Zeig’s ihnen! Liebe für Flüchtlinge

Schon den Israeliten sagte Gott, dass sie Ausländer fair behandeln sollten. Wie können wir das verstehen? Was können wir selber daraus lernen für den praktischen Umgang mit Flüchtlingen, die zu uns kommen?
Zeig’s ihnen! Liebe für Flüchtlinge

Überblick

Schon den Israeliten sagte Gott, dass sie Ausländer fair behandeln sollten. Wie können wir das verstehen? Was können wir selber daraus lernen für den praktischen Umgang mit Flüchtlingen, die zu uns kommen?

Ziel:

Die Jugendlichen sollen Gottes liebevolle Sicht für die Flüchtlinge entdecken und das in konkretem Handeln anwenden.

Einstieg:

  1. Auf dem Tisch liegen Fotos von zerstörten Häusern, vollen Booten, Asylheimen, ausländerfeindlichen Leuten und von einzelnen Flüchtlingen und deren Gesichtern. Jeder nimmt  sich ein Bild und sagt in einer anschließenden Runde, warum er es ausgesucht hat.
  2. Es werden per Beamer Bilder gezeigt zum Thema Flüchtlinge (s.o.) Jeder ruft einzelne Worte dazu in die Runde die ihm dazu einfallen.
  3. Auf dem Boden liegt ein großes Blatt Papier mit dicken Stiften. Darauf steht groß: „Flüchtlinge…“ Jetzt können alle Worte oder Sätze dazu aufschreiben.

Der Einstieg soll: 

  • erinnern an Fakten: Es kommen viele Flüchtlinge nach Europa und erleben oft Ablehnung.
  • wecken von Betroffenheit über die Not der Flüchtlinge.

Erarbeitung und Anwendung

Zum Lesen kann man sich als Mose verkleiden.

Auch sollst du in deinem Weinberg nicht Nachlese halten noch die abgefallenen Beeren auflesen, sondern dem Armen und Fremdling sollst du es lassen; ich bin der HERR, euer Gott. Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. 34 Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der HERR, euer Gott. 3.Mose 19,10+33-34

Im 3. Mose finden sich viele Vorschriften zu verschiedenen Bereichen vom Tempelgottesdienst bis in den Alltag. Eigentlich galten diese Gesetze nur für das Volk der Israeliten. Doch schon damals zeigte Gott, dass „Ausländer“ respektvoll, ja sogar mit Liebe zu behandeln sind. Umso mehr sind wir in einer multikulturellen Welt gefragt, Gottes Liebe weiterzugeben.

>Benachteiligt<

Zu Vers 10
 Welchen Sinn erfüllt die Vorschrift in V.10?

Sie diente der Versorgung von Benachteiligten wie z.B. Ausländern.
Felder und Weinberge sollte also nicht ratzekahl abgeerntet werden. So hatten Arme die Möglichkeit, selbst für ihren Unterhalt zu sorgen. Sie sammelten die Reste ein.

Ein Beispiel aus der Bibel dafür ist Ruth.

Wie könnte man V.10 auf heute übertragen?

In unserer modernen Gesellschaft nutzen wir alles bis zum letzten für uns. Da bleibt kaum etwas für Menschen in Not. Wo können wir von unserem Überfluss etwas mit Flüchtlingen teilen?

Das gilt auch für Zeit oder Ansehen, wenn ich mit einem Flüchtling befreundet bin.

>Bedrückt<

Zu Vers 33
Wodurch werden Flüchtlinge bedrückt? Was können wir tun, damit sich das ändert?

Briefe von Ämtern und Firmen machen Flüchtlingen Druck. Im Alltag werden Flüchtlingen oft schlecht behandelt oder wegen ihrer Unkenntnis benachteiligt. Wir können sie begleiten, ihnen helfen und für sie eintreten.

>Befremdlich<

Zu Vers 34
 Woher kennen wir selbst die Situation, fremd zu sein?
  • aus der Bibel?
  • aus unserem eigenen Leben?

a) In der Bibel gab es viele Flüchtlinge: David, Mose, Jakob, Jesus, Paulus. Jakob floh mit seiner ganzen Sippe vor der Hungerkatastrophe nach Ägypten Jeder ist Ausländer, fast überall.

b) „Jeder ist Ausländer, fast überall.“ – Das merken wir bei Reisen.

Viele von uns haben selbst Migrationshintergrund, z.B. Opa aus Schlesien…

Gott hat uns in sein Reich eingeladen, eigentlich waren wir draußen. Als Christen freuen wir selbst uns an seiner Liebe – dann sollen wir auch anderen diese Liebe weitergeben.

 Was heißt: die Flüchtlinge lieben wie uns selbst?

Zu allen nur nett sein? Wohl kaum.

Aber es heißt, die Flüchtlinge als von Gott geliebte Menschen zu achten und sie respektvoll behandeln. Und es kann heißen, Jesus zu erlauben, Angst gegen Migranten wegzunehmen, und stattdessen seine Haltung zu bekommen. Den Flüchtlingen gegenüber offen und freundlich sein und überlegen: Über was würde ich mich in ihrer Lage freuen? Was kann ich einem konkreten Flüchtling Gutes tun? Wie kann er Gottes Liebe bei mir bemerken?
Lest dazu Matth. 25, 34-36

Ergebnissicherung:

Ein junger Flüchtling aus Eritrea wurde gefragt: „Was sollten wir als Christen gegenüber Flüchtlingen tun, was legst Du uns ans Herz?“

Er antwortete „Show them some love!“ – „Zeige ihnen Liebe!“

Macht Ihr dabei mit?

Kleingruppen:

  1. Berichtet euch: Wie wird in meiner Umgebung über Flüchtlinge gesprochen? Welche negativen Äußerungen habe ich schon gehört? Beratet euch: Was kann ich in solchen Situationen sagen oder tun?
  2. Erzählt euch gegenseitig:
    Kenne ich persönlich Flüchtlinge, z.B. in meiner Nachbarschaft oder in der Schule? Tragt zusammen: Wie könnte ich mich ihnen gegenüber verhalten – respektvoll, freundlich, liebevoll Sie grüßen, ihnen helfen, sie besuchen, ihnen Freundschaft anbieten
  3. Malt ein großes Bild davon, wie ihr euch das Miteinander mit den Flüchtlingen vorstellt.

mit allen:

  • Wo gibt es in unserer Gegend Flüchtlinge? Was brauchen sie? Was können wir miteinander für sie organisieren? Plant in Eurem Jugendkreis eine konkrete Aktion, z.B. Einladen zu einem internationalen Fest, Hausaufgabenhilfe für Kinder, Vermittlung von Sachen aus Haushaltsauflösungen, Hilfe beim Deutschlernen.
  • Bei der Verwaltung anfragen und Hilfe anbieten.

Tipps bekommt ihr auch bei Gemeinden oder christlichen Werken.