Vermittler gesucht

Rebellierst du gegen Gott? Und was macht das mit deiner Beziehung zu ihm? Diese Bibelarbeit soll uns ermutigen keine Kompromisse mit der Sünde einzugehen und Hoffnung durch Jesus, den Vermittler, zu bekommen.
Vermittler gesucht

Überblick

Israel rebelliert gegenüber Gott. Dieser ist zurecht zornig. Mose interveniert und kämpft vor Gott für dessen Volk. Doch er kommt an seine Grenzen. Wer kann dann retten? 

Ziel

Die Heftigkeit der Sünde erkennen und die Notwendigkeit eines Vermittlers - besser des Mittlers zwischen Gott und Mensch: Jesus

Einstieg

  • Beispiel, wo du einen Vermittler nötig hattest. Warum war das so? Was hat der Vermittler gemacht? Die zweite Frage könnte auch offenbleiben, um eine Spannung aufzubauen.

  • Ansonsten eignen sich Geschichten, wo Menschen vermitteln mussten zwischen zwei Parteien.

Erarbeitung und Anwendung

Hintergrund

Israel wurde aus der Sklaverei befreit. Durch das Passahlamm entkamen sie dem Tod. Die Durchquerung des Roten Meeres war ihre Taufe und somit ihre Neugeburt. Gott schloss am Sinai mit Ihnen einen Bund.

Die Kapitel 32 bis 34 sind ein Einschub in dieser Episode. Wir bekommen einen Einblick, was im Volk geschieht, während Mose auf dem Berg ist. In den vorhergehenden Kapiteln sind die Instruktionen beschrieben, die Mose bekommt, um das Heiligtum zu bauen. Die Kapitel 35 bis 40 zeigen die Umsetzung dieser Anweisungen und wie Gottes Herrlichkeit in das Heiligtum einzieht.

Gottes Ziel ist es, unter seinem Volk gegenwärtig zu sein. In Kapitel 32 startet das Volk einen eigenen Versuch, die Gegenwart Gottes umzusetzen. Das geht gründlich schief. Plötzlich steht alles auf Messersschneide. Wie wird Gott mit dieser Auflehnung umgehen?

Erarbeitung / Inhalt

Es beginnt mit Ungeduld. Israel wartet auf Mose. Und ihre freudige Erwartung wandelt sich in Zurückweisung. Sie sagen zu Aaron: „Mache du uns Götter, die vor uns herziehen.“ Sie sind es Leid, länger zu warten. Es klingt eigentlich unglaublich. Wie können Menschen sich Götter machen, die vor ihnen herziehen? Glauben Sie ernsthaft, dass das funktioniert? Aber wir sollten aufpassen, dass wir uns nicht überheben. Wir machen uns heute vielleicht kein goldenes Kalb und beten doch selbstgemachte Götter an.

  • Hier könnte man gemeinsam überlegen, welche das sein könnten.

Die Rebellion durch das Goldene Kalb ist nur der Beginn einer immer wiederkehrenden Rebellion Israels gegenüber Gott. 

Zudem war die bildliche Darstellung Gottes gleichzeitig Ungehorsam gegen das Gesetz. Schließlich sollten sie sich kein Bild Gottes machen. Die Äußerungen des Volkes und Aarons klingen so, als hätten sie es sogar gut gemeint.

„Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat.“

Ihre Rettung war ihnen also durchaus noch bewusst. Aaron rief ein Fest für den HERRN aus. Sie wollten feiern zur Ehre Gottes. 

  • Hier wäre es spannend zu überlegen, wo wir als Christen heute noch denken, dass wir etwas zur Ehre Gottes tun und doch seine Gebote übertreten.

Die Israeliten wollen Gott anbeten, aber nach ihren eigenen Bedingungen. Sie kombinieren die Anbetung Gottes mit Weltlichkeit und Genuss. Auch das finden wir heute. Die Menschen wollen Gottes Vergebung, aber sie wollen ihm nicht gehorchen.

Ein Autor schreibt:

„Natürlich formen wir alle Gott nach unserem Bild oder dem Bild unserer Kultur um, anstatt uns daran zu erinnern, dass wir nach seinem Bild geschaffen sind.“

Wir müssen Gott auch nicht den Vorstellungen unserer Kultur anpassen. Das wird uns nicht helfen, Menschen mit dem Evangelium zu erreichen. Wenn wir uns vom Evangelium prägen lassen und Anknüpfungspunkte in unserer Gesellschaft finden für das Evangelium, dann werden wir unserem Auftrag gerecht.

Richtig verrückt wird es, als Aaron gegenüber Mose begründet, wie das Ganze ablief. In Vers 24, sagt er, dass sie ihm Schmuck gaben, und er diesen ins Feuer warf und daraus dieses Kalb entstand. Doch zu Beginn heißt es in Vers 4 sehr eindeutig, dass er dieses Kalb bewusst mit einem Meißel formte. Ausreden sind durchaus menschlich. Schon damals.

Ihre Rebellion wirkt regelrecht dumm. Und wir fragen uns heute: Wie kamen sie auf diese Idee? Doch wenn wir ehrlich sind, merken wir, dass jede Sünde dumm ist. Und auch wir könnten uns im Nachhinein oft fragen: Wie sind wir auf die Idee gekommen? Haben die Israeliten damals ernsthaft geglaubt, damit Erfolg zu haben oder dass es ihnen dadurch besser geht?

Das Wesen der Sünde ist es, dass sie zu einem Perspektivverlust führt.

Wir denken, es tut uns gut. Wir denken, wir hätten Erfolg. Wir denken, dass unser Weg besser ist als der von Gott. Wir denken, wir benötigen Gott nicht. So haben wir Gottes Perspektive verloren und damit eine falsche Sicht. Wie schon gesagt: Wir beginnen, unsere eigenen Götter anzubeten. Nüchtern betrachtet ist das dumm: etwas anzubeten, das man selbst geschaffen hat.

Götzendienst – damals wie heute – ist nichts anderes als Ehebruch. Israel war in einem Bund mit Gott, und sie brachen diesen Bund. Als Christen sind wir in einem Bund mit Gott – durch Jesus. Und wenn wir unsere Götzen anbeten, sind wir ihm untreu, denn wir setzen jemand anderen auf den Thron unseres Lebens. Was daraus folgt und dann in Vers 6 beschrieben wird, ist nichts anderes als eine Orgie.

Ein Autor schreibt:

„Götzen haben keine Moral und so hat Götzendienst keine Moral.“

Götzendienst führt also zu einem moralischen Zusammenbruch. Genau das sehen wir hier.

  • Mit der Gruppe könnte man überlegen, wo sie in ihrem Umfeld oder in ihrem eigenen Leben diese Beobachtung bestätigen können.

Gott sieht das Ganze und sein Urteil steht schnell fest: „ein halsstarriges Volk.“ Gott sagt zu Mose, dass er Israel vernichten wird und mit Mose neu anfangen will. Die Geschichte Israels scheint schon nach kurzer Zeit am Ende. Mose gibt sich nicht mit dem verlockenden Versprechen zufrieden. Er schreitet ein – für Israel. Und Gott hört auf Mose.

Das Gebet eines Mannes hat Einfluss auf den Verlauf der Weltgeschichte.

Das klingt unvorstellbar, aber es ist genau das, was hier passiert.

„Gott will, dass unsere Gebete die Mittel sein sollen, durch die er die Welt verändert. Er entscheidet, dass er unsere Gebete nutzt, um seine Entscheidungen zu ändern.“

Mose stützt sein Gebet auf Gottes Treue, Gottes Erbarmen und auf Gottes Ruf. Er kennt Gott. Und er macht Gott deutlich: „Es ist doch dein Volk.“ Womit er aussagt: „Es geht hier nicht um mich, sondern um dich, Gott.“ Das Herz des betenden Moses ist ein guter Prüfstein für uns.

Worauf bauen wir, wenn wir beten? Und was ist unsere Motivation?

Doch Gottes Herrlichkeit lässt keine Rebellion zu. Er ist zornig, ebenso wie Mose, als dieser das Treiben des Volkes sieht. Durch das Gericht will Gott sein Volk wachrütteln und für Gottes Heiligkeit sensibilisieren.

„Seht ihr, Gott kann Sünde nicht dulden und es hat heftige Konsequenzen. Ihr seid verantwortlich für euer Handeln!“

Die Konsequenz lautet, dass sie aus dem Buch Gottes gelöscht werden. Das Bild dahinter ist, dass Könige oft all ihr Eigentum in Büchern gelistet hatten. Mose ist bewusst, was die Rebellion Israels bedeutet: Sie haben das Recht verwirkt, in diesem Buch zu stehen. Moses Liebe geht soweit, dass er sagt: „Lösche mich aus deinem Buch!“, doch Gott sagt, dass das nicht geht. Und es kommt zum partiellen Gericht und Gott kündigt an, dass das Gericht kommt. Das wirkt hart und – auf den ersten Blick – anders als wir Gott kennen, oder? Es scheint, als würde der Fokus in diesem Kapitel auf Mose, dem Mittler, liegen, der für Israel eintritt, sein Leben anbietet und Gottes Zorn besänftigt. Doch er kommt an seine Grenzen und es ist klar, aufgrund der menschlichen Rebellion gegen Gott und aufgrund von Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit, dass wir einen besseren Mittler benötigen. Das ist Jesus! Das Zentrum der Geschichte und das Zentrum von Gottes Botschaft.

  • Wo hast du schon von einem Vermittler profitiert? Was hat den Vermittler ausgezeichnet?

In Christus haben wir alle göttliche Gnade empfangen. Er ist unsere Rechtfertigung, er hat uns zu Gottes Kindern gemacht, er ist unsere Erlösung – seit Ewigkeit an (siehe Epheser 1,3-7). Lange bevor wir unsere Rebellion erkannten. Die in Vers 34 beschriebene Heimsuchung für Gottes Volk fand am Kreuz auf Golgatha statt, wo an Jesus unsere Sünde heimgesucht wurde. Hier fand das volle Gericht statt. Hier wurde Jesus aus Gottes Buch gelöscht. Dieses Opfer allein taugte vor Gott und es zeigt seine Gnade und seine Herrlichkeit. Die Zusage aus Offenbarung 3,5 gilt denen, die ihr Vertrauen auf Jesu, den Mittler, setzen. Sie werden niemals ausgelöscht aus dem Buch des Lebens, denn Jesus ließ sich für sie auslöschen. Selbst große Sünde (2.Mose 32,31) wird die Gläubigen nicht auslöschen, denn der Sohn wird sich zu uns bekennen vor dem Vater und den Engeln.

Dieses Bewusstsein und die Warnung durch die Geschichte Israels wollen uns wachrütteln, keine Kompromisse mit der Sünde einzugehen.

Sondern heute wir wollen uns binden an Gottes Wort und an Jesus, unseren Retter. Wir stehen fest in seiner Gnade ohne Furcht, weil er das Gericht für uns trug.

Welche Liebe, welche Gnade, welche Hoffnung, welche Herrlichkeit!

Ergebnissicherung

  • In Kleingruppen austauschen, wo wir rebellieren gegenüber Gott. Ist uns das bewusst? Wie kommt es dazu? Wie kann uns bewusst werden, wie heftig Rebellion gegenüber Gott ist? Inwiefern macht uns Jesus Hoffnung?

  • Gemeinsame Gebetszeit zum Bekenntnis und zur Anbetung!

  • Eventuell inklusive Lagerfeuer zum Verbrennen von aufgeschriebener Rebellion gegen Gott

  • Lobpreis mit Fokus auf Jesus den Mittler als ganze Gruppe