Wie starte ich gute Gewohnheiten

In diesem Artikel gibt Timothy dir 3 praktische Tipps, wie du mit guten Gewohnheiten starten kannst.
Wie starte ich gute Gewohnheiten

Jeder von uns wünscht sich doch gute Gewohnheiten, oder? Keiner liebt es, wenn er das Gefühl hat unproduktiv und nutzlos gewesen zu sein. Aber oft passiert mir genau das. Ich lebe in den Tag hinein und am Ende des Tages bin ich frustriert, weil ich irgendwie nichts geschafft habe. Woran liegt das? Es fehlt mir schlicht an guten Gewohnheiten. 

 

Gewohnheiten sind Dinge, die ich tue, nicht weil ich mich bewusst dazu entscheide, sondern weil ich sie eingeübt habe, bis sie für mich selbstverständlich sind.

Klingt irgendwie mechanisch, als ob ich nicht mehr selbst über mich bestimmen kann. Ist vielleicht auch ein bisschen so. Bei schlechten Gewohnheiten ist das fatal. Ich tue sie, ohne bewusst darüber nachzudenken. Gute Gewohnheiten können uns helfen, ein Leben zu leben, wie Gott es sich wünscht, ohne aktiv darüber nachdenken zu müssen. Auf der anderen Seite besteht auch bei guten Gewohnheiten die Gefahr, dass ich diese Dinge nur noch mechanisch tue, mein Herz aber ganz woanders ist. 

Deshalb: Gute Gewohnheiten sind wichtig und helfen uns „nicht müde zu werden, Gutes zu tun“ (Galater 6,9) Trotzdem sollten wir uns immer wieder reflektieren, ob unser Herz mit unseren Gewohnheiten übereinstimmen oder ob wir nur „funktionieren“.

Okay, ich habe dich vielleicht überzeugt, dass du gute Gewohnheiten brauchst. Vielleicht wünschst du dir aber auch schon lange eine gute Gewohnheit. Diese Gewohnheiten können alle Lebensbereiche betreffen.

Sport 

Ernährung

Beziehung

Bildung 

Arbeit 

Gemeinde/Kirche 

Gottesbeziehung 

Musik 

Ordnung 

Wie aber starte ich gute Gewohnheiten ganz praktisch? Ich möchte dir drei Tipps geben, wie du ab morgen mit deiner guten Gewohnheit starten kannst.

Vorher wollen wir uns aber eine wichtige Frage stellen: 

Wer möchte ich werden und welche Gewohnheit hilft mir dabei an dieses Ziel zu kommen? Hier sind ein paar Beispiele:

 

-       Ich möchte einen gesunden Körper haben, weil es der Tempel Gottes ist. Bewegung wird mir dabei helfen, diesem Ziel näher zu kommen. 

-       Ich möchte meiner Familie lange ein guter Vater sein, deshalb möchte ich darauf achten, mich gesund zu ernähren.

-       Ich möchte für meine Frau der Ehemann sein, der all ihre Grundbedürfnisse stillt, daher möchte ich mehr Zeit mit meiner Frau verbringen.

-       Ich möchte irgendwann eine Familie ernähren können und trotzdem großzügig ins Reich Gottes investieren. Darum möchte ich fleißig in der Schule sein, um einen guten Beruf erlernen zu können.

-       Ich möchte, dass meine Arbeitskollegen sehen, dass ich anders bin. Positiv anders. Deshalb möchte ich immer hilfsbereit sein, selbst wenn sie es nicht sind. 

-       Ich möchte Gott mit meinem Leben ehren, also bringe ich mich mit meinen Gaben in die Kirche ein.

-       Ich möchte Gott in meinem Leben ganz praktisch erleben. Deshalb möchte ich mehr Zeit mit ihm verbringen. 

-       Ich möchte irgendwann in der Lage sein, jedes Lied spontan auf dem Klavier zu spielen. Vielleicht sollte ich mehr üben. 

-       Ordnung ist super wichtig fürs Leben. Meine Sachen sofort weg zu räumen, könnte dabei helfen. 

 Also du brauchst ein Ziel: Wir Menschen verstehen schnell das was, uns fehlt aber das wieso? Was treibt dich an, dieses Ziel zu erreichen? 

 Jetzt weist du wohin du möchtest, und was du ungefähr tun könntest. Jetzt geht es praktisch los.

 

1. Definiere es deutlich und mache es konkret 

 

-       Ich werde jeden Tag 10 Minuten spazieren gehen

-       Ich werde jeden Tag eine Frucht essen (keine Weintraube ;) )

-       Ich werde mir den Montagabend von 19:00 – 21:00 für Zeit mit meinem Partner reservieren

-       Ich werde jeden Tag 10 Vokabeln lernen

-       Ich werde jeden Tag 5 Seiten in einem Buch lesen

-       Ich werde eine regelmäßige Aufgabe in der Kirche übernehmen

-       Ich werde jeden Tag den Vers des Tages auf YouVersion (Bibelapp) lesen

-       Ich werde jeden Tag 5 Minuten Klavier spielen

-       Ich werde ab sofort meine Jacke beim Reinkommen aufhängen

 

2. Mach es einfach 

 

Ganz wichtig: konzentrier dich nicht sofort auf 5 Gewohnheitsänderungen. Nimm dir ein bis zwei wichtige Gewohnheiten vor und starte mit Mikrogewohnheiten. Das heißt, du machst die Hürde so klein, dass du gar nicht anders kannst als sie zu meistern. James Clear, ein amerikanischer Autor erzählte von einem Mann, der stark übergewichtig war. Dieser sollte anfangen, jeden Tag seine Sportschuhe anzuziehen. Direkt darauf sollte er sie wieder ausziehen. Jeden Tag. Das tat er für einige Wochen. Dann sollte er täglich seine Sportschuhe anziehen und ins Fitnessstudio fahren, dort 5 Minuten!!! trainieren und dann wieder fahren. Auch das tat er mehrere Wochen. Irgendwann war es für ihn so normal geworden dort zu sein und er trainierte immer ein bisschen länger. Irgendwann hatte er ein Normalgewicht erreicht. Woran lag das? Er starte mit Mikrogewohnheiten. Viele der Beispiele, die ich in 1. gebracht habe, sind solche Mikrogewohnheiten. Manche von ihnen sind vielleicht auch noch ein Stück zu groß. Mach es so einfach wie möglich. Es fordert dich nicht heraus? Genau so muss es sein. Stück für Stück wirst du dein Pensum mühelos erhöhen können, bis eine echte Gewohnheit daraus entstanden ist. 

 

3.Integriere feste Triggerpunkte

 

Wir Menschen haben unbewusst alle Triggerpunkte. Lange Zeit hatte ich den folgenden Triggerpunkt: War ich mit einer Aufgabe überfordert, widmete ich mich sofort einer anderen vermeintlich guten Sache. Ich spielte Klavier oder räumte auf. Das waren keine schlechten Dinge, aber unbewusst drückte ich mich vor den wichtigen Dingen, sobald ich ein leichtes Gefühl der Überforderung spürte. Bald wurde eine Gewohnheit daraus. Dieses Phänomen können wir für uns nutzen. 

Integriere feste Triggerpunkte, die dich an deine neue gute Gewohnheit erinnern sollen. Täglicher Ankerpunkte können dabei helfen. Ich hatte vor ein paar Wochen einen Gesundheitstag auf der Arbeit und musste einen Gleichgewichtstest machen. Note 4. Also grade besser als jemand der zu tief ins Glas geschaut hat. Die Physiotherapeutin hatte einen guten Vorschlag. Jedes Mal, wenn du abends deine Zähne putzt, stellst du dich für eine Minute auf dein rechtes und eine Minute auf dein linkes Bein. Ein Triggerpunkt, der mich immer wieder daran erinnert an meiner Balance zu arbeiten. 

 

-       Willst du dich mehr bewegen? Gehe nach jedem Abendessen deine 10 Minuten.

-       Willst du mehr Obst zu dir nehmen? Bevor du abends beim Film zur Chips-Tüte greifst, iss erst einen Apfel.

-       Du möchtest deiner Partnerin ein besserer Freund sein? Hole nach jedem Fußballtraining eine kleine Aufmerksamkeit für sie.

-       Du möchtest täglich 10 Vokabeln lernen? Lege die Karteikarten morgens auf dein Bett, damit du sie siehst, wenn du nachmittags nach Hause kommst.

-       Du möchtest mehr lesen? Lies 5 Seiten, bevor du morgens zum Handy greifst.

-       Öffne abends die Bibelapp, damit du morgens direkt daran erinnerst wirst, wenn du dein Handy entsperrst.

 

Du schaffst es nicht alleine

Ich habe diesen Artikel mit großer Leidenschaft geschrieben und oft mit großer Leidenschaft versagt. Ich habe gute Gewohnheiten gestartet. Manchmal sogar mehrere Monate durchgezogen. Und dann war alles wieder weg. Das macht mich demütig. Ich kann mein Bestes geben. Ich kann das „Wollen“ bereitstellen, aber das „Gelingen“ kann nur Gott auf Dauer geben. Mach dir immer wieder bewusst, dass du Gott brauchst. Mein Taufvers hat mich in dieser Hinsicht schon oft korrigiert. 

Vertraue von ganzem Herzen auf den Herrn und verlass dich nicht auf deinen Verstand. - Sprüche 3,5