Anbetung – Aufgesetzte Frömmigkeit

Setze keine fromme Maske auf und formuliere hochheilige Gebete, wenn es in deinem Leben eigentlich gar nicht so heilig aussieht.
Anbetung – Aufgesetzte Frömmigkeit

Hauptgedanke

Die höchste Form der Anbetung ist keine Form, sondern eine Haltung: Lebe ich nach dem, den ich anbete?

Einstieg

Sicherlich kennst du Doppelagenten aus irgendeiner Serie oder einem Film. Sie haben ihre äußerlichen Handlungen und ihre Kommunikation so optimiert, dass man denkt, sie meinen es wirklich ernst und stehen auf der richtigen Seite. In ihrem Herzen folgen sie aber eigentlich der gegnerischen Regierung.

Wir Christen merken gar nicht, dass wir manchmal auch mehr oder weniger unfreiwillig zu Doppelagenten werden. Wir besuchen brav den Gottesdienst, singen vernünftig mit, falten unsere Hände wie alle anderen und lächeln die Geschwister an. Aber in unserem Herzen sind wir eigentlich weit weg von Gott.

Hauptteil

Ich hasse, ich verwerfe eure Feste, und eure Festversammlungen kann ich nicht mehr riechen: Denn wenn ihr mir Brandopfer opfert, missfallen sie mir, und an euren Speisopfern habe ich kein Gefallen, und das Heilsopfer von eurem Mastvieh will ich nicht ansehen. Halte den Lärm deiner Lieder von mir fern! Und das Spiel deiner Harfen will ich nicht hören. Aber Recht ergieße sich wie Wasser und Gerechtigkeit wie ein immerfließender Bach! Amos 5,21

Die Israeliten hatten das gleiche Problem. Sie haben Lieder gesungen, Feste gefeiert und mit Opfern angebetet, aber meinten es gar nicht wie sie es sagten. Sie lebten weiter in Ungerechtigkeit, dachten aber, dass diese „ehrwürdigen“ Anbetungshandlungen Gott gefallen würden. Gott will aber in erster Linie unser Herz (siehe Teil 1) und nicht unsere äußerlichen Handlungen. Und wenn das Herz nicht hinter der Anbetung steht, bleibt alles, was wir sagen oder singen, leeres Gefasel. Gott hasst aufgesetzte Frömmigkeit. Damit ist niemandem geholfen. Weder Gott, noch dir.

Gott liebt Wahrhaftigkeit, das heißt Authentizität. Wir brauchen uns nicht zu verstellen, weil er uns sowieso kennt. Er wünscht sich, dass wir ehrlich zu ihm sind und mit allem Dreck, den wir stecken haben, zu ihm kommen.

Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.Joh 4,24

Bei Anbetung geht es mehr um das „wie“ als um das „was“. Die höchste Form der Anbetung ist keine Form (Lobpreis, Abendmahl, Fasten, Opfern, …), sondern eine Haltung. Stehe ich hinter meiner Anbetung oder fasel ich einfach fromm mit, um nicht negativ aufzufallen? Lebe ich nach dem, wen ich anbete?

Anwendung

Verstell‘ dich vor Gott nicht. Sei ehrlich zu ihm. Setze keine fromme Maske auf und formuliere hochheilige Gebete, wenn es in deinem Leben eigentlich gar nicht so heilig aussieht. Gott kennt dich und freut sich, wenn du ihn authentisch anbetest. Mit deinen Sorgen und Fragen zu ihm kommst. Ihm deine Probleme ehrlich schilderst und mit ihm ringst um deine Lieblingssünden.

Sprich mit einer Vertrauensperson in deiner Gemeinde darüber, was in deinem Leben eigentlich los ist.

Schluss (Aktiv werden)

  1. Formuliere jetzt ein ehrliches Gebet und stelle Gott deine Fragen und Nöte.
  2. Sing gemeinsam das Lied „Das Herz der Anbetung“ oder „Wo ich auch stehe“