Von Jesus erzählen - nicht von Gemeinde

Warum "Gospeling" von Johannes Reimer deine Zeit wert ist.
Von Jesus erzählen - nicht von Gemeinde

Ich erzähle häufig von meiner Gemeinde, aber wenig von Jesus. Woran liegt das? Von meiner Gemeinde zu erzählen, fällt mir nicht schwer, von Jesus irgendwie schon. Kennst du das Phänomen? Das Problem daran: Wenn man von seiner Gemeinde erzählt, bleibt alles auf einer Meta-Ebene. Der Gesprächspartner zeigt sich meistens interessiert und dann? Das Gespräch endet irgendwie so: "Ah interessant". Und das wars dann.

Kurz vor meinem Sommerurlaub schwärmte ein Bekannter von dem Buch "Gospeling - Lernen, von Jesus zu reden" und ich wusste sofort: Das Buch will ich lesen. Obwohl das Büchlein nur 100 Seiten hat, habe ich es zwischendurch immer wieder weggelegt und mir so stark gewünscht, dass dieses Prinzip Realität in meinem Leben wird. Das Buch hat mich so stark inspiriert wie wenige andere - obwohl es eigentlich total simple ist. Das Prinzip vom Gospeling bedeutet schlicht, die Story mit und von Jesus weiterzugeben. "Im Gospeling findet eine totale Konzentration auf die Person Jesu statt." (S. 12). An dieser Stelle: Bitte lest das Buch trotzdem! Denn auch wenn das Prinzip einfach klingt - wir setzen es so wenig um.

Die anderen 80 Seiten haben mich krass herausgefordert und motiviert von Jesus zu erzählen. Storytelling ist das Stichwort. Die Menschen glauben nicht mehr an geistliche Gesetze, sondern wollen wissen, ob Jesus wirklich heute noch wirkt und Realität ist. Aber wenn wir Christen nichts aus unserem Leben zu berichten haben, nimmt man uns den lebendigen Glauben nicht ab. Es ist beeindruckend zu lesen, wie Gott durch Johannes Reimer und andere Geschwister, Menschen zu sich ziehen konnte. Dieses Buch ist 90% Praxis und keine hochtheologische Lektüre. Es geht um Deutschland, Evangelisation in der Postmoderne und am Ende speziell um die Rolle von Gemeinde und Familie in der gemeinsamen Evangelisation. Auch wenn "Gospeling" wahrscheinlich keine neue Methode ist und der Titel ein merkwürdiges Kunstwort bleibt, ist das Buch auf meiner Must-Read-List nach ganz oben gerutscht. Ich wünsche mir und dir so sehr, dass wir Jesus erleben, und anfangen authentisch und persönlich von seinem Wirken in unserem Leben zu erzählen. Und nicht nur von unserer Gemeinde.