Überblick
Paulus schreibt in dem letzten Teil seines Briefes an Timotheus noch einmal auf, was er wissen muss, um den guten Kampf bis zum Ende durchzuziehen. Dabei nimmt er auch Bezug darauf, wie Paulus selbst seinen Kampf zu Ende geführt hat und dass es dabei vor allem auf Durchhaltevermögen ankommt und seine Kraft stetig weiter von Gott zu beziehen.
Ziel
Es wird im Glauben immer “Durststrecken” geben und gerade junge Leute sind oft noch sehr motiviert und rechnen vielleicht gar nicht damit, dass ihnen schnell solch eine Zeit bevorstehen könnte. Das Ziel dieser Bibelarbeit ist es, ehrlich und authentisch zu vermitteln, dass man durchhalten muss und dass am Ende der Siegeskranz auf die wartet, die das geschafft haben. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass damit nicht gemeint ist, dass man nicht jederzeit Buße tun kann und sollte. Das Durchhalten ist mehr auf die Einstellung und Ausrichtung bezogen.
BibelText
2. Timotheus 4
Einstieg
Je nach Zusammensetzung und Ausrichtung der Bibelarbeit kannst du zum Beispiel folgende zwei Mögliche Einstiege nehmen:
Mache ein Tauziehen und frage die Teilnehmer danach, was dabei wichtig ist. Natürlich solltest du hier darauf abzielen, dass nicht nur der Start sehr wichtig ist, sondern auch das stetige starke Durchhalten und Durchziehen bis man gewonnen hat.
Frage und suche nach Situationen, wo nicht nur der Anfang sondern auch das Durchhalten besonders wichtig ist (z.B. beim kompetitiven Sport aber auch beim Studium oder bei einem Puzzle, …). Dann kannst du den Übergang machen dazu, dass es im Glauben nicht anders ist.
Erarbeitung und Anwendung
Wir schauen uns heute jemanden an, der wirklich einen imposanten Start hatte: Er wurde von Gott persönlich niedergeworfen und kurze Zeit blind gemacht als er berufen wurde. Aber seine Karriere geht viel weiter und er hat vor allem eins tun müssen: Durchhalten. In dem letzten Kapitel an Timotheus können wir sowohl lesen, wie wichtig ihm das für Timotheus ist aber auch wie Paulus es selbst erlebt und umgesetzt hat.
Durchhalten - Wobei? (Verse 1-5)
Schon im ersten Vers sehen wir, mit welcher Dringlichkeit Paulus seine Aussagen deutlich macht. In der NEÜ steht, er beschwört ihn vor Gott und Jesus Christus und fleht ihn an. In anderen Übersetzungen steht es ähnlich (Lass hier gerne 3-4 verschiedene Übersetzungen vorlesen und schaut zusammen, mit welcher intensiven Wortwahl hier geschrieben wurde). Es geht ihm hier also nicht um einen kleinen Hinweis, an was er doch bitte denken möge, sondern hier geht es um alles.
Und das, um das es ihm geht ist die Verkündigung des Evangeliums und zwar mit aller Wucht. Vers 2 steht in einer ähnlich starken Wortwahl und Paulus macht deutlich, dass Timotheus durchhalten muss um jeden Preis. Egal, ob es den Leuten passt oder nicht - es geht hier nicht darum, mit allen Leuten auf tollem Smalltalk- Niveau zu sein und ja nichts Falsches zu sagen. Hier geht es darum, wie nur irgend möglich, die Botschaft weiter zu geben. Und darin nicht aufzugeben, egal was kommt.
In Vers 3 und 4 sehen wir ein typisches Verhalten von uns Menschen. Wir suchen uns gerne jemanden, der das sagt, was wir gerne hören und nicht unbedingt das, was vielleicht das Richtige/Wichtigste wäre. Und gerade eine Zeit, in der wir aktuell leben, bietet sehr viel Raum für diverse Theorien für alles Mögliche. Und oft ist es einfacher, sich immer mehr damit zu beschäftigen, anstatt tiefer in die Bibel einzusteigen und in das Wichtigste Thema von allen.
Wir sind dazu aufgerufen, nüchtern zu bleiben und den Auftrag zu erfüllen, selbst, wenn wir dazu leiden müssen.
Durchhalten - Wofür? (Verse 6-8)
Was Paulus in diesen Versen schreibt, klingt schon ziemlich von sich überzeugt. Aber er hat Recht: Gottes Siegeskranz liegt für diejenigen bereit, die bis zum Ende durchhalten. Das ist nicht eingebildet, das ist 100% wahr.
Wir kämpfen nicht für nichts. Unser Ziel ist viel höher als irgendetwas hier auf der Erde. Deswegen können wir auch bereit sein, hier Leid und Gegenwind auszuhalten. Wir warten und erwarten etwas viel Größeres und dafür lohnt es sich, durchzuhalten!
Hier hilft es besonders, den Blick auf die Ewigkeit stetig beizubehalten und immer wieder neu in den Fokus zu rücken.
Durchhalten - Egal, was kommt (Verse 9-18)
In den kommenden Versen können wir lesen, was Paulus damit unter anderem meint und dass er selbst in verschiedensten schwierigen Situationen durchgehalten hat.
Da finden wir Beispiele, wie dass ihn viele seiner Mitarbeiter verlassen haben. Oder dass er alleine vor Gericht stand und ihn alle im Stich gelassen haben. Oder dass der Schmied ihn schlecht behandelt hat.
Wie hält er das aus? Wieso knickt er nicht ein oder regt sich darüber auf, dass keiner ihm hilft? Die Antwort ist, weil Paulus seine Sicherheit und seine Kraft von Gott bezieht. Er hält das alles aus und zieht das durch, weil er weiß, was auf ihn wartet. Er hat keine Angst, weil etwas viel Größeres auf ihn wartet als ihm hier geschehen kann. Das ist der Spirit, mit dem Paulus durch heftige Zeiten geht.
Ergebnissicherung
Macht euch gemeinsam oder in kleineren Gruppen Gedanken darüber, wie wir das auf unsere heutige Zeit übertragen können. Diese Fragen/Punkte können dir dabei einen Anhaltspunkt bieten:
Wie bewusst nimmst du den Auftrag wahr, dass wir evangelisieren (von Jesus erzählen) sollen? Ist es dir auch so dringend ein Anliegen wie Paulus?
Gibt oder gab es in deinem Leben Dinge, die dir das Durchhalten im Glauben oder bei deiner Berufung schwer machen?
Bei Gott ist es nie zu spät, nehmt euch gerne auch Zeit dafür zu schauen, wofür man Buße tun kann und wo sich Umkehr lohnt.
Es gibt viele Bibelstellen, die das aufgreifen, Klassiker sind der verlorene Sohn oder David nach seinem Ehebruch und Mord.Was kann dir dabei helfen, den Blick auf die Ewigkeit in dein aktives Denken zu bringen? Überlege dir gerne konkrete Schritte, z.B. Zettel auf den Spiegel kleben, Notizen oder Erinnerungen in deinem Handy oder lass dir ein Armband mit Prediger 3,11 bedrucken.