Gesetz Gottes & Leben in Christus

Das Volk Israel stand unter dem alten Bund und haben 613 Gebote von Gott bekommen. Diese Bibelarbeit beschäftigt sich mit der Relevanz dieser Gebote heute und was der neue Bund für uns bedeutet.
Gesetz Gottes & Leben in Christus

Überblick:

In Exodus 20-24 geht es um viele Gesetze, die Gott aufstellt. Die Frage ist, was hat das mit deinem Leben heute zu tun? Sind die Gesetze für uns heute noch relevant. Und was hat es mit dem alten bzw. neuen Bund auf sich?

Text:

Exodus 20-24

Ziel:

Die Gesetze des Moses wurden im Kontext des alten Bundes gegeben. Sie machen deutlich, dass wir dem nicht gerecht werden und einen anderen Bund brauchen. Jesus ist dieser neue Bund. Das große neue Gesetz ist in dem Wort ,Liebe' zusammengefasst. Die Gebote Gottes sind Prinzipien, die für unser Leben anwendbar sind. Versagen gehört zum Leben dazu, aber Jesus hat das perfekte Leben gelebt. Durch den Abgleich mit den Ansprüchen Gottes können die Jugendlichen erleben, wie wichtig das tägliche Leben in Christus ist. Gnade ist durch den Abgleich des Ist-/und Sollzustands erlebbar.

Einstieg:

a)     Auf einer Flipchart steht auf der eine Seite das Wort ,Fehler' oder ,Regeln' und auf der anderen Seite ,Liebe' – die Jugendlichen haben die Möglichkeit mit Post-it Zettel Assoziationen dazu an die Flipchart zu hängen. Anschließend kann diskutiert werden, was das Eine mit dem Anderen zu tun haben kann.

b)    Ein Bild von einem verliebten Paar wird aufgehängt. Es kann zur Diskussion gestellt werden, ob und welche Regeln das Paar für die Beziehung aufstellt. Warum hält der oder die Partnerin ggfs. sogar undefinierte Regeln? Was machen Fehler mit einem der beiden Partner? 

c)     Quizrunde mit den 10 Geboten.

 

Erarbeitung und Anwendung:

Das Alte Testament ist voller Gesetze und wir Christen lesen die Bücher Mose oft ungern, da sie uns zäh erscheinen. Im Alten Testament finden wir 613 Gesetze. Ich muss sagen, dass hört sich ganz schön viel an. Ehrlich gesagt kenne ich wenn überhaupt auswendig auch nur die 10 Gebote.

Wie geht es dir damit? Und vor allem wie fühlst du dich, wenn jemand 613 Ansprüche an dich hat?

Wenn du noch bei deinen Eltern lebst, geht es dir vielleicht so wie mir damals – es wurden Regeln besprochen, welche einem nicht immer leicht fielen einzuhalten. Noch weniger hat man manchmal die Regeln verstanden. Oft nehmen wir Menschen Regeln als etwas sehr negatives wahr. Aber wenn wir in Länder schauen, in denen Krieg und Korruption herrschen, können wir ganz schnell merken, dass es durchaus sinnvoll ist, dass es existierende Gesetze gibt, welche zumindest in Deutschland größtenteils eingehalten werden.

Zum 02.02.2022 haben in Deutschland alleine 1.773 Gesetze mit 50.738 Einzelnormen gegolten. Selbst ein Jurist kennt nicht all diese Gesetze. Und doch sind diese scheinbar notwendig um ein geregeltes Zusammenleben zu ermöglichen.

Wie Eingangs erwähnt gibt Gott dem Volk auch Gesetze. Darunter unter anderem die 10 Gebote. Auch wenn der eine oder andere Christ ist, wird mit Sicherheit die Frage aufkommen, ob diese Gesetze, welche etwa 4000 Jahre alt sind noch heute gültig sind.

(An dieser Stelle könnte beispielsweise eine kleine Abstimmung erfolgen.)

Wichtig zu verstehen ist, dass die Gesetze des Moses damals in die Lebensrealität der Israelitin gegeben wurden. Die Israeliten kamen soeben aus der Sklaverei und waren einer ganz anderen Realität ausgesetzt, als das heute bei dir oder mir der Fall ist. Die Israeliten waren finanziell mit Sicherheit lange nicht so abgesichert, wie wir es heute sind. Darüber hinaus haben sie in Zelten in der Wüste gelebt. (Hier können Beispiele für Gesetze gebracht werden). Auch wird z.B. durch das Gesetz der Scheidung deutlich, dass Gott den Fall der Schöpfung erkennt und durch Regeln versucht Missstände in der Lebensrealität der Israeliten „human“ zu gestalten und das Wohl der Menschen dabei im Blick zu behalten.

In der Bibel lesen wir häufig von einem alten und einem neuen Bund. In Lukas 22,20 spricht Jesus von diesem neuen Bund. Jesus macht an der Stelle deutlich, dass es nun einen neuen Bund gibt. Die Israeliten haben damals unter dem alten Bund gelebt. Auch in unserem Rechtsstaat kommt es immer wieder dazu, dass Gesetze aus den Gesetzesbüchern gestrichen werden und neue formuliert werden. Jesus ist hier aber ganz radikal.

Der alte Bund war mit vielen Regeln und Angst vor der Macht Gottes verbunden. Der Hohepriester durfte beispielsweise nur einmal im Jahr in das Allerheiligste. Jesus hingegen begründet einen neuen Bund. Dieser wurde an Pfingsten durch den Heiligen Geist bestätigt. Im alten Bund haben die Israeliten ganz deutliche Regeln diktiert bekommen, wohingegen uns der Heilige Geist den Willen Gottes zeigt. In einer Beziehung weiß auch ein Partner oftmals ganz genau, was sein Partner will oder eben auch nicht. Das muss nicht schriftlich festgehalten sein. In Hebräer 8,13 wird deutlich, dass wir Christen nun unter dem neuen Bund leben – nicht mehr unter dem Alten (welcher die 613 mosaischen Gesetze beinhaltete).

Auch der Versuch nur moralische Gesetze aus dem Alten Testament zu übernehmen entbehrt jeder biblischen Grundlage. Viel mehr vermitteln die Gesetze Gottes Prinzipien und wurden wie schon beschrieben, damals auf die Realität der Israeliten angepasst.

Jesus reduziert das Gesetz im neuen Testament auf zwei Gebote:

  1. Liebe Gott

  2. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

Daraus wird deutlich, dass wenn diese Regeln befolgt werden, Gottes Wille erfüllt wird. 

Diese Gesetze sind auch für uns im alltäglichen Leben anwendbar. Wenn du in deinem Alltag mit deiner Family oder deinen Freunden interagierst, schaust du eher, was für dich das Beste ist. Oder setzt du alles daran, das Beste für dein Gegenüber raus zu holen?

In Römer 7,7 macht Paulus deutlich, dass das Gesetz in seiner Existenz uns lediglich deutlich macht, dass wir den Ansprüchen Gottes nicht gerecht werden können. Vielmehr zeigt es, dass wir eine andere Lösung brauchen.

Jesus selbst ist in die Welt gekommen und hat in vollkommener Weise gezeigt, was es heißt, das Gesetz zu halten. 

In Römer 8, 1 f. steht, dass wenn wir mit Jesus verbunden sind keine Strafe mehr zu erwarten haben, wie sie damals im alten Bund formuliert wurde. Vielmehr – wir sind von diesem alten Bund befreit. 

,,Es gibt jetzt also kein Verdammungsurteil mehr für die, die ganz mit Christus Jesus verbunden sind. Denn das Gesetz des Geistes, das dich mit Christus Jesus zum Leben führt, hat dich von dem Gesetz befreit, das nur Sünde und Tod bringt. Das Gesetz ‹des Mose› war dazu nicht imstande. Es scheiterte am Widerstand unserer Natur. Deshalb hat Gott seinen eigenen Sohn gegen die Sünde ‹in die Welt› geschickt. Er kam in der gleichen Gestalt, wie sie die Menschen haben, die im Widerspruch zu Gott leben, und machte der Sünde in der menschlichen Natur den Prozess. Damit kann jetzt die Rechtsforderung des göttlichen Gesetzes in uns erfüllt werden, und zwar dadurch, dass wir uns nicht mehr von unserer Natur, sondern vom Geist ‹Gottes› bestimmen lassen.''

- Römer 8, 1-4

Jetzt sind wir an dem Punkt, dass wir z.B. die 10 Gebote als Checkliste verstehen können und nach einer ehrlichen Reflexion feststellen müssen, dass wir in den meisten Fällen schuldig geworden sind.

(An der Stelle könnten die Jugendlichen die Zeit bekommen einen solchen kurzen Checkup durchzuführen.)

Paulus macht in Römer 7, 15 deutlich, dass wir Menschen oft Dinge tun, die wir nicht wollen und dies Teil der alten menschlichen Natur ist. Wir versagen!

Hast du auch schon Fehler gemacht, die du anschließend bitterlich bereut hast?                                                            

(Hier kann der Referent ein eigenes Beispiel aus seinem Leben bringen.)

Es gibt ein altes deutsches Sprichwort, welches die Konsequenz dessen zum Ausdruck bringt:

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

Durch dieses Schuldgeständnis wird mir klar, dass ich Jesus brauche. Wie vorab beschrieben, werden wir Menschen immer wieder schuldig und leben nicht so, wie Gott es will.

,,Euch aber hat Gott mit Christus Jesus verbunden, mit ihm, der uns zur Weisheit wurde, die von Gott kommt, zur Gerechtigkeit, zur Heiligkeit und zur Erlösung. Es sollte so kommen, wie geschrieben steht: "Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn." ''

- 1.Korinther 1,30-31

Wir dürfen in all unserem Versagen immer wieder die Gerechtigkeit von Jesus für uns in Anspruch nehmen, sodass Gott uns als gerecht ansieht.

Jesus bestätigt diesen Bund durch sein eigenes Blut und setzt das Abendmahl ein, sodass wir immer wieder daran erinnert werden. Nicht mehr wir müssen leisten. Jesus hat alles nötige getan, indem er gestorben ist und all die Flüche, welche für das Nichteinhaltung des alten Bundes genannt wurden, abbekommen. Im Gegenzug bekommen wir dafür all die Segnungen. Daran dürfen wir beim Abendmahl denken.

(An der Stelle könnte man ggfs. zusammen das Abendmahl feiern.)

Ergebnissicherung:

In diesem Prozess können Eingangs Reflexionsfragen gestellt werden, welche im Stillen reflektiert werden können:

·      An welchen Punkten bin ich schuldig geworden?

·      Wo möchte ich Gott/meinen Nächsten mehr lieben? Wie mache ich das praktisch?

·      Habe ich Gottes Vergebung schon praktisch in Anspruch genommen?

An diesem Punkt könnte das Thema Bekehrung thematisiert werden.

An diesem Punkt könnte eine Zeit der Stille folgen. 

Jeder könnte mehrere kleine Zettel bekommen. Auf diese können sowohl Fehler geschrieben werden, aber auch Dinge für die ich Gott unendlich dankbar bin. Diese Zettel können beispielweise an ein Kreuz gebracht werden.

Ein passendes Lied, was dabei gespielt werden könnte ist Folgendes:

Mahl der Erinnerung

https://www.youtube.com/watch?v=8YiTbW5fjq4

 

 

Darstellungsmöglichkeiten:

Stichpunkt zu der Bibelarbeit können in Form:

-       einer PowerPoint

-       einer Flipchart

festgehalten und begleitet werden.

Als kleiner Reminder:

Auf einer kleinen Karte könnte der Bibelvers Römer 1,1 oder Galater 2,20a stehen und personalisiert werden.