Antworten in den Psalmen finden

Manchmal überkommen uns Glaubenszweifel. Der Psalm 73 gibt uns Antworten, wie wir darauf reagieren können.
Antworten in den Psalmen finden

Hast Du dich schonmal gefragt, was dir der Glaube an Gott eigentlich bringt? Oder den Gedanken gehabt, ob ein Leben mit Gott überhaupt Sinn macht? Vielleicht kriegst du auch häufig Fragen von Deinen Freunden, die keine Christen sind, warum du denn jeden Sonntag so früh aufstehst, um in die Gemeinde zu gehen? Vielleicht belächeln sie Dich für deinen Glauben und lassen dich deutlich spüren, dass sie deinen Glauben an Gott ziemlich albern finden..

Im Psalm 73 lesen wir von den Gedanken des Psalmisten Asaf. Er gibt uns einen Einblick in genau diese Fragen.

Asaf macht sich Gedanken, ob ein Leben mit Gott Sinn macht. Er denkt darüber nach was der Glaube an Gott eigentlich bringt. Er hatte das Gefühl, dass es Nicht-Christen sowieso immer besser geht, sie mehr besitzen und ihr Leben einfach besser läuft, als sein Leben als Gläubiger.. 

In dieser Andacht möchten wir Antworten auf diese Fragen finden und herausfinden, wieso sich ein Leben mit Gott wirklich lohnt. 

IST DAS PROBLEM REAL?!  

,,Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah. Denn sie leiden keine Qual bis zu ihrem Tod und ihr Leib ist wohlgenährt. Sie leben nicht in der Not der Sterblichen und sind nicht geplagt wie andere Menschen.‘‘

- Psalm 73, 3-5 

Asafs Gedanken waren, dass es den ,Gottlosen‘ in allen Bereichen besser geht. Sie sind gesünder, haben keine finanziellen Nöte oder Sorgen. Sie führten ein ,,gutes Leben'', das von Wohlstand, Macht und Vergnügen geprägt war.

Diese Gedanken waren wohl eher ein wenig trotzig und zeigen seine Unzufriedenheit, als dass sie der Wirklichkeit entsprechen.

In den folgenden Versen lesen wir von dem vielleicht viel schwerwiegenden Problem von Asaf:

,,Ganz umsonst habe ich mein Herz rein erhalten und meine Hände in Unschuld gewaschen; denn ich bin doch den ganzen Tag geplagt worden, und meine Züchtigung war jeden Morgen da!‘‘

- Psalm 73,13-14 

Kennst du diese Gedanken? Was bringt es mir ein anständiges und ehrliches Leben zu führen? Was bringt mir die Zeit, die ich im Gebet, im Bibel lesen, in der Gemeinde verbringe? Was habe ich von dem Geld, was ich jeden Monat der Gemeinde spende? 

Bringen diese Dinge überhaupt etwas, wenn das Resultat davon ist, dass es Menschen, die das alles nicht tun, eh besser oder genauso dran sind wie ich? 

Asaf durchläuft scheinbar eine Dürrezeit. Er hinterfragt seine Arbeit und Mühe, die er tagtäglich für das Reich Gottes investiert. Er hat das Gefühl, dass er seine Zeit und Kraft damit vergeudet, dass er seine Hände und sein Herz rein hält.

Auch wir als Christen erleben Dürrezeiten. Zeiten, in denen wir wenig Sinn und Nutzen in unserem alltäglichen Leben mit Gott sehen. Alle Probleme und Sorgen lassen sich schnell auf Gott projizieren. Zeiten, in denen wir viel investieren – viel Mühe, viel Zeit, viel Geduld, viel Geld.. – und augenscheinlich wenig zurückkriegen. Solche Zeiten können uns ermüden und sie sähen Zweifel in unser Herz. Zweifel, wie sie auch Asaf hatte.. Wieso tue ich das ganze? Wieso ,belohnt‘ Gott mich nicht? Wieso geht es mir so schlecht, obwohl ich so viel für Gottes Reich tue? 

WAS HILFT MIR RAUS AUS SOLCHEN GEDANKEN? 

Der Psalm endet nicht bei Asafs Zweifeln und Sorgen, sondern gibt uns eine Antwort auf die Fragen. Und diese Antwort ist Hoffnung!

,,So dachte ich nach, um all dies zu begreifen, doch es war zu schwer für mich – so lange, bis ich endlich in Gottes Heiligtum ging.‘‘

- Psalm 73, 16-17a

Er konnte all dies nicht begreifen, bis er in Gottes Heiligtum ging. Dies war der Ort, wo die Menschen damals hingingen, um die Gegenwart Gottes zu erleben. Dort hörte er das Wort Gottes, sang Lieder für Gott, erlebte Gemeinschaft und betete Gott an. Wenn wir mit Gott Gemeinschaft haben, kann es dazu führen, dass wir die Welt aus der richtigen, nämlich der göttlichen Perspektive sehen können. Wir lesen, dass Asaf sein Problem in einem neuen Licht sieht und er demütig vor dem Herrn wird.

Er wendet seinen Blick weg von dem Zeitgeschehen und hin zum Ende der Zeit.

Asafs Perspektivwechsel führte dazu, dass er verstand, dass das Leben der wohlhabenden Gottlosen nur eine Täuschung ist:

,,Dort begriff ich, welches Ende auf jene Menschen wartet.‘‘
- Psalm 73, 17b

Wir leben hier auf der Erde nur für eine begrenzte Zeit. Die Bibel sagt, dass uns Menschen nach unserer Zeit auf der Erde, noch etwas anderes erwarten wird. Und was uns erwartet, ist davon abhängig, wofür wir uns in unserem irdischen Leben entschiedenen haben:

Ein Leben mit Gott oder ein Leben ohne Gott. 

Die Menschen, die auf der Erde ohne Gott gelebt haben, werden nach ihrem Tod für immer getrennt von Gott leben müssen. Sie erwartet die völlige Abwesenheit von Gott. Und die völlige Anwesenheit von Trauer, Schmerz und Leid.. Auch wenn ihr irdisches Leben scheinbar so glücklich und entspannt wirkte, hat es schlimme Konsequenzen für die Ewigkeit, wenn sie dieses Leben ohne Gott gelebt haben.

was bringt mir der glaube denn wirklich?

,,Aber nun bleibe ich für immer bei dir, und du hast mich bei meiner rechten Hand gefasst. Du leitest mich nach deinem weisen Plan und nimmst mich am Ende in Ehren auf.‘‘

- Psalm 73, 23-24 

Am Ende nimmt Gott uns in Ehren im Himmel auf! 

Unsere Zeit auf der Erde ist begrenzt und die Zeit auf der Erde ist nichts im Gegensatz zu dem, was uns in der Ewigkeit bei Gott erwarten wird. 

Es ist wichtig immer wieder den Blick auf Gott zu richten und zu verstehen, dass wir Gott nicht dienen, um etwas dafür zu bekommen, sondern, dass wir ihn bedingungslos anbeten und ihm dienen sollen, egal was er mit unserem Leben vor hat.

Deshalb möchte ich dich ermutigen, deine Perspektive auf dein Leben und deine Lebensweise zu überdenken. Was ist die Perspektive mit der du lebst? Lebst du mit dem Blick auf das Heute oder mit einem Blick auf die Ewigkeit? 

Ich möchte dich herausfordern alle Dinge, die du tust, mit der Perspektive Ewigkeit zu tun. 

Damit du am Ende deines Lebens, wie Asaf, sagen kannst: 

 ,,Wenn auch meine Kräfte schwinden und mein Körper mehr und mehr verfällt, so gibt doch Gott meiner Seele Halt. Er ist alles, was ich brauche – und das für immer!‘‘

- Psalm 73, 26

Es ist ein Geschenk, dass Gott daran interessiert ist, mit uns in Beziehung zu leben. Es ist eine Ehre, dass wir einem heiligen Gott mit unserem Leben dienen dürfen. Ich möchte Dich ermutigen das Leben mit Gott nicht als Aufgabe, die du überstehen musst, zu sehen, sondern als ein riesiges Privileg.

Verändere deinen Blick auf das Geschehen der Welt, hin zu unserem guten und heiligen Gott!