Wie sag ich’s meinem Leiter?

Kennt ihr das: Ihr seht ein Problem – und die Verantwortlichen nehmen es nicht wahr? Damit seid ihr nicht alleine. Auch die Schüler von Elisa hatten dieses …
Wie sag ich’s meinem Leiter?

Kennt ihr das: Ihr seht ein Problem – und die Verantwortlichen nehmen es nicht wahr? Damit seid ihr nicht alleine. Auch die Schüler von Elisa hatten dieses Problem. Und aus ihrem Verhalten können wir lernen:

Und die Söhne der Propheten sagten zu Elisa: Sieh doch, der Raum, wo wir vor dir wohnen, ist zu eng für uns. Lass uns doch an den Jordan gehen und von dort jeder einen Balken holen und uns hier einen Ort herrichten, um dort zu wohnen! Und er sagte: Geht hin!2. Könige 6, 1-2

Die Söhne der Propheten – die Schüler von Elisa – nehmen ein Problem wahr: Es wird zu eng für uns, wir sind zu viele. Wie reagieren sie auf dieses Problem? Sie schimpfen nicht über den Propheten, sie ärgern sich nicht über ihn, sie hauen nicht ab. Sondern sie formulieren das Problem: Es wird zu eng. Und sie formulieren nicht nur das Problem, sie machen auch einen konkreten Vorschlag: Ein Neubau muss her. Den Neubau soll nicht irgendwer bauen. Sie sind bereit, selber anzupacken: Jeder holt einen Balken.

Das ist ein wunderbares Muster, wenn du ein Problem wahrnimmst – und die Verantwortlichen nicht:

Formuliere das Problem

Die Schüler nehmen das Problem wahr und sprechen es offen an. Das erfordert Mut. Denn eigentlich sollte doch der Prophet das Problem sehen, oder? Das ist aber nicht immer so, weil anderen Personen andere Dinge auffallen.

Es ist sehr wichtig, dass Probleme offen angesprochen werden. Ganz sachlich, denn es geht nicht um den Fehler, sondern um die Lösung. Wo musst du das mal tun – anstatt zu schweigen und dich zu ärgern?

Mache einen konkreten Vorschlag

Die Schüler formulieren nicht nur das Problem, sondern liefern auch einen Lösungsvorschlag – und zwar ganz konkret. Sie sind nicht einfach Problemanalysten oder Meckerer, sondern Macher.

Es ist gut, Probleme zu formulieren. Und es ist noch besser, konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen. Bringe Vorschläge mit, wenn du ein Problem ansprichst.

Packe mit an

Als Zuschauer über die Spieler zu meckern ist leicht. Zu wissen, dass die Auswechslung falsch war, nachdem das Spiel zu Ende ist, auch! Selber zu spielen ist viel schwieriger, oder?
Probleme zu formulieren ist gut. Einen Vorschlag zu machen ist noch besser. Die Krönung ist es dann, wenn du selber mit anpackst, um das Problem zu beseitigen – wenn du bereit bist, den Balken zu schleppen. Wie sieht es bei dir aus? Bist du bereit, die Ärmel hochzukrempeln und Teil der Lösung zu werden?

Erlebe Wunder

Elisa hat dem Vorschlag seiner Schüler zugestimmt. Er ist der Bitte gefolgt und war beim Bau mit dabei. Und als einer der Schüler dann ein Problem hatte und seine Axt ins Wasser fiel, erlebten sie das Wunder, dass das Eisen aus dem Wasser auftauchte.

Auch ich habe das erlebt: Wenn du sachlich Probleme formulierst, konkrete Vorschläge machst und bereit bist, mit anzupacken, dann nehmen dich die Verantwortlichen ernst und Wunder werden wahr.