Virtueller Chor

Ein Video mit vielen kleineren Videos, welche so abgestimmt sind, dass es so aussieht und klingt, als würden sie alle gemeinsam singen - als Aktion, als Geschenk, als Chor-Ersatz in Corona Zeiten.
Virtueller Chor

Motivation

In dieser Pandemie ist vor allem das gemeinsame Singen fast unmöglich geworden. Viele Christen vermissen den gemeinsamen Lobpreis oder einfach mal wieder ein mehrstimmiges Lied einüben und vortragen.

Ich möchte dir heute eine Möglichkeit vorstellen, wie du mit allen, die Lust auf Singen haben wieder ein bisschen dieses Feeling aufkommen lassen kannst. Und das völlig social distanced: Ein virtueller Chor. (Natürlich ist das auch eine super Möglichkeit, nach der Pandemie mit Leuten zusammen zu singen, wenn ein Treffen zu aufwändig ist)

Wie du es angehen kannst

Vielleicht hast du das schon mal gesehen, es gibt inzwischen viele Projekte dieser Art. Ein Video mit vielen kleineren Videos, welche so abgestimmt sind, dass es so aussieht und klingt, als würden sie alle gemeinsam singen. Ich möchte dir hier ein paar Tipps weitergeben, wie du solch ein Projekt angehen kannst, denn es ist gar nicht so schwer, wie es vielleicht aussieht.

Was du brauchst

Damit das Projekt gelingt, brauchst du lediglich:

  • Ein passendes Lied

  • >10 Leute, die mitmachen wollen (mit weniger geht es natürlich auch aber je mehr desto besser)

  • Jemanden, der sich ein bisschen mit dem Schneiden von Videos auskennt

Das Lied

Das A und O des Projektes ist das Lied, welches man dafür auswählt. Hier ein paar Hinweise, die du dabei beachten solltest:

  1. Es sollte nicht zu schwer sein:
    Hier geht es vor allem um die Schwierigkeit der Harmonien. Wenn das Lied an manchen Stellen bewusst durch schwierige Töne schön klingt, ist das für den virtuellen Chor schwer hinzubekommen. Denn die Abstimmung ist nicht so einfach, wie wenn man direkt nebeneinander steht.

Nimm hier also lieber eine Hymne (Für den König, Amazing Grace) und nicht deinen Lieblings- Choral aus der Luther Zeit ;)

  1. Es sollte eine starke instrumentale Begleitung geben
    Eine starke (leitende) Begleitung erleichtert die einzelnen Aufnahmen später deutlich. Nimm also ein Lied, welches mit starker Begleitung gut klingt.

Hier also lieber You raise me up anstelle eines acapella Liedes oder eines, welches bewusst auf sanfte Begleitung setzt.

  1. Am besten gibt es für das Lied schon eine Version online, die mit deinen Noten übereinstimmt und die als Hilfe zum Üben genommen werden kann.

Es gibt bei einigen Chor-Videos bei Youtube Links zu dem entsprechenden Chorsatz oder andersherum bei Chorsätzen online einen Link zu einem Video oder einer mp3.

Die Vorbereitung

Bevor die Aufnahmen gemacht werden können, sollten ein paar Vorbereitungen getroffen werden.

  1. Erstelle eine Basis- Begleitung zur Orientierung
    Um Tonart, Tempo und Takt vorzugeben, muss ein Instrument (am besten Klavier) als erstes aufgenommen werden. Das kann aber muss nicht als Video erfolgen, für die Aufnahmen reicht auch nur Audio. Am besten mit Metronom auf dem Ohr, damit bei langen Tönen die Sänger im Kopf mitzählen können oder sich auch ein Metronom als Hilfe nehmen können.

  2. Erstelle Orientierungs-Stimmen

    Suche dir eine Sopran-Sängerin, die sicher und gerade singen kann und lass sie den Sopran aufnehmen mit deiner Begleitung als Basis. (Hinweis: Das kann hier schon das erste Video deiner Aufnahmen werden, muss es aber nicht)
    Diese Stimme dient als Orientierung und sollte unbedingt für alle anderen Sänger später als Basis genommen werden. Wenn alle Sänger nur das Klavier als Begleitung haben, singen sie teilweise nur leicht anders und es harmoniert nicht. Wir stimmen uns automatisch auf andere Stimmen ab, wenn wir sie hören, deshalb sollte es eine Orientierungsstimme geben.

    Optional kann man an dieser Stelle auch für alle anderen Stimmlagen, die man aufnehmen möchte (Alt, Tenor, Bass) eine Orientierungsstimme aufnehmen. Diese sollten sich aber selbst auch wieder den Sopran als Orientierung nehmen.

  3. Lege die Orientierungsstimmen mit deiner Begleitung übereinander (da es hier nur um Audio geht, kannst du eine beliebige App oder ein Programm nutzen, welches mehrere Audio Spuren übereinander legen und verschieben kann). Beispiel: Audacity. Jetzt solltest du für jede Stimme eine Version “Stimme+Begleitung” als Audio-Datei haben und es kann losgehen!

Die Aufnahmen

Jetzt kann jeder, der Bock hat ein Video von sich aufnehmen, bei dem er das Lied in seiner Stimme singt (oder ein weiteres Instrument einspielt) und wir können es am Ende zusammenschneiden. Damit die Aufnahmen möglichst gut sind und die Sänger gut vorbereitet sind, hilft es folgende Punkte zu beachten bzw. den Sängern mitzuteilen.

  • Filmt euer Video im gleichen Format (am besten Quer)

  • Versucht, alle Nebengeräusche zu vermeiden oder benutzt ein Mikro, wenn ihr eins habt

  • Nehmt eure entsprechende Orientierungsstimme und holt sie euch mit Kopfhörern aufs Ohr. Ich würde empfehlen, hierfür nicht das gleiche Gerät wie für die Aufnahme zu verwenden. Also ein Handy oder eine Kamera filmt dich und ein anderes Handy lässt die Stimme auf deine Kopfhörer spielen

  • Bei der Aufnahme hört ihr dann die Stimme und singt passend dazu mit

  • Das Ergebnis sollte jeweils ein Video sein, wo man nur eine Person und eine Stimme hört und sieht

  • Denkt daran, zwischendurch in die Kamera zu schauen und zu lächeln

  • Wenn ihr wollt, legt euch vorher auf ein Outfit fest

  • Ladet die Videos an einem gemeinsamen Ort hoch

Der Schnitt

Nachdem alle Videos von den einzelnen Stimmen hochgeladen wurden, fehlt nur noch das Zusammenschneiden der Videos und der Instrumente.

Ab hier übernimmt die Kompetenz deines Video-Experten. Ob komprimiert oder konvertiert werden muss, wird er wissen und auch, wie man alle diese großen Dateien übereinander legt.

Von der musikalischen Seite ist hier zu beachten, dass die Stimmen natürlich sehr genau aufeinander gelegt werden, sodass es nicht wie ein Echo klingt. Außerdem achte darauf, wie laut die einzelnen Stimmen im Gesamtvideo klingen. Der Sopran sollte immer die lauteste Stimme sein, vielleicht muss hier und da etwas an den Lautstärken geregelt werden. Entsprechend sollten hier auch die Instrumente abgemischt werden.

Wenn man ganz genau sein will, können kleine Fehler an entsprechenden Stellen einfach leise geregelt werden und fallen damit weniger oder gar nicht mehr auf.

Das war alles! Viel Spaß mit deinem virtuellen Chor!