Symbolik in Gottes Geboten sagt viel über Gottes Herz aus.

 

Der Hohe Priester

Die wichtigste Person im Gottesdienst des alten Testamentes war der Hohe Priester. 

,,Du aber lass deinen Bruder Aaron und seine Söhne mit ihm aus der Mitte der Söhne Israel zu dir herantreten, damit er mir den Priesterdienst ausübt, Aaron und mit ihm Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar, die Söhne Aarons. Und fertige heilige Kleider für deinen Bruder Aaron an, ihm zur Ehre und zum Schmuck!''

- Exodus 28, 1-2

Aaron und seine Nachkommen bekamen den Auftrag, stellvertretend für das Volk Israel in Gottes Gegenwart zu kommen und mit ihm in Beziehung zu treten. Dies allerdings gestaltet sich bei einem perfekten Gott und unperfekten Menschen mit einem boshaften Herzen als sehr gefährlich. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, soll der Hohe Priester durch seine Kleidung und eine Einweihungszeremonie für die Begegnung mit Gott tauglich gemacht werden.

 

1.Die Priesterkleidung (Kapitel 28)

In Vers 2 wird deutlich, dass die Kleidung den Priester von der Menge absondern soll. Die Pracht sagt aus: Diese Aufgabe darf nicht jeder übernehmen. Besonders greifbar wird es durch die Schellen am Obergewand (V. 35), wenn Aaron in das Heiligtum hineinging. Jeder hörte, dass der Auserwählte seine Aufgabe wahrnimmt und sich in Gottes Gegenwart wagt. Dabei wünscht sich Gott eine besondere Herzenshaltung:

,,So soll Aaron an der Brusttasche für den Rechtsspruch die Namen der Söhne Israel auf seinem Herzen tragen, wenn er ins Heiligtum hineingeht, um sie beständig vor dem HERRN in Erinnerung zu bringen.''

- Exodus 28,29

Die Menschen seines Volkes über dem Herzen zu tragen, wenn er Gott begegnet, war Aarons Hauptaufgabe. Die Namen der Stämme Israels auf der Brusttasche und auf den Schultern (V. 12) dienten der Erinnerung vor Gott. 

Das goldene Blech an seinem Kopfbund (Vers 38) und die Inschrift „Heilig dem Herrn“ symbolisiert die Bereitschaft des Priesters, sich Gott zu nahen. Das Gold spiegelt die Heiligkeit Gottes wider und macht die priesterliche Aufgabe, die Schuld der Unreinen auf die Opfertiere zu übertragen, sichtbar.

 

2. Die Priesterweihe (Kapitel 29)

Da gibt es aber ein Problem. Schließlich ist der Priester selbst ein Mensch, und lädt in seinem Leben schon Schuld auf sich. Damit würde er in der Anwesenheit des heiligen Gottes vergehen und scheidet eigentlich für diese Aufgabe aus. Um den unperfekten Priester selbst dennoch an der Heiligkeit Gottes teilhaben zu lassen, wurde zuallererst ein Stier als Opfer für die Sünde (V. 14), dann ein erster Widder als lieblicher Geruch für Gott (V. 18) und schließlich ein zweiter Widder als Versprechen Gottes, die Priester zu versorgen (V. 22), geopfert. Der Priester legte seine Hände auf die noch lebendigen Tiere und übertrug seine Sünde symbolisch auf einen Stellvertreter. Dieses zentrale Bild weist auf den vollkommenen Stellvertreter hin. Ein Hoher Priester hatte kein Opfer nötig, sondern konnte frei von Sünde in die Gegenwart Gottes treten. Von ihm lesen wir im Hebräerbrief:

,,Jesus dagegen bleibt für immer Priester; sein Priestertum wird nie enden. Deshalb kann er auch für immer alle retten, die durch ihn zu Gott kommen. Er lebt ewig und wird vor Gott für sie eintreten. Er ist ein Hoher Priester, wie wir ihn nötig haben, denn er ist heilig, ohne jede Schuld und unberührt von der Sünde. Er wurde von den sündigen Menschen getrennt und hat den höchsten Ehrenplatz im Himmel erhalten.''

- Hebräer 7,24-26

Jesus Christus hat durch seinen Tod unsere Schuld getragen und uns bereit gemacht für den Himmel.

Er ist gleichzeitig Hoher Priester und Opfer und trägt uns als Christen auf dem Herzen.

Anwendung

Wenn jemand Jesus sein Leben anvertraut, dann ist er sicher in seiner Hand geborgen, unabhängig von äußeren Umständen. Jesus ist Priester für ewig. Dieser Priester kennt deine Schwächen, Sorgen und Ängste, aber er war ihnen auch als Mensch nie unterworfen. Er lädt uns zu sich ein:

,,Lasst uns deshalb zuversichtlich vor den Thron unseres gnädigen Gottes treten. Dort werden wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden, die uns helfen wird, wenn wir sie brauchen.''

- Hebräer 4,16

Vor diesen Thron dürfen wir sowohl unsere Anliegen als auch die Anliegen unserer Freunde vor dem allmächtigen Gott in Erinnerung bringen wie Aaron und dadurch gewissermaßen „priesterlich dienen“. Was für ein Privileg! Er freut sich an den Gebeten seiner Kinder.

Ergebnissicherung

1)     Reflektiere dein Gebetsleben: Wie ist das Verhältnis von deinen persönlichen Bitten, dem Beten für deine Mitmenschen und konkreter Dankbarkeit über Gottes unverdiente Gnade? Male dir die Verhältnisse auf.

2)     Jeder hörte und sah, wenn der Priester in Gottes Gegenwart ging. In welchen Lebensbereichen können Menschen sehen, dass du mit Jesus lebst? In welchen Bereichen brauchst du noch „neue Kleider“?