Wenn der Glaube Beine bekommt

Glaube ist mehr als ein Bekenntnis. Ob ich wirkliche glaube was ich sage, zeigt sich, wenn ich lebe, was ich rede. Genau davon handelt diese Bibelarbeit.
Wenn der Glaube Beine bekommt

Ziel

Die Jugendlichen sollen herausgefordert werden, über ihren Glauben nachzudenken. Sie sollen prüfen ob sich ihr Leben mit ihren Worten deckt. Keine frommen Sprüche, sondern ganz praktisch Gottes Liebe leben. Die entscheidende Frage aber ist: Was glaubst du wirklich?

Einstieg

  1. Nimm einen alten City Roller ohne Räder und versuche damit im Raum rum zu fahren. Sprecht darüber, was fehlt.

  2. Du erzählst eine kleine Geschichte: „Es ist Winter, du läufst mit deinem Freund/Freundin durch die Stadt und kommst am See vorbei. Es ist ziemlich kalt, der See ist zugefroren. Auf der Leuchtanzeigen der Apotheke war die Temperatur angezeigt worden: -15 grad! Ganz schön kalt. In Physik hast du ab und zu mal aufgepasst, jedenfalls weißt du, dass Wasser unter Null Grad gefriert. Du siehst es auch. Du siehst auch Kinder mit Schlittschuhen mitten auf dem See. Dein Freund fragt: „und, denkst du das Eis ist dick genug um drauf zu laufen?“ Du sagst: „logisch!“. Dein Freund sagt: „nichts wie los, rauf aufs Eis!“ du zögerst. Jetzt kommt es drauf an: lebst du was du glaubst?

Textlesung: Jakobus 2,14-26

Erarbeitung und Anwendung

Fragen zum Text

(Je nach Gruppengröße können hier Kleingruppen gemacht werden)

Der Text ist zuerst irgendwie verwirrend und doch sehr praktisch!

Glaube oder Werke – hier gibt es eine Spannung!

  • Lest Römer 3, 21-31 (Gerechtigkeit aus Glauben), besonders Vers 28!

  • Auf den ersten Blick scheinen sich Paulus und Jakobus zu widersprechen. Tauscht euch darüber aus!

  • Redet Jakobus den Glauben klein?

  • Gibt es Werke ohne Glauben?

  • Im Text stehen einige Beispiele von totem Glauben (Vers 15-16). Welche Beispiele fallen euch noch ein?

Beispiel Abraham: gerechtfertigt aus Glauben oder aus Werken?!

  • Lest 1. Mose 15&22; Hier werden die beiden Beispiele für Glauben und Werke im Leben Abrahams beschrieben

  • Was könnt ihr von Abraham lernen?

  • In Jakobus 2,23 ist die Auflösung!

So geschah genau das, was die Schrift sagt: »Abraham glaubte Gott, und Gott erklärte ihn für gerecht.« Er wurde sogar »Freund Gottes« genannt.
  • Zuerst kommt der Glaube, dann die Werke (praktisches Vertrauen).

Erklärung zum vermeintlichen Widerspruch zwischen Paulus und Jakobus:

Paulus und Jakobus meinen zweierlei. Paulus spricht im Römerbrief von der Gesetzlichkeit. Er meint damit Leute, die aufgrund des Einhaltens der jüdischen Satzungen, meinen dadurch gerecht zu werden.  Jakobus spricht dagegen von Gesetzlosigkeit. Er schreibt an Leute, die meinen, dass es egal sei was man macht, solange man glaubt. Also man kann sich verhalten wie man will, Hauptsache das Bekenntnis ist da, dass Gott ein gnädiger Gott ist. Diese Haltung ist übrigens auch heute sehr populär.  Nach dem Motto: Ich gehe sonntags in die Kirche oder zur Gemeinde, aber unter der Woche erkennt man überhaupt nicht, dass ich Christ bin. Also die Werke die Paulus meint, das sind Gesetze/Vorschriften. Wenn Jakobus von Werken redet, dann geht es um einen christlichen Lebensstil.

Paulus konzentriert sich auf die Wurzeln der Rettung; Jakobus konzentriert sich auf die Früchte der Errettung.  Die Lösung auch hier ist das KREUZ. Paulus führt HIN zum Kreuz während Jakobus VOM Kreuz kommt. Paulus spricht darüber wie man Christ WIRD, Jakobus spricht darüber wie man Christ IST. Christen zeichnen sich durch Werke aus, die aus dem Glauben hervorgehen.  Das bestätigen auch Jesus, Paulus und auch Johannes.

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Matthäus 7,16
es sind nämlich nicht die Hörer des Gesetzes gerecht vor Gott, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden. Römer 2,13
Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit! 1. Johannes 3,18

 Gute Taten tun wir nicht um errettet zu werden, sondern als Christen tun wir gute Werke, weil wir errettet sind.

Anwendung

Sammelt zB. am Flipchart Sätze „Glaube ohne Werke ist wie…“ (hier kann es schon ziemlich praktisch werden)

  • … laut von Einheit reden, aber schlecht über andere Christen reden.

  • … ein Auto ohne Motor.

  • … heiraten, ohne nachher als Ehepaar zusammen zu leben.

  • …. Von Gastfreundschaft reden, aber immer nur bei anderen rumhängen.

  • … für Alte und Kranke zu beten, aber keinen von ihnen zu besuchen.

  • ….

Der Text spricht sehr stark für sich selbst.

Ihr konntet sehen, dass der Glaube nichts nützt, wenn er sich nicht in Taten zeigt!

auch die Dämonen glauben! Vers 19

Die Frage muss nicht nur lauten:

Lebe ich auch das aus, was ich glaube?

  • Sondern: Was glaube ich überhaupt?

  • Wie standhaft ist mein Glaube?

  • Wie lebendig ist mein Glaube?

  • Wie viel Vertrauen steckt in meinem Glauben an Jesus?

Ich bin davon überzeugt, dass wir genau das praktisch ausleben, was wir glauben!

Dann komme ich zu dem gleichen Ergebnis wie Jakobus: „Wenn mein Glaube ein Lippenbekenntnis bleibt und keinerlei Auswirkung auf mein Leben hat, dann ist mein Glaube tot! Wie anders würden wir doch leben, wenn wir wirklich glauben würden, dass unser Gebet große Macht hat! Wenn wir wirklich glauben würden, dass es einen Unterschied macht wie wir leben.

Ergebnissicherung

Persönliche Fragen zum Abschluss

(jeder für sich selbst / am besten die Fragen auf einen extra Zettel drucken)

  • Ist dein Glaube nur ein Lippenbekenntnis, oder ist er echt?

  • Wo siehst du in deinem Leben, dass dein Glaube nicht mit deinen Handlungen übereinstimmt?

  • Bitte Gott ganz konkret um Vergebung!

  • Bete heute und in der kommenden Woche ganz konkret (am besten morgens), dass der HERR dir hilft, wirklich das zu leben was du glaubst!

  • Bete um ganz bestimmte Dinge oder Situationen, wo du weißt, dass du Schwierigkeiten hast! (Übrigens, je konkreter du betest, desto konkreter antwortet dir Gott!)