Das 5.Gebot: Ehre Autoritäten in deinem Leben

Wie häufig sind wir mit Personen konfrontiert, wo es uns schwer fällt, diesen mit Liebe und Respekt zu begegnen? Gott wünscht sich, dass wir ihn ehren und Personen ehren, die er als Autoritäten eingesetzt hat.
Das 5.Gebot: Ehre Autoritäten in deinem Leben

BIBELTEXT

,,Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit deine Tage lange währen in dem Land, das Jahwe, dein Gott, dir gibt.‘‘

- Exodus 20,12

ZIEL

Die meisten der Jugendlichen werden noch mit ihren Eltern zusammenwohnen oder engeren Kontakt zu ihren Eltern pflegen. Ziel ist es zu zeigen, dass mehr als nur ,gehorchen‘ zum Ehren der Eltern gehört. Außerdem soll deutlich werden, dass wir auch anderen Autoritäten gegenüber die Pflicht haben, sie zu ehren. 

EINSTIEG 

Du kannst mit einer Menti-Meterumfrage starten, um in das Thema einzuleiten. Beispiele für passende Fragen wären:

  1. Welche Beschreibung passt am ehesten auf deine Eltern zu? 

a)        Freunde 

b)        Erzieher 

c)        Fremde

d)        …

 

  1. Was verbindest du mit dem 5.Gebot? 

Antworten, die wahrscheinlich aufkommen werden: Gehorchen, versorgen, lieben, dankbar sein, helfen.. 

 

  1. Wer sind autoritäre Personen in deinem Leben? 

Antworten, die wahrscheinlich aufkommen werden: Eltern, Großeltern, Geschwister, Lehrer, Chef, Politiker, Polizisten.. 

 

Nachdem man sich etwas über das Thema ausgetauscht hat, kann man Schritt für Schritt die Bedeutung des 5.Gebots ausarbeiten und schauen, welche Relevanz dieses Gebot für uns heute noch hat.. 

HAUPTTEIL 

Was heißt ehren? 

Das Wort ,,ehren‘‘ ist ein sehr breiter Begriff und bedeutet, dass wir jemanden als wertvoll, geehrt, angesehen oder herrlich ansehen und so behandeln sollen. Dabei ist es schwierig sich auf wenige Handlungen zu konkretisieren. Es meint, dass wir unseren Eltern in allen Lebensbereichen wertschätzend, respektvoll und ehrerbietend begegnen sollen. Das betrifft unser Reden über sie und mit ihnen, unseren Umgang in Konflikten, unsere Hilfsbereitschaft im Alltag und so vieles mehr.. 

Wenn man schaut, in welchen biblischen Kontexten das hebräische Wort für ,ehren‘ sonst gebraucht wird, wird deutlich, wie umfassend das, was Gott von den Israeliten möchte, ist. Das Wort bedeutet als Substantiv ,Herrlichkeit‘ und wird für die heilige göttliche Gegenwart in der Form der Rauch- und Feuersäule verwendet (vgl. 2Mo 16,10). Im alten Testament wird von den Menschen gefordert, dass sie Gott ehren sollen, wenn sie ihn in richtiger Weise verherrlichen wollen. Gott möchte also, dass wir ihn und unsere Eltern ehren. Es wird deutlich, dass diese beiden Punkte zusammenhängen. Wenn ich Gott nicht ehre, kann ich auch nicht meine Eltern ehren.  

Typische ,Vorurteile‘ zum 5.Gebot

Eine typische Assoziation mit dem 5.Gebot ist die Altersversorge der Eltern. Dies ist nachvollziehbar, da deutlich wird, dass die Zehn Gebote vor allem Erwachsene anspricht, die wahrscheinlich selber schon Kinder haben und Eltern, die bereits so alt sind, dass sie eventuell Pflege benötigen (vgl. 2.Mo 20,10). Es geht also darum, die Eltern zu jeder Zeit zu ehren. Das beginnt als Kind und endet auch im Erwachsenenalter nicht. 

Eine andere Art, wie das 5.Gebot häufig verstanden und beschränkt wird, ist, dass mit dem Ehren allein das Gehorchen der Eltern gemeint ist. Wenn das Ehren nur das Gehorchen meinen würde, würde das Gebot wahrscheinlich ,,Du sollst deinen Vater und Mutter gehorchen‘‘ heißen. Da dies nicht der Fall ist, wird deutlich, dass mit dem Ehren mehr als nur Pflichterfüllung gemeint ist. 

Es wird deutlich, dass Ehren gar kein bestimmtes Tun, sondern eine innere Haltung ist.

Das Gesetz Gottes unterscheidet sich von anderen altorientalischen Gesetzen, weil es eine Herzenshaltung gebietet. So etwas kann natürlich niemand, außer Gott selbst, prüfen. Gott wünscht sich definitiv, dass wir unseren Eltern gehorsam sind, aber ihm geht es viel mehr um unsere Herzenshaltung dabei. 

 

Weshalb soll man gerade die Eltern ehren? 

Es wird deutlich, dass die Zehn Gebote musterhaft für verschiedene Bereiche des Lebens sind und bei jedem Bereich das schwerste Vergehen thematisiert wird. Das 5.Gebot steht also für den gesamten Bereich des Umgangs mit Autoritäten. Und es ist erstaunlich zu sehen, dass Gott nicht unsere Politiker, den Arbeitgeber oder Lehrer als höchste Autorität sieht, sondern unsere Eltern. 

Gott sieht die Eltern als höchste menschliche Autorität an.

Wenn wir also die Eltern ehren, ehren wir ebenfalls Gott und erfüllen seinen Willen. 

Wieso ist das so? 

 

Verhalten der Eltern als Muster des Verhaltens zu Gott 

Die Beziehung von Gott zu seinem Volk Israel lässt sich mit der eines Vaters zu seinem Sohn vergleichen. Gott trägt, führt und erzieht Israel wie einen Sohn (vgl. 5Mo 1,31; 8,5). Umgekehrt erwartet Gott aber auch, dass Israel ihn als Gott ehrt (vgl. Mal 1,6). Wenn alle Israeliten Gott als einen Vater ,ehren‘ sollen, dann ist es nur natürlich, dass sie das auch in ihren eigenen Familien praktizieren. 

,,Wer seinen eigenen Vater nicht ehrt, kann kaum behaupten, Gott als Vater zu ehren; und wer Gott als höchste Autorität und Vater nicht ehrt, hat kaum einen Grund, den eigenen menschlichen Vater zu ehren.‘‘

- Benjamin Lange 

Vor diesem Hintergrund wird auch deutlich, dass sich das 5.Gebot auch auf andere Autoritäten bezieht, dessen Ehrerweisung zwingend erfolgen muss, wenn wir Gott als Vater ehren wollen.  

SCHLUSS 

Zum Ende der Andacht, ist es passend eine Zeit zu geben, in der sich die Teilnehmer über das Gehörte austauschen können. Ziel ist es, dass sie konkrete Anwendungen für ihr Leben erarbeiten. Dabei können folgende Fragen hilfreich sein: 

  1. Wie geht es dir damit deine Eltern zu ehren? Fällt es dir leicht oder eher schwer? Woran liegt das? 

  2. Wie kann das Ehren der Eltern konkret aussehen? Sammelt Ideen und wählt euch jeder mindestens eine Idee aus, die ihr in der nächsten Woche in die Tat umsetzen wollt. 

  3. Welche autoritären Personen hast du in deinem Leben, wo es dir schwer fehlt, ihnen ehrehrbietend zu begegnen? Betet gemeinsam dafür.