Sauber bleiben - Grenzen setzen

In dieser Andacht geht es um Sexualität vor der Ehe. Um Grenzen und deren Grenzen.
Sauber bleiben - Grenzen setzen

„Ellenbogen vom Tisch“ „Kein Springen auf der Coach“ „Um 22 Uhr bist du wieder hier“ „Erst dein Zimmer aufräumen“ „Nur eine halbe Stunde Medienzeit“

Aufgabe: Tragt zusammen, was ihr als Kinder und Teenies so für Regeln hattet. Tauscht euch auch gerne darüber aus, welche ihr für sinnvoll und für nicht-sinnvoll gehalten habt (oder haltet).

Wir alle sind mit Regeln und Grenzen aufgewachsen und tatsächlich gibt es sie auch dann noch, wenn wir erwachsen sind. Bei vielen Grenzen würden wir sagen, dass es gut ist, dass es sie gibt. Zum Beispiel beim Alkoholkonsum in Verbindung mit Autofahren – da glaube ich stimmen wir alle zu, dass sie sinnvoll ist. Aber kennst du auch Regeln, wo du dir denkst: „What?!“

Je nachdem, wie du als Kind Regeln empfunden hast und wie mit dir über Grenzen gesprochen wurde, wirst du bei dem Wort „Regeln“ entweder begeistert in die Hände klatschen oder schreiend davonlaufen. 
Meine Frau und ich waren uns einig, dass wir auf Gottes guten Wert der Sexualität in der Ehe setzen wollten, also haben wir uns in der Zeit vor unserer Hochzeit Grenzen aufgeschrieben, um rein in die Ehe zu starten. Das Problem: wir überschritten sie immer wieder, auch nachdem wir sie zu unserem Schutz enger zurrten. Wir dachten, dass unsere aufgeschriebenen Regeln uns helfen unsere Reinheit zu bewahren…

Dieses falsche Denken will sich schnell in unsere Köpfe schleichen. Aber Jesus zeigt, worauf es wirklich ankommt, als einige Pharisäer Jesus fragen, warum seine Jünger sich nicht an die Regeln halten, die sie SELBST gemacht haben (ursprünglich mit der Intention Gottes Willen zu tun). Jesus antwortet ihnen:

Ihr Heuchler! Auf euch trifft genau zu, was Jesaja geweissagt hat", gab Jesus zur Antwort. "So steht es nämlich geschrieben: ,Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber sein Herz ist weit von mir fort. Ihr Dienst an mir ist ohne Wert, denn ihre Lehren haben sich Menschen erdacht.' Ja, ihr gebt Gottes Gebot auf und haltet dafür die Vorschriften, die sich Menschen ausgedacht haben.
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Markus 7,6-7

Das Problem der Pharisäer war, dass sie das eigentliche Gebot aus den Augen verloren. Sie setzten ihr Vertrauen darauf, dass IHRE Regeln gut sind. In den darauffolgenden Versen lesen wir wie Jesus deutlich macht, dass es Gott in erster Linie um uns und unser Herz geht, nicht um Gebote. 

Die Anfangsmotivation der Pharisäer war eigentlich gut. Sie wollten auf jeden Fall das tun, was Gott sagte und ihr Bestes geben, um nichts Falsches zu machen. Doch irgendwo auf diesem Weg blieb ihr Herz auf der Strecke.

Grenzen sind gut, aber Grenzen haben auch Grenzen!

Wir brauchen Grenzen. Ohne eine Leitplanke würden wir von der Fahrbahn abkommen und uns und anderen schaden. Die Frage ist aber: wer setzt die Leitplanke? Bin ich es selbst und baue auf meine eigenen Sicherheiten. Oder ist es Gott, dem ich vertraue und an dessen HERZEN ich nah dran bin. Was steht bei dir im Vordergrund?!

Natürlich ist es gut sich Gedanken darüber zu machen, ob ich abends kuschelnd im Bett liegen und ob wildes Rumknutschen wirklich sein muss. Ob ich in Zweisamkeitsmomenten immer die Tür offen halte oder grundsätzlich nur zu Begrüßung und Abschied auf den Mund küsse. Aber am Ende ist es nicht die Regel, die dich reinhält. Es ist die Verbindung deines Herzens zu Gottes Herzen.