Güte - Im Kampf für das Gute

Das deutsche Worte "Güte" ist hier missverständlich. Es könnte besser mit "Gutheit" übersetzt werden. Hier geht es nicht um Milde, sondern eher um Härte – jedenfalls im Kampf für das Gute.
Güte - Im Kampf für das Gute

Diese Andacht ist Teil einer Reihe zum Thema “Frucht des Geistes” (Galater 5,22)

Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Galater 5,22

Gutheit

Kennst du Menschen aus deinem Umfeld, die so richtig „straight“ ihren Glauben leben? Oft wirken sie wie Klugscheißer und Besserwisser. Aber eigentlich hat man Respekt vor ihnen, weil sie für das Gute einstehen und keine faulen Kompromisse in ihrem Glauben machen.

Was hat das mit Güte zu tun? Das Wort „Güte“ ist nicht so treffend gewählt. Das deutsche Wort für agathosyne (griech.) wird an dieser Stelle missverständlich übersetzt. Man könnte sich berechtigterweise fragen worin der Unterschied zur Freundlichkeit (vgl. 6. Andachtsteil zur Frucht des Geistes) besteht? Besser passt hier „Gutheit“: Das Gute tun und für das Gute einstehen. Während Freundlichkeit (griech.: chrestotes) eine milde und anziehende Art meint, ist bei Gutheit das moralische Urteilsvermögen eines Christen gefragt. Die Frucht des Geistes „Güte“ hat also weniger mit der gutmütigen Oma zu tun. Folgende Definition trifft es eher:

Diese Frucht beschreibt eine Haltung, die kompromisslos nach den Maßstäben Gottes fragt und dem Bösen — im eigenen Leben und im Leben anderer — mit letzter Konsequenz widersteht. Daniel Platte

Keine Kompromisse…

  1. In der Wahrheit. Jesus zeigt seine Gutheit als er den Flohmarkt aus dem Tempel schmeißt, weil es einfach nicht richtig war, das Haus Gottes in ein Shopping Center zu verwandeln. Für uns steht in der Bibel was richtig und gut ist. Wenn’s um die Bibel geht, müssen wir hart bleiben und dürfen uns auf keine Kompromisse einlassen. Wenn die Kirche lehrt, dass jegliche Form des verbindlichen Zusammenlebens eine Familie sei, dann müssen wir dagegen halten, denn Gott sagt eindeutig in seinem Wort, dass alternative Lebensformen zur Ehe zwischen Mann und Frau nicht gut sind.
  2. Mit eigener Sünde. Wie oft tut oder sagt man doch immer wieder die gleichen falschen Dinge. So geht es mir jedenfalls. Doch wer seine Sünden verdrängt mit der Begründung, dass jeder seine Lieblingssünden habe, der duldet Schlechtes in seinem Leben. Wenn du Christ bist, hast du Gottes Geist, der dir hilft Sünden loszuwerden. Gib im Kampf gegen die Sünde nicht auf.
  3. Mit Sünden anderer. Wir sind nicht aufgerufen, die Moralapostel unserer Zeit zu werden und auf dem Marktplatz oder Schulhof unseren Mitmenschen ihre Sünden vorzuhalten und sie zu verurteilen. Dennoch sollten wir in guten Freundschaften mit Christen ehrlich und offen ansprechen, wenn es Sünde im Leben gibt. Aber dabei die Freundlichkeit („chrestotes“) nicht vergessen!

Für das Gute kämpfen

Stelle dir einmal folgende Fragen:

  1. Wo bist du manchmal eher ein lascher Christ und nicht straight (z.B. beim Lästern mit Kollegen, beim Thema Alkohol oder bei versauten Filmen)?
  2. Wo könntest du mehr für das Gute eintreten (z.B. Petitionen im Internet, Faire Traide – Produkte kaufen,…)?