Mission und Weisheit

Mit dieser Bibelarbeit sollen die Jugendlichen ermutigt werden, Gottes Mission voranzutreiben. Nicht mit Druck, sondern in unseren Abschnitt geschieht Mission ganz anders: einfach durch Gebet und das Weitererzählen von Gottes großen Taten im Leben.
Mission und Weisheit

Bibeltext: Exodus 17,8-19,6

Überblick: Israel muss Schwierigkeiten von außen und innen überwinden.

Ziel: Mit dieser Bibelarbeit sollen die Jugendlichen ermutigt werden, Gottes Mission voranzutreiben. Nicht mit Druck, dass wir am Büchertisch mithelfen müssten oder zu jedem Nichtchristen gehen und ihm ein Traktat in die Hand drücken. In unseren Abschnitt geschieht Mission ganz anders: einfach durch Gebet und das Weitererzählen von Gottes großen Taten im Leben. Dabei dürfen wir uns nicht von unseren eigentlichen Aufgaben ablenken lassen und sollten als Gottes Volk heilig leben, also anders sein.

Einstieg

  1. Von einer Geschichte aus dem Leben erzählen, in der Fürbitte anderer geholfen hat.

  2. Einen Stock (o. ä.) besorgen und einen Freiwilligen bitten, ihn während der Andacht oben zu halten. Zeit stoppen (sollte max. 10 Minuten möglich sein).

  3. auf einer Flipchart sammeln, was die Vorstellungen der Jugendlichen sind, wie sie persönlich missionarisch aktiv sein sollten (und das sozusagen mit der Bibelarbeit evtl. korrigieren)

 

Erarbeitung und Anwendung

Einleitung

In unserem Bibeltext kommen so manche bekannte Passagen vor: Der Kampf der Israeliten mit Moses erhobenen Händen und der kluge Rat von Jitro, dass Mose die Arbeitslast verteilen sollte. Seltener sieht man allerdings den roten Strang durch diese Geschichten: Gottes Mission.

Wir teilen den Bibeltext in vier Abschnitte, die den Text zusammenfassen und Hintergrundinfos geben.

1. Einstehen im Kampf
2. Von Gottes großen Taten erzählen
3. Fokus bewahren
4. Als Repräsentanten Gottes heilig leben

Zu jedem Abschnitt gibt es eine Anwendung. Ihr könnt die für eure Gruppe passende Anwendung nehmen und müsst natürlich nicht alle nehmen :-)
Am Ende gibt es noch einmal ein abschließendes Fazit.

1/4 Einstehen im Kampf

Israel ist auf dem Weg zum Berg Gottes, als plötzlich die Amalekiter angreifen. Sie attackieren die Schwachstelle der Israeliten, die müden Nachzügler (Deut. 5,18), und so kommt es zum ersten militärischen Kampf im Buch Exodus. Diesmal lässt Gott zwar Israel kämpfen (anders als bei den Ägyptern), aber Er steht ihnen bei.

Bei diesem ersten Kampf lesen wir auch zum ersten Mal von Josua („Der Herr rettet“). Er soll Männer für den Kampf auswählen und gegen Amalek kämpfen. Doch der Kampf beruht nicht auf menschlicher Stärke, auch wenn er auf diesem Feld ausgefochten wird, sondern auf Gottes Kraft. Es ist ein geistlicher Kampf und eine geistliche Lektion für Josua, der später als Anführer das verheißene Land einnehmen wird.

Oben steht Mose auf der Spitze des Berges und tritt für Israel ein. Als Repräsentant Gottes erhebt er seine Hand mit dem Stab zum Kampf gegen Amalek. Bleiben seine Hände oben, gewinnt Israel. Sinken die Hände, verliert Israel.

Anwendung:
1. Manchmal kommen Kämpfe in unserem Leben komplett überraschend. Gerade an Schwachstellen, die wir nicht auf dem Schirm hatten. Der Feind ruht nicht. Auch bei der Versuchung von Jesus erschien Satan erst an seinem schwächsten Punkt und bot Jesus Brot an.

2. Aber wir dürfen wissen: Der Herr kennt unsere Situation und rettet uns! Wir müssen den Kampf aufnehmen – sowohl irdisch als auch geistlich. Irdisch meint, dass wir nicht nur beten, sondern selbst aktiv kämpfen; geistlich meint, dass wir nicht nur kämpfen, sondern auch mit Leib und Seele beten!

3. Stelle dir einmal diesen Kampf vor, den Mose auf dem Berg hatte! Du stehst oben auf dem Berg und versuchst den Stab hochzuhalten, während du unten auf dem Feld den Kampf beobachtest. Wenn deine Hand sinkt, hat das direkte Auswirkung auf deine Männer – sie werden zurückgedrängt und mehr und mehr Männer sterben. Aber wenn du die Hand erhebst, gewinnt ihr und der Feind wird zurückgedrängt! So, wie wir geistlich einstehen, hat das auch direkte Auswirkungen in der Welt! Auch deine Gebete für andere haben solche Auswirkungen. Wenn du betest, wird der Feind zurückgedrängt und wenn nicht, dann gewinnt er. Wir würden wir beten, wenn wir die sofortigen geistlichen Auswirkungen unserer Gebete sehen würden! Wie würden wir unsere Gebetslosigkeit um jeden Preis vermeiden, wenn wir merken, dass unser Bruder oder unsere Schwester davon Nachteile erleidet! Die Niederlagen unserer Geschwister im Glauben sind auch unsere Niederlagen und ihre Siege sind auch unsere Siege. Wie betest du für deine Geschwister?

4. Manche Kämpfen an vorderster Front und andere beten im Hintergrund, aber es ist dasselbe Werk Gottes. Betest du für die Mitstreiter am Evangelium? Missionare, Evangelisten oder die verfolgte Kirche von Jesus?

5. Oft werden wir müde in der Fürbitte für andere, wie Mose müde wurde, seine Arme hochzuhalten. Sein Fleisch (die Müdigkeit) kämpft gegen den Geist (Stab hochhalten). „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“, wie Jesus zu den schlafenden Jüngern sagte, die eigentlich beten sollten (Mt 26,40-41). Mose brauchte Hilfe in der Fürbitte und so kommen Aaron und Hur und stützen ihn. Gemeinsam bewältigen sie die Aufgabe und das Volk ist siegreich gegen die Amalekiter. So sind auch wir oft allein schwach in der Fürbitte, aber es tut gut, dass wir gemeinsam für andere auf dem Kampffeld einstehen können. Hast du Gebetsgemeinschaften mit Freunden für die Kämpfer in Gottes Reich?

 

2/4 Von Gottes großen Taten erzählen

Jitro, der Schwiegervater von Mose und ein Heide (Nicht-Israelit), kommt zu Mose. Mose nutzt diese Gelegenheit, um Jitro von all den Taten Gottes zu erzählen. Immer wieder hatte Gott das Volk aus scheinbar aussichtslosen Situationen gerettet. Obwohl Jitro kein Jude ist, fängt er an, sich an dem Gott Israels zu erfreuen, ihn zu preisen, ihm zu opfern und Gemeinschaft mit den Juden vor Gott zu haben.

Anwendung:
1. Mose verkündigt Gottes große Taten einem Nicht-Juden und dennoch zeigt dieser mehr Gottesfurcht als die Israeliten, die eben noch am Wasser von Massa und Meriba gemurrt hatten. Mose verkündigt zudem nicht ein einfaches Glaubenskonstrukt, eine Ideologie, die Jitro annehmen soll, sondern er verkündigt den lebendigen Gott, der im Leben eingreift. Wie anders sehen oft unsere Gespräche mit Nicht-Christen aus, wenn wir ihnen von Gott erzählen wollen.

Ich ermutige euch dazu, nach der Andacht eine Zeit einzubauen, in der jeder Teilnehmer seine Lebensgeschichte im Hinblick auf Gottes Handeln im Leben einbauen kann (kann bis zu 30 Minuten sein). Das hat schon vielen geholfen, sich neu bewusst zu werden, was man alles weiterzugeben hat!

Von dem persönlichen Zeugnis kann man gut auf das Evangelium überleiten und wie dieser nahbare Gott auch dem Gegenüber helfen und sie retten möchte.

2. Die Reihenfolge von Jitro‘s Reaktion ist spannend:
Erst Freude, dann Lobpreis, dann Opfer und zuletzt Gemeinschaft.

Genau wie Jitro, gehören auch wir zu den Nicht-Juden, die Gott kennenlernen durften. Wir dürfen uns an Ihm erfreuen, Ihn preisen, Ihm aus Dankbarkeit Opfer (Taten) bringen und eines Tages mit Ihm ein wunderbares Fest mit Gemeinschaft im Himmel feiern.

 

3/4 Fokus bewahren

Am nächsten Tag sieht Jitro, dass Mose mit seinem Auftrag viel zu überladen ist. Das schadet nicht nur Mose, sondern auch dem ganzen Volk. Weil die Aufgabe des Rechtsprechens zu groß geworden ist, werden andere wichtige Aufgaben, wie die Fürbitte und das Lehren vernachlässigt.

Anwendung:
Fragen zur persönlichen Reflektion
- Sind wir bereit, wie Mose Verbesserungsvorschläge anzunehmen?
- Können wir Aufgaben verteilen oder müssen wir alles immer selbst in die Hand nehmen?
- Fühlen wir uns manchmal „alleine“?
- Verlieren wir in dem Sumpf unserer To-Do’s den Blick für unseren eigentlichen Auftrag?
- Bin ich eine Person, die als tüchtig, gottesfürchtig, zuverlässig und ungerechten Gewinn-hassend beschrieben werden kann (V. 21)?

 

4/4 Als Repräsentanten Gottes heilig leben

Gott bietet Israel einen Bund an. Sie sollen sein Eigentum, ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das ganze Volk sollte eine priesterliche Rolle einnehmen. Was war das nochmal? Ein Priester ist ein Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Auf der einen Seite steht er vor Gott für die Menschen ein, auf der anderen Seite führt er Menschen zu Gott. Diese Rolle sollte Israel als gesamtes Volk einnehmen. An Israel heiligem Lebenswandel, sollten alle Nationen Gott erkennen. Gleichzeitig sollte Israel die Nationen zu einem gottesfürchtigen Leben rufen.

 

Anwendung

Auch wir als Christen sind ein Volk von Priestern. Wir sollen durch unseren Lebenswandel Gott repräsentieren –durch Unterschiede, statt Angleichung. Das wird unter anderem besonders im zweiten Kapitel des ersten Petrusbriefes deutlich (Verse 2,9.11.12.14-15).

Hast du erlebt, wie das Leben nach Gottes Richtlinien dich mehr gesegnet hat, als deine eigenen erdachten Pläne?

 

Fazit

Abschließend können wir folgende Punkte für unser Leben anwenden, die auch Mose lernen musste:

Bete für Missionare auf dem Kampffeld (Exodus 17,8-16);
Erzähle selbst von Gottes großen Taten (Exodus 18,1-12);
Behalte deinen Auftrag im Fokus (Exodus 18,13-27);
Repräsentiere Gott durch dein heiliges Leben (Exodus 19,1-6).

 

Und jetzt legt los, in 15 - 30 Minuten die Lebensgeschichte aufzuschreiben (stellt Stifte und Papier bereit)!