Mit Blick auf das Ziel
Diese Bibelarbeit betrachtet das Ende des 1.Petrusbriefes und ermutigt uns unser Leben mit der Perspektive Ewigkeit zu leben!
Überblick
Petrus malt den Geschwistern nochmal das Wirken des Christus vor Augen und ermutigt sie, die verbleibende Zeit auf dieser Welt sinnvoll zu nutzen und im Willen Gottes zu leben. Mit der Perspektive, dass das Ende nahe gekommen ist, soll ein Leben zur Ehre Gottes geführt werden, das unteranderem durch Gebet und Liebe gekennzeichnet ist.
Ziel
Die Jugendlichen sollen erkennen, dass ein Leben nach Gottes Willen bedeutet, sich von der Sünde abzuwenden und in Liebe zu dienen, da das Ende aller Dinge nahe ist. Sie sollen verstehen, dass ihre Zeit und Gaben für Gottes Herrlichkeit eingesetzt werden sollen, mit Blick auf die Ewigkeit. Dies soll sie ermutigen, im Alltag bewusst für Gott zu leben.
Einstieg
1.Option:
Innerhalb der Psychologie gibt es ein Themenfeld der „Positiven Psychologie“. Eine These dieser Psychologie ist „Selbstmotivation durch Zielsetzung“. Ein Lebensziel bestimmt demnach die Lebensführung des Menschens.
Wir müssen es in diesem Bibeltext nicht fachlich so benennen und doch sehen wir genau das hier:
Petrus schreibt an verfolgte Geschwister. In vorherigen Kapiteln findet er viele Worte des Trostes. Doch der größte Trost ist, dass Petrus sie an ihr Ziel erinnert. Er erfindet dieses Ziel nicht erst, um damit die Motivation zu fördern. Nein, Jesus Christus gab diese Verheißung (das Ziel).
Unser Lebensziel bestimmt demnach unsere Lebensführung.
Einstiegsfrage könnte also sein:
Was ist dein größtes Lebensziel (Lebenswunsch)?
-> Ein bewusst Machen unter den Jugendlichen, dass dieses Lebensziel maßgeblich unsere Lebensführung bestimmen wird. Gerne Beispiele an möglichen (nichtchristlichen) Lebenszielen nennen, und zu welchem Leben sie führen.
2.Option:
Unterschiedliche Bilder von (Kinder)zimmern mitbringen (echte oder per KI designen) und Jugendliche einen „Tagesablauf“ für die Person schreiben lassen, die in dem Zimmer wohnt (Bsp. Fußballzimmer; Zimmer mit Sängerposter/Models/Autos…)
Kernbotschaft von dem Einstieg: Dein Lebensziel wird maßgeblich deine Lebensführung (deinen Alltag) bestimmen
Erarbeitung und Anwendung
Theologische Einordnung: Wie geht es weiter, wenn ich Christ geworden bin?
Es gibt drei wesentliche Abschnitte im Leben eines Christen. Um diesen Bibelabschnitt richtig zu verstehen, sollten wir vorher einordnen, wo wir uns im Heilsgeschehen befinden.
- Rechtfertigung: Im Glauben dürfen wir das Gnadengeschenk Gottes annehmen. Gottes Sohn (Jesus Christus) lebte das Leben, das wir hätten leben sollen. Er war ohne Fehler und starb für unsere Sünden. Wir können nichts zu unserer Errettung beitragen. Was wir beigetragen haben, war unsere Sünde. Der Rest ist Gottes Heilsgeschichte am Menschen. -> Befreiung von HERRSCHAFT der Sünde
- Heiligung: Haben wir das Geschenk der Rechtfertigung erhalten, dann beginnt die Heiligung. Heiligung bedeutet: Nach und nach Sünden abzulegen. Dieser Prozess hält das gesamte irdische Leben an und wird auch nicht auf Erden vollendet. -> Befreiung von PRAXIS der Sünde
- Verherrlichung: Danach sehnen sich die Kinder Gottes. Endlich in der Ewigkeit vor Gottes Angesicht sein. All der Schmerz und alles Leid hat dort ein Ende. Auch die Sünde ist dort nicht mehr. -> Befreiung von GEGENWART der Sünde
Petrus schreibt an leidende und verfolgte Christen. Daher konzentriert Petrus sich auf den zweiten Punkt „die Heiligung“. Alle Aufträge in diesem Abschnitt haben nicht das Ziel der Errettung (Rechtfertigung), sondern Petrus zielt auf die „Heiligung“ der Gläubigen. Die Reihenfolge des Heilsgeschehen muss stimmen.
Leben im Licht des Leidens von Jesus (V.1-2)
Petrus beginnt das Kapitel mit der Erinnerung. Warum mache ich das eigentlich? Warum erdulden die Empfänger des Briefes solche Leiden und Schmerzen? Die Antwort gibt Petrus in den Worten „da/weil nun Christus für uns im Fleisch gelitten hat“.
Ziel: Behaltet denjenigen (Jesus) im Blick, dem ihr nachfolgen wollt. Wie will man jemanden nachgehen, den man aus den Augen verloren hat? (Hier könnte man ausarbeiten, was genau Jesus getan hat – z.B. anhand von 1.Petrus 2,21-24 / möglicherweise eine MindMap zu der Frage erstellen – im „Plenum“ od. in Kleingruppen)
WWJD – What would Jesus do / dafür muss ich erstmal wissen, was er getan hat
Abkehr vom alten Leben (V.3-6)
Nachdem Petrus zunächst den Blick auf Jesus gelenkt hat, lenkt er nun den Blick der Gläubigen auf ihr altes Leben. Ihr Leben ohne Christus. Wie sah dein Leben vor deiner Bekehrung aus? Der Anfang von Vers 3 ist hier aussagekräftig „Es ist genug für uns/ es reicht uns/ es ist schlimm genug“. (Man könnte hier auf das Buch Prediger hinweisen und die Botschaft „alles war ein greifen nach Wind/ es war alles sinnlos“)
Ist mir die Gemeinschaft mit Jesus wertvoller, als die vergangenen „Vergnügungen“, oder sehne ich mich nach meinem alten ICH.
Zielgedanke: Früheres Leben in Sünde soll hinter uns bleiben.
An dieser Stelle könnte man gut eine Person (Jugendlichen oder aus der Gemeinde) einbinden und ein Zeugnis erzählen lassen. Wie war das alte Leben in der Welt? Wie ist das neue Leben in Christus?
Vers 4: Ein Christ ist von seiner DNA her komisch für die Welt. Zwei Dinge: Wir wollen nicht komischer sein, als die Bibel es uns sagt und wir wollen uns nicht bis zur Selbstverleugnung der Welt anpassen. Spott und Hohn gehören zum Christsein dazu, weil Christus dies schon erlitten hat. Die Hoffnung erfolgt dann in Vers 5 - Gott ist ein Richter. Der Blick geht wieder über die vergängliche Welt hinaus auf die Ewigkeit.
Ein Leben mit Fokus Ewigkeit (V.7-11)
- Fokus auf die Leiden von Jesus
- Fokus auf das sinnlose Leben ohne Jesus
- Fokus auf das, was noch kommt
Welch ein Trost ist Vers 7 für eine verfolgte Gemeinde und welch eine Ermutigung zur Heiligung „es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge.“ Darauf folgt ein DARUM. Darum lebt zur Ehre Gottes mit Perspektive Ewigkeit. Hier lohnt es sich, wenn man mit den Jugendlichen eine Liste erstellt mit den Aufträgen (Liebe untereinander; Gastfreundschaft etc.).
Abgerundet wird diese Liste mit dem Kernauftrag aus Vers 11b („damit in allem Gott verherrlicht wird durch Jesus Christus“ – kurz: Ein Leben zur Ehre Gottes)
In diesem Punkt kann man nun gut praktisch werden. Jeder Jugendlicher darf sich einen „Auftrag“ auswählen, indem er in der kommenden Woche besonders wachsen möchte. Wo er Heiligung erleben möchte (z.B Gastfreundschaft leben; einander dienen…)
Ergebnissicherung
Hier bietet sich das Lied „Ewigkeit“ an. Zudem kann man einander Rechenschaft geben, welchen „Auftrag“ man sich vorgenommen hat.
Zur praktischen Veranschaulichung könnte man als Leiterteam dies vorleben, indem man zum Beispiel ein gemeinsames Essen vorbereitet.
Sinnvoll wäre, wenn man beim nächsten Treffen nochmal nachfragt, wie es gelaufen ist, und was die einzelnen Jugendlichen umsetzen konnten, und was sie dabei gelernt haben.
Mit Perspektive Ewigkeit ein Leben zur Ehre Gottes!