Gott gegen Pharao

Gott sendet die 10 Plagen und stellt sich in ein direktes Duell mit dem Pharao. Gott beweist seine Macht und zeigt, dass er derjenige ist, der die Kontrolle über alle Dinge hat.
Gott gegen Pharao

Überblick

Gott beginnt seinen Plan der Erlösung ins Rollen zu bringen. Gott benutzt Mose als seinen Vertreter vor dem Pharao und wirkt durch ihn die 10 Plagen gegen die Ägypter. Dennoch geht es bei Gott um mehr als nur Befreiung oder darum, sein Wort zu erfüllen. Gott möchte der ganzen Welt Welt zeigen, dass er der einzig wahre Gott ist.

Text

Exodus 6,28-11,10

Ziel

Der Gott Israels ist der echter HERR, der wahre Gott, der mit niemand anderem vergleichbar ist. Gott beweist seine starke Allmacht durch die 10 Plagen. Dabei möchte Gott durch seinen Prophet Mose wirken, um sich zu offenbaren.  

Einstieg

Warst du mal in einem Wettkampf oder in einer schwierigen Situation, wo du nicht sicher warst ob du oder dein Team die Prüfung überstehen? Hast du dich gefragt: „Haben wir wirklich genügend Kraft/Talent, um zu gewinnen?“ Vielleicht ging es damals „nur“ um deine Lieblingsmannschaft. Heute wollen wir uns zusammen eine Situation anschauen, in der die Israeliten einen Wettkampf zwischen Gott und Pharao erleben. Eine Situation, die für Mose vielleicht zunächst aussichtslos erschien, die Gott aber dafür nutzte, seine Größe zu zeigen und zu beweisen, dass er sein Volk retten will. 

Gemeinsames Textlesen

Da der Abschnitt lang ist, ergibt es Sinn, den gesamten Bibeltext in Unterabschnitte zu gliedern, die Versangaben je eines Unterabschnittes auf mehrere Zettel zu schreiben und diese Zettel anschließend (evtl. in nummerierter Reihenfolge) an die Jugendlichen zu verteilen. So können die Jugendlichen einbezogen werden. Die Textabschnitte werden nicht alle gelesen, sondern manches wird kurz zusammengefasst. So gibt es auch viel Abwechselung. 

Zusätzlich kann auch eine große Tabelle erstellt und ein Jugendlicher dazu beauftragt werden, die einzelnen Zeilen im Laufe der Bibelarbeit auszufüllen. In der linken Spalte könnten die 10 Plagen aufgelistet werden, während die erste Zeile die Kategorien Warnung, Quelle/Ursprung, ägyptische Zauberer, Unterschied und Pharaos Herz beinhalten könnte. So lässt sich leicht ein Überblick über die verschiedenen Plagen verschaffen: Gab es eine Warnung? Woher kam die Plage? Konnten die Zauberer des Pharaos die Plage „nachmachen“? Wurde in Bezug auf die Umsetzung der Plage ein Unterschied zwischen Israeliten und Ägypter gemacht? Was geschah mit dem Herz des Pharaos? 

Erarbeitung

Kurzer Rückblick

In der letzten Einheit haben Mose und Aaron dem Pharao Gottes Botschaft gebracht, nämlich, dass er sein Volk loslassen soll. Allerdings stellte der Pharao Gott in Frage und weigerte sich, die Israeliten losziehen zu lassen. Dies führte dazu, dass die Israeliten noch mehr unterdrückt und sogar mit dem Tod bedroht wurden. Gerade steht es ganz klar: Pharao 1 Gott 0. Dies ist entmutigend für Mose und so klagt er gegen Gott.

Gott antwortet ihm:

„Ich bin der HERR, und ich will euch aus den Lasten Ägyptens herausführen und will euch aus ihrer Knechtschaft erretten und will euch erlösen durch einen ausgestreckten Arm und durch große Gerichte“

- 2. Mose 6,6

Aber wie genau soll das gehen?

 

Teil 1: Wer ist der Herr? Der Kampf der Herrscher

Kapitel 6 endete mit Moses‘ Frage wie er zum Pharao sprechen soll, denn er kann nicht gut reden.

Lesen: Ex 7,1-13.

Hier sehen wir Gottes Plan: Gott möchte Gericht über Ägypten ausüben und die Israeliten aus dem Land herausführen. Dazu rüstet Gott Mose aus, Wunder tun zu können. Er wird der Repräsentant Gottes vor dem Pharao sein und Aaron wird als Moses‘ Sprecher eingesetzt. Damit Mose und Aaron sich vor dem Pharao als echt beweisen, bereitet Gott ein Zeichen vor: Aarons Stab kann sich in eine Schlange verwandeln. Doch so einfach ist es nicht, denn die Zauberer des Pharaos können diesen Trick nachmachen. Sie besitzen eine Art dunkele Macht, die nicht von Gott kommt, sondern von ihren eigenen ägyptischen Göttern, von ihren Idolen (es gibt eine echte dunkele Macht in dieser Welt, welche von Satan und seinen Dämonen kommt). Doch plötzlich verschlingt Aarons Schlange alle anderen Schlangen der Zauberer. Dies ist ein Vorzeichen, eine Warnung, dass der Gott der Israeliten alle anderen Götter vollkommen besiegen wird!

Plage 1: Ex 7,14-24 lesen

In diesem Text sehen wir, wie Gott die erste Plage sendet. Dabei wird das Wasser des Nils und alle anderen Gewässer zu Blut verwandelt, sodass sie nicht mehr trinkbar sind – ebenso das Wasser in Gefäßen aus Holz und Stein. Ganz Ägypten ist davon betroffen! Doch auch dieses „Wunder“ können die ägyptischen Zauberer wiederholen und der Pharao sieht keinen Grund dafür, auf Mose und Aaron zu hören. Bis zu dieser Stelle wurde bereits drei Mal berichtet, dass das Herz des Pharaos verstockt blieb. Das heißt, es war nicht weich und sensibel für Gottes Worte und Zeichen, sondern es blieb ganz hart und der Pharao beharrte auf seiner Meinung. Im Fußballspiel würde es jetzt 2-1 für Gott stehen. 

Plage 2: Ex 8,1-15 in eigenen Worten kurz erzählen.

Auch hier können die Zauberer des Pharaos noch mithalten und die Plagen nachmachen. Der Pharao versucht zu handeln und nimmt sein Wort zurück, während Mose und Aaron die Vereinbarung halten. Der Pharao bleibt verstockt im Herzen. Im Spiel würde es jetzt 3-2 für Gott stehen. 

Plage 3: Ex 8,16-19 lesen.

Die Zauberer des Pharaos haben schließlich die Grenzen ihrer Fähigkeiten erreicht. Sie sind nicht in der Lage, diese Plage zu wiederholen und erkennen, dass Gott die Plagen schickt. Sie erzählen sogar dem Pharao: „Das ist der Finger Gottes!“ Doch rate mal, wer verstockt blieb? Der Pharao, er will immer noch nicht hören. Im Spiel würde es jetzt 4-2 für Gott stehen. 

Plage 4: Ex 8,20-32 in eigenen Worten kurz erzählen.

Auch hier sehen wir, dass der Pharao genau so handelt wie vorher: Er nimmt sein Wort zurück und sein Herz bleibt dabei verstockt, so dass er die Israeliten nicht losziehen lässt. Aber was ist mit den Zauberern? Sie werden nicht erwähnt und versuchen nicht einmal, die Plage nachzuahmen. Außerdem wird hier explizit zwischen Gottes Volk und den Ägyptern unterschieden, denn Gottes Volk wird von der Plage verschont, während die Ägypter darunter leiden müssen. Das Spiel steht 5-2.

Plage 5: Ex 9,1-7 lesen.

Hier sehen wir das gleiche Muster: Gottes Zeichen werden von den ägyptischen Zauberern nicht nachgemacht und Gottes Volk bleibt verschont. Das Spiel steht 6-2.

Plage 6: Ex 9,8-12 in eigenen Worten kurz erzählen.

Auf einmal tauchen die Zauberer wieder auf. Allerdings geht es ihnen aber so schlecht, dass sie nicht einmal vor Mose stehen können. Und noch etwas Neues passiert: Gott verstockt das Herz des Pharaos. Der Pharao hat den Weg des Ungehorsam selbst gewählt und Gott möchte da zusehen, dass er auf Kurs bleibt. Warum? Die Antwort finden wir im nächsten Abschnitt. Das Spiel steht 7-2. 

Plage 7: Ex 9,13-35 lesen.

Für die letzte Frage sehen wir in den Versen 15-16, dass Gott den Pharao von Anfang an komplett hätte erledigen können. Doch Gott verfolgt ein größeres Ziel. Er möchte, dass alle ihn als den einzig wahren Gott erkennen. Stattdessen, dass alle Völker der Erde im Unwissen ihre eignen „fake“ Götter anbeten, wünscht sich Gott, dass sie ihn als den einzig wahren Gott loben. Auf einmal fangen auch die Ägypter an, auf Moses Wort (d.h. Gottes Wort) zu hören und sie bringen ihre Tiere und Sklaven vor der Plage in Sicherheit. Auch hier wird wieder zwischen Gottes Volk und den Ägyptern unterschieden, denn während die Ägypter der Plage ausgesetzt sind, bleiben die Israeliten verschont. Gottes Gericht steht nicht über ihnen. Sie sind sicher. Und wie reagiert der Pharao? Er und seine Knechte verhärten ihre Herzen. Im Spiel steht es 8-2. 

Plage 8: Ex 10,1-20 in eigenen Worten kurz erzählen.

Hier sehen wir, dass die Plagen den Pharao und seine Männer zunehmend verunsichern. Sie versuchen, mit Gott zu handeln und Kompromisse zu finden. Hier erkennt der Pharao seine Sünde und bittet um Vergebung, aber Gott verhärtet wieder Pharaos Herz. So lässt der Pharao die Israeliten trotzdem nicht losziehen. Im Spiel steht 9-2. 

Plage 9: Ex 10,21-29 lesen.

Trotz des vielen Leids, was die Plagen mit sich bringen, lässt der Pharao die Israeliten auch jetzt nicht gehen. Gott wirkt in dieser Situation und verhärtet das Herz des Pharaos, sodass er stur bei seiner Meinung bleibt. Auch diese Plage passt in das Muster, dass zwischen den Kindern Gottes und den Rest der Menschen unterschieden wird, sodass sie von der Plage nicht betroffen sind. Doch es passiert auch etwas Neues: Der Pharao will Mose nicht mehr sehen und schickt ihn aus seinem Haus. Er droht Mose mit dem Tod, sollte er noch einmal vor dem Pharao erscheinen. So verbannt Pharao im Prinzip Gott, denn Mose und Aaron sind Gottes Botschafter, seine Propheten und Gott spricht durch sie. Im Spiel steht es 10-2. Daraufhin folgt eine letzte Plage…

Plage 10 wird angekündigt: Ex 11,1-10 lesen.

In der letzten Plage droht der Tod aller Erstgeborenen im Land. Gott verkündet, was passieren wird und wiederholt seine Verheißung zu Mose aus Exodus 3,21-22, dass die Israeliten die Ägypter plündern werden, wenn sie ausziehen. Die Israeliten werden nicht mit leeren Händen fortziehen, sondern sie werden Gold, Silber und gute Kleidung haben. Doch der Pharao wird nicht hören, denn Gott hat sein Herz weiterhin verstockt. 

Gott möchte diesen ganzen langen Weg mit dem Pharao gehen und nach und nach sein Herz verhärten, um allen zu zeigen, dass er allein große Wunder tun kann, er allein ist Gott und er allein die Erlösung aus der Sklaverei schenken kann.

Teil 2: Gott allein ist der HERR, der wahre Gott

In der letzten Bibelarbeit zu Kapiteln fünf und sechs hatte Mose an Gottes Plan der Erlösung gezweifelt.

Mose sagte zu Gott: „Siehe, die Kinder Israels hören nicht auf mich; wie sollte denn der Pharao auf mich hören? Dazu habe ich unbeschnittene Lippen!“

Aber Gott befähigt schwache Menschen wie Mose, um seinen Plan zu vollbringen. 

In den 10 Plagen benutzt Gott die verschiedenen Aspekte der Schöpfung gegen den Pharao: Gott macht Wasser zu Blut, vom Himmel sendet er Hagel, Licht wird zu Dunkelheit, sogar Tiere und Insekten wie die Frösche, Heuschrecken, Mücken und Stechfliegen, verwendet Gott gegen den Pharao. Gott nimmt sogar Gesundheit weg und lässt stattdessen Geschwüre auf der Haut entstehen. Letzendlich kündigt Gott den Tod an. Er wird den erstgeborenen Menschen und Tieren das Leben nehmen. In all diesen Plagen zeigt Gott, dass er die volle Kontrolle über alle Aspekte der Schöpfung hat. Er kann alles benutzen, wie er es will und alles geschieht, genau wie er es Mose gesagt hat. So zeigt Gott, dass er der einzig wahre Gott ist. Zunächst können die Zauberer der Ägypter die Plagen nachmachen und „mithalten“. Aber Gott macht sie alle nach und nach platt. Gott hätte sie bereits direkt am Anfang schon erniedrigen können, denn er ist stärker als sie. Doch er wählt den langen Weg der zehn Plagen, um der ganzen Welt zu zeigen, dass der Gott Israels der einzig wahre Gott ist, der mit niemandem vergleichbar ist.

Wenn wir die Bibel lesen, identifizieren wir uns oft mit bestimmten Menschen. Wir denken vielleicht automatisch, dass wir Mose oder Aaron sind und stehen voll auf Gottes Seite. Aber die Bibel sagt uns, dass wir Pharao sind. Wir wenden uns von Gottes Wort ab, weil es uns nicht passt und wir unsere eigenen Götter nachgehen. Die Bibel sagt wir sind alle Sünder und leben für unsere eigenen Wünsche, folgen unseren eigenen Göttern nach. Im Buch Jesaja steht:

„Wir alle irrten umher wie Schafe, die sich verlaufen haben“

- Jesaja 53,6

Durch das Wegkehren von Gott und seinen Wegen ist die Welt voller Leid und Dunkelheit. Wir werden krank, es gibt Naturkatastrophen, wir erleben Konflikte und Streit in Beziehungen. Es gibt Sucht, Diebstahl, Mord und Missbrauch. Gottes ursprüngliche Ordnung der Schöpfung wird wieder zu einer Unordnung.

Die Plagen in dem heutigen Text zeigen uns, dass Gott alles Falsche in dieser Welt richten wird. Dieses Gericht über Ägypten weist auf einem größeren Gericht über die ganze Welt. Das heißt, Gott wird auch uns richten. Jede Sünde, die wir je gemacht haben, wird Gott richten, weil er gerecht ist. Doch in den Plagen, in der Gericht Ägyptens, gab es einen sicheren Ort, Goschen. Dort wohnte Gottes Volk. Sie wurden bewahrt, weil sie Gottes Volk waren, sie gehörten ihm. In der Erzählung wird immer wieder explizit erwähnt, dass die Plagen sie nicht betroffen haben. In der vierten Plage, der Plage der Fliegen, wird ihr Wohnort Goschen verschont. In der fünften Plage, die der Viehseuche, werden die Tiere der Israeliten verschont. In der siebten Plage, als es hagelt, hagelt es in Goschen nicht. In der neunten Plage, die der Dunkelheit, gibt es in Goschen Licht. In der letzten Plage des Todes, werden die Israeliten davon bewahrt. 

Das Neue Testament sagt uns, dass es Erlösung in Jesus gibt. Wenn wir von unserer Sünde umkehren, zu Gott kommen und ihm vertrauen als unsere einzige Hoffnung, werden wir errettet. Jesus spricht: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“. Er sagt auch: „Ich bin das Licht der Welt“.  Wer bei Jesus ist, wird von Dunkelheit, vom Verlorengehen und vom Tod verschont.

In Johannes 3,18 steht:
„Wer an ihn [Jesus] glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat.“

Am Kreuz nahm Jesus Gottes Gericht auf sich, um einen Fluchtweg raus von Gottes Zorn, hin zu liebender Gemeinschaft mit Gott zu machen. 

Die einzige Sicherheit in dem Gericht Plagen war Goschen, wo es Licht und Leben in der Dunkelheit gab. Der einzig sichere Ort vor dem kommenden Gericht ist Jesus, der sichere Wohnort für alle Menschen.  

Anwendungsmöglichkeiten

  • Gesprächsmöglichkeit: Jesus möchte, dass du ihm dein ganzes Leben gibst und für ihn lebst. Wo tust du dir schwer Gottes Anspruch als Herr über dein ganzes Leben zu unterordnen. Wo stellst du dich gegen Gott, oder rennst von ihm weg? Komm ins ehrliche Gespräch und Gebet darüber. Möglicherweise helfen Geschlechtergetrennte Gruppen. 

  • Alternative: Vielleicht fühlt es sich so an, als ob du gerade in deinem Leben 10-0 verlierst und nicht siegreich durch das Leben gehst. Möglicherweise hat sich Mose am Anfang auch so gefühlt. Wie ermutigt dich diese Geschichte? Betet in Kleingruppen für Bereiche in eurem Leben, wo ihr noch Gottes Macht und Erlösung erleben müsst.

  • Drama (als eine Spielmöglichkeit): Teile die Jugendlichen in verschiedene Gruppen ein. Jede Gruppe bekommt ein Zettel, auf dem steht, wie sie eine bestimmte Szene aus dem Text als Theater darstellen sollen. Dabei müssen sie aber ihre Dramastück nach einem bestimmten Genre darstellen. Wie z.B. als Märchen, als Reporter mit Interview, als Talkshow, als Horrorgeschichte… 

  • Video: (für junge Menschen) Prince of Egypt - Plagues - Let My People Go (HD) - YouTube anschauen.