Zeuge sein

Ein eindrückliches Anspiel zum Thema Zeugnis sein durch unser Leben.
Zeuge sein
Ihr habt ja in der Vergangenheit lange genug das getan, wonach Menschen der Sinn steht, die Gott nicht kennen. Ausschweifungen gehörten dazu, das Ausleben eurer Begierden, Alkoholexzesse, Schlemmen und Saufen und abstoßender Götzendienst. Deshalb wundern sich die Leute, dass ihr bei ihrem zügellosen Treiben nicht mehr mitmacht, und sie reden abfällig über euch. 1. Petrus 4, 3-4

Rollen

  • Richter
  • Staatsanwalt
  • Zeuge No.1
  • Zeuge No.2
  • Chef von Zeuge No.2
  • Beliebig viele Zuschauer im Gerichtssaal

Dauer

ca. 5 Minuten

Material

  • Tische und Stühle aufgestellt wie im Gericht: Richter vorne in der Mitte, davor der Zeugenstand und daneben der Staatsanwalt
  • (Richter-) Hammer
  • Zettel mit „Führungszeugnis“

Kontext

Wir befinden uns in einem Gerichtssaal, in dem „die Welt“ Jesus, bzw. seine Gemeinde diskreditieren möchte und ihn deshalb vor Gericht stellt. Da sie nichts gegen Ihn in der Hand haben, bedienen sie sich seiner Anhänger, um ihm etwas anzuhängen. Inhaltlich sollte der Dialog folgendermaßen aussehen:

Ablauf

Richter: Ruhe im Saal! (Hammer) Verehrte Geschworene, im Namen des Volkes verlese ich erneut die Anklage. Dem Angeklagten, Jeschua ben Josef, wird folgendes zur Last gelegt:

  1. Betrug nach Paragraph 230 um folgende Vermögenswerte:
    • das Recht auf Freiheit
    • Recht auf Unversehrtheit des Eigentums
    • Recht auf Selbstbestimmung
    • Recht auf Freizügigkeit
    • Recht auf Leben
  2. Betrug – unter Vortäuschung falscher Tatsachen insbesondere seiner Auferstehung sowie seiner Qualifikation, Herzen zu verändern.

Da die Geschädigten selbst keine Anklage fordern, führt die Staatsanwaltschaft die Verhandlung. Die Verteidigung plädiert auf Freispruch in allen Punkten.

Der erste Zeuge wird aufgerufen und vom Staatsanwalt ins Kreuzverhör genommen.

Staatsanwalt: Für das Kreuzverhör bitte ich erneut die Zeugen der Verteidigung in den Zeugenstand.

Zeuge No.1 kommt auf den Zeugenstuhl.

Staatsanwalt: XY wohnhaft in XYZ. Fürs Protokoll: Sie haben unter Eid ausgesagt, der Angeklagte habe ihnen ein neues Herz gegeben, sämtliche Zugeständnisse an den Angeklagten seien im vollen Bewusstsein seiner Identität und unter Abwägung von Nutzen und Risiko geschehen. Sie haben ausgesagt, die Erneuerung des Herzens durch den Angeklagten habe durch Liebe stattgefunden, und diese lässt sich an sichtbarem Verhalten belegen. Ist das korrekt?

Zeuge No.1: Ja!

Staatsanwalt: (Böses Grinsen). Aus ihrem gesellschaftlichen Führungszeugnis geht hervor, dass Sie mehrmals Ordnungsgelder wegen übler Nachrede in Abwesenheit der benachteiligten Personen zahlen mussten. Außerdem liegt eine laufende Anklage wegen häufigen Vertretens politisch fragwürdiger Richtungen und aussprechen obszöner Witze vor. Euer Ehren, ich beantrage den Zeugen wegen Unglaubwürdigkeit der Rede sowie eidesstattlicher Falschaussagen aus dem Zeugenstand zu entlassen.

Richter: Stattgegeben.

(Hammer) Zeuge No.1 setzt sich wieder.

Staatsanwalt: Ich bitte den zweiten Zeugen der Verteidigung in den Zeugenstand. PQ, wohnhaft in RS.

Zeuge No.2 setzt sich auf den Zeugenstuhl.

Staatsanwalt: Auch Sie haben unter Eid ausgesagt, der Angeklagte habe ihnen ein neues Herz gegeben, sämtliche Zugeständnisse an den Angeklagten seien im vollen Bewusstsein seiner Identität und unter Abwägung von Nutzen und Risiko geschehen. Sie haben ausgesagt, die Erneuerung des Herzens durch den Angeklagten habe durch Liebe stattgefunden, und diese lässt sich in Ihrem Leben an sichtbarer Veränderung belegen. Ist das korrekt?

Zeuge No.2: Ja!

Staatsanwalt: Nun, auch Ihr gesellschaftliches Führungszeugnis spricht eine andere Sprache! (Reicht den Zettel an den Richter weiter) Daraus geht hervor, dass Sie bereits wegen Veruntreuung von Geldern in Ihrem Betrieb entlassen wurden. Außerdem sind hier Ordnungsgelder wegen Zornausbrüchen gegenüber Ihren Mitarbeitern vermerkt. Das klingt nicht nach einem Mann nach seinem Herzen! Die Geschädigten sind sogar anwesend. Euer Ehren, ich beantrage, auch diesen Zeugen wegen Befangenheit und Unglaubwürdigkeit sowie eidesstattlicher Falschaussagen aus dem Zeugenstand zu entlassen.

Chef aus dem Publikum: Einen Moment. Dieser Mann hat sich selbst angezeigt, bevor eine Anklage vorlag, und mir freiwillig alles Geschädigte erstattet. Außerdem hat er sich, soweit ich weiß, bei allen Arbeitskollegen entschuldigt.

Richter: RUHE! Sie sind nicht im Zeugenstand!

Dennoch trifft es scheinbar zu, außerdem lag die bezeugte Herzensveränderung durch den Angeklagten nach Angabe des Zeugen im Zeitraum der Tätigkeit. Der Zeuge ist zugelassen. (Hammer)

Wenn die Staatsanwaltschaft keine weiteren Fragen an die Zeugen hat, ist das Kreuzverhör beendet. Die Geschworenen werden sich zur Beratung zurückziehen, morgen wird das Urteil verkündet. Die Sitzung ist geschlossen.

Alle stehen auf. Ende

Abschluss / Impuls

Es wird immer viel davon geredet, dass wir den Menschen unseren Glauben bezeugen sollen. Vielleicht hast du auch manchmal diese Vorstellung, man müsste dazu in die Fußgängerzone gehen und predigen oder seinen Freunden das Evangelium von Jesus bis ins kleinste Detail erläutern. Tatsächlich ist aber mindestens genauso wichtig, was wir tun und was wir sagen, um unseren Glauben zu bezeugen. Wenn wir in dieser Welt so leben, wie Gott sich das vorstellt, werden wir auffallen (1.Petr. 4 Vers 3-4 und 2.Tim 3 Vers 12) und auch Widerstand erfahren. Nun geht es in diesem Stück aber darum, was passiert, wenn wir den Menschen erzählen, wir wären Christen, aber nicht dementsprechend leben. Dann wird unser Zeugnis unglaubwürdig und unsere Mitmenschen bilden sich ihr Urteil. Denkt also daran, wenn ihr persönliche Meinungen äußert oder einen bestimmten Lebensstil führt, dass es gut sein kann, dass eure ungläubigen Freunde das im Licht eures Christseins beurteilen.

Verhaltet euch klug im Umgang mit denen, die nicht zur Gemeinde gehören. Wenn sich euch eine Gelegenheit bietet, ´euren Glauben zu bezeugen, dann macht davon Gebrauch.Kolosser