Warum du keine guten Gewohnheiten entwickelst

Lukas stellt dir drei Punkte vor, warum du keine guten Gewohnheiten entwickelst.
Warum du keine guten Gewohnheiten entwickelst

Nimmst du dir auch manchmal vor dein Leben zu ändern? Dich weiterzuentwickeln? Hast du auch immer wieder gute Vorsätze? Zum Beispiel, wenn ein neues Jahr beginnt. Oder ein neues Lebensjahr. Oder eine neue Lebensphase.

Mehr Sport, weniger Gewicht. Mehr Sparen, weniger Shoppen. Mehr Qualitätszeit, weniger Stress. Mehr Produktivität, weniger Prokrastination.

Ich will mit dir entdecken, warum gute Gewohnheiten viel stärker sind als gute Vorsätze.

Leider haben 92% unserer guten Vorsätze keine lange Haltbarkeit. Wir nehmen uns etwas vor und schaffen es nicht. Dann fühlen wir uns wie Versager.

Paulus der krasse Theologe und Gemeindegründer kennt genau diese Spannung gut. Er schreibt:


Ich verstehe selbst nicht, warum ich so handle, wie ich handle. Denn ich tue nicht das, was ich tun will; im Gegenteil, ich tue das, was ich verabscheue. Ich weiß wohl, dass in mir nichts Gutes wohnt. Zwar habe ich durchaus den Wunsch, das Gute zu tun, aber es fehlt mir die Kraft dazu. Ich will eigentlich Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch.

(NGÜ; Römer 7,15.18-19)

Woher kommt dieses Versagergefühl? Drei Gründe fallen mir ein:

1. Wir denken Was, nicht Wie

Die meisten Menschen haben die gleichen Lebensziele. Hast du das mal bemerkt? Niemand hat das Lebensziel obdachlos zu werden oder sich fünfmal scheiden zu lassen. Trotzdem sind die Ergebnisse extrem unterschiedlich.

Was bedeutet das?

Ziele alleine reichen nicht.

Der amerikanische Autor James Clear formuliert das so: „We don’t rise to the level of our goals, we fall to the level of our systems.” Was heißt das? Nicht die Ziele alleine entscheiden, sondern der Weg dorthin. Also die kleinen alltäglichen Gewohnheiten, die mir helfen meine Ziele tatsächlich zu erreichen.

Wir denken wir müssen die Ergebnisse verändern, dabei müssen wir die Systeme unseres Lebens verändern. Wir müssen verändern, was wir alltäglich tun. Die Ergebnisse stellen sich dann von alleine ein.

2. Wir geben zu früh auf

Du warst Joggen und zwei Tage später wiegst du 2kg mehr.

Du hast eine Woche jeden Tag in der Bibel gelesen und trotzdem dein Kind angeschrien.

Du hast deiner Frau Blumen mitgebracht, aber deine Eheprobleme sind immer noch da.


Was schließen wir daraus? Fälschlicherweise.

"Kleine gute Entscheidungen machen keinen großen Unterschied. Kleine schlechte Entscheidungen machen keinen großen Unterschied."

Kleine schlechte Entscheidungen zerstören unser Leben nicht auf einmal. Sie summieren sich über eine längere Zeit. Kleine gute Entscheidungen sind nicht verschwendet. Sie werden gespeichert. Paulus macht das in Galater 6,9 mehr als deutlich: „Lasst uns also nicht müde werden, Gutes zu tun. Es wird eine Zeit kommen, in der wir eine reiche Ernte einbringen. Wir dürfen nur nicht vorher aufgeben!“

Es wie bei einem Topf mit Wasser auf dem Herd. Die Hitze wird gespeichert. Bei 99°C ist es schon extrem heiß. Bei 100°C erreicht es den Siedepunkt. Das Wasser kocht. Genauso ist es mit deinen kleinen guten Entscheidungen. Sie werden gespeichert.

Letztlich sind es die Dinge, die keiner sieht, die Ergebnisse bringen, die jeder will.


3. Wir konzentrieren uns auf Tun, nicht auf Sein.


Wir neigen dazu unser Versagen mit unserer Identität zu verknüpfen. Eine ungesunde Identität formt ungesunde Gewohnheiten. Ungesunde Gewohnheiten bestärken eine ungesunde Identität.

Oft haben wir Ziele, die nur auf unserem Tun beruhen: mehr Sport treiben, weniger Fast-Food essen, mehr lesen, mehr schlafen.

Sein-Ziele sind sinnvoller: Ein liebevoller Mensch sein, frei von einer Abhängigkeit sein, eine großzügige Person sein, eine gesunde Person sein, ein Beziehungsmensch sein, ein Bibelleser sein.

Warum? Unsere Identität formt unsere Handlungen.

Das ist auch die Lösung zu der Paulus kommt.


Ich unglückseliger Mensch! Mein ganzes Dasein ist dem Tod verfallen. Wird mich denn niemand aus diesem elenden Zustand befreien? Doch! Und dafür danke ich Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. (NGÜ; Römer 7,24-45)


Die Lösung liegt in Jesus. Paulus selbst hat das erlebt. Er hat erlebt, wie Jesus seine Identität völlig verändert hat und aus dieser veränderten Identität veränderte Handlungen entsprungen sind: Von einem Jesus-Verfolger ist er zu einem Jesus-Nachfolger geworden.

Im Römerbrief beschreibt er ein Kapitel später, wie das gehen kann. Er zeigt: Die Kraft für ein verändertes Leben ist eine durch den Heiligen Geist veränderte Identität (Römer 8,14-16).

Wer bist du in Jesus? Du bist unendlich geliebt. Du bist ein Kind Gottes. Du bist ein neuer Mensch. Dir ist vergeben. Das ist deine neue Identität. Das wirkt sich auf deine Handlungen und alle Lebensbereiche aus.

Deine Identität formt deine Handlungen.

Eine gesunde Identität formt positive Gewohnheiten. Positive Gewohnheiten bestärken eine gesunde Identität.


Wer bist du?

Wer willst du sein?

Was würde die Person tun, die du sein möchtest?