Mein Traumberuf

Orientierungshilfen für Teenager die sich damit auseinander setzen, was der Beruf ist, den sie gerne erlernen möchten.
Mein Traumberuf
Endlich raus
Endlich aus der Schule.
das Leben selbst gestalten. Und nun?

Worum geht’s?

In unserer Gesellschaft stehen jungen Leuten eine Menge Möglichkeiten offen, welchen Beruf sie lernen möchten. Hat man sich für ein Berufsfeld entschieden, bietet selbst das noch viele unterschiedliche Möglichkeiten. Früher lernte man den Beruf des Vaters, oder ging dort in die Lehre, wo man einen Lehrmeister kannte. War dieser Lehrmeister einige Dörfer weiter weg, zog man zu ihm und seiner Familie. Man lebt mit unter dessen Dach. So waren die Lehrjahre eben keine Herrenjahre, sondern Jahre in denen man auch am Charakter reifte.

Heute gibt es eine breite Palette an Lehrberufen und zu den meisten stehen Jugendlichen die Türen offen. Da kann es auch sein, dass ein Jugendlicher zwischen Ingenieur und Grundschullehrer hin und her gerissen ist. Sollte sich ein Jugendlicher entscheiden Sozialpädagogik zu studieren, kann es sein, dass er mit dem Studium fertig ist und noch immer kein Bild davon hat, wo er arbeiten möchte. Allein dieser Beruf bietet eine Menge Möglichkeiten.

Mit wem haben wir es zu tun?

In der Schule steht das erste Praktikum vor der Tür und dafür muss sich der Schüler bewerben. Zwei Wochen Zeit, um einen Beruf kennen zu lernen und zu überlegen, ob das vielleicht ein Beruf ist, der zu dem Teenager passt. Der Teenager beginnt, sich darüber Gedanken zu machen, wie er als Erwachsener leben möchte. Welche Dinge sind ihm wichtig? Was möchte er erreichen? Und welcher Beruf passt zu ihm?

Für die Teenager ist es nicht einfach, sich in dem Wust an Berufsmöglichkeiten zu orientieren. Wie sollen sie wissen, was sie machen möchten, wenn sie die Möglichkeiten kaum absehen können. Manche stehen vor dieser Vielfalt und sind total verunsichert. Es ist für sie sehr schwer eine Ahnung zu bekommen, was hinter den Berufen steckt und sich selbst einzuschätzen. Was sind wirklich ihre Fähigkeiten? Wo liegen ihre Stärken, die sie ausbauen und im Beruf nutzen möchten?

All diese Fragen verunsichern. Dazu kommt die Frage nach der Berufswahl in der Regel die erste größere Entscheidung ist, die der Teenager selbst treffen muss. Und diese Entscheidung beeinflusst sein weiteres Leben ungemein. Zwar ist es nicht so, dass man einen Beruf für sein ganzes Leben ausübt und doch möchte man einen Beruf finden, den man möglichst lange und gerne ausführt. Viele Jugendliche wünschen sich Hilfe von Gott für ihre Entscheidung und wissen doch nicht wie das aussieht.

Worauf wollen wir hinaus?

  • Wir wollen den Teenagern helfen, ihre Stärken kennen zu lernen und ihre Wünsche für einen Beruf herauszufinden.
  • In all ihrer Unsicherheit wird Gott die Teenager begleitet. Er hat gute Gedanken für ihr Leben bereit, wenn sie nach seinen Wegen fragen.

Wie gehen wir vor?

Einstieg

Jeder Teenager bekommt einen Zettel, auf dem er seinen Traumberuf notiert und einen Aspekt, warum er diesen Beruf interessant findet. Das kann der Beruf sein, den der Teenager momentan gerne lernen würde, oder der Berufswunsch aus Kindertagen. Der Bibelarbeitsleiter kann ein Beispiel aus der eigenen Kindheit geben, um die Spannung raus zu nehmen für Teenager, die aktuell keine Ahnung über ihren Berufswunsch haben.

Wenn die Teenager den Zettel ausgefüllt haben, trägt jeder seinen Traumberuf vor und sagt, warum er diesen Beruf reizvoll findet. Die Zettel können an einer Wand aufgehangen werden. Diese Einstiegsrunde gibt dem Bibelarbeitsleiter eine Idee, wer sich in der Gruppe schwer damit tut, einen Berufswunsch zu finden, und wer schon konkrete Vorstellungen hat. Für die Teenager ist es interessant zu hören, was andere aus der Gruppe spannend finden.

Thematische Hinführung – 15 Minuten

Es ist ganz schön spannend, wenn man auf einmal beginnt zu überlegen, was man dann machen möchte, wenn man nicht mehr vorgeschrieben bekommt in die Schule zu gehen. Endlich bekommt man die Chance, sein Leben selbst zu gestalten. Doch was nun? Wie findet man heraus, welchen Beruf man machen möchte? Was verbirgt sich wirklich hinter einer Berufsbezeichnung? Was kann ich gut und möchte es durch meinen Beruf weiter ausbauen?

Hier kann der Bibelarbeitsleiter gut von eigenen Erfahrungen berichten und auf Dinge eingehen, die für ihn Fragen und Schwierigkeiten darstellten. Oder man verwendet folgendes Fallbeispiel.

Anna erzählt: Als ich versuchte einen Beruf für mich herauszufinden, war ich ziemlich hilflos. Ich wusste, dass ich gerne mit Menschen zu tun haben und auf keinen Fall im Büro arbeiten wollte. Doch die Möglichkeiten waren riesig. Wie sollte ich damit umgehen? Ich saß da mit dem Buch des Arbeitsamtes und blätterte die Kurzbeschreibungen der einzelnen Berufe durch. An einige Berufe machte ich ein Kreuzchen und dann bat ich Gott mir zu zeigen, welchen Beruf ich wählen sollte. Ich überlegte hin und her, ich betete und ich las die Bibel. Einmal bat ich Gott, mir doch eine Bibelstelle zu zeigen, die mir endlich eine Antwort auf die Frage nach dem Beruf gab. Ich wollte wissen, ob ich in Gottes Willen handle. Ich schlug meine Bibel auf, legte den Finger auf eine Stelle und las: „Denn in Freuden werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden.“ (Jesaja 55,12) Ich sollte Hebamme werden, das war Gottes Zusage an mich, dass er mich leiten würde. So machte ich mein Schulpraktikum im Kreißsaal und auch mein Jahrespraktikum nach der Mittleren Reife. Ich bewarb mich über drei Jahre, jeweils im Frühjahr und im Herbst, an allen Hebammenschulen Deutschlands. Weiter als auf die Warteliste habe ich es nie geschafft.

Was würdet ihr sagen, hat Anna falsch gemacht?

Anna benutzte die Bibel wie ein Daumenkino. Sie suchte einen Vers als Orientierung und den nahm sie aus dem Kontext als Bestätigung.

An dieser Stelle kann der Bibelarbeitsleiter darauf eingehen, dass Gott nicht einen Beruf vorgesehen hat, den die Teenager finden müssen. Gott gibt ihnen die Möglichkeit, frei zu wählen und er hat sie mit Fähigkeiten ausgestattet. Wenn Teenager herausfinden, wo ihre Stärken liegen, ist das eine gute Orientierung für die Berufswahl.

Deine Stärken finden

Eine große Hilfe für die Orientierung im Berufe-Wirrwarr liegt darin, seine eigenen Stärken zu entdecken. Wer weiß, was er gut kann, kann erarbeiten, was er beruflich gerne machen möchte. Was sind deine Stärken? Was macht dir Spaß? Dazu gibt es einen Zettel, der Fähigkeiten und Vorlieben aufweist. Die Teenager bekommen fünf Minuten Zeit, um die Eigenschaften anzukreuzen, die auf sie zutreffen. Es kann gut sein, dass der Bibelarbeitsleiter einige der Begriffe erklären muss.

Nachdem die Teenager für sich durch sind, wenden sie sich an ihren Nachbarn. Jeder sagt dem anderen, wo er dessen Stärken sieht. Die Teenager können gerne miteinander über ihre Berufswünsche ins Gespräch kommen. Diese Gespräche können eine Bereicherung sein.

Anregungen zum weiter denken

  • Was mag ich an mir selbst?
  • Was kann ich gut?
  • Was motiviert und begeistert mich? Was demotiviert mich und bringt mich regelmäßig auf die Palme?
  • Auf welche Aktionen bin ich stolz?
  • Wo vergesse ich völlig die Zeit und bin ganz ich selbst?

Nach dieser persönlichen Zeit, folgen ein paar abschließende Tipps für die Praxis. Auch hier kann der Bibelarbeitsleiter die Prinzipien gerne mit Beispielen aus der eigenen Gemeinde verdeutlichen.

Weitere praktische Tipps:

  • Informiere dich über ganz verschiedene Berufe im Internet oder beim Arbeitsamt. Mache einen Berufstest.
  • Versuche neben dem Schulpraktikum weitere Praktika zu machen. Auch wenn du nur ein oder zwei Tage irgendwo mitgehen und rein schnuppern kannst, wird es dir helfen, mehrere Berufe kennen zu lernen. Diese zwei Tage geben dir Zeit, die Mitarbeiter im Betrieb mit Fragen über ihre Aufgaben und Arbeitsbedingungen zu löchern. Du kannst ganz viel über den Beruf erfahren
  • Stelle Leuten mit interessanten Berufen Fragen über ihren Beruf, beispielsweise indem du ihnen einen Brief schreibst. Sie können dir Informationen über ihren Beruf geben, die weiter reichen als die Broschüren des Arbeitsamtes.
  • Frage andere Menschen wo deine Stärken liegen, um dich selbst besser kennen zu lernen. Frage auch deine Lehrer.
  • Gemeinde bietet eine gute Plattform, um sich selbst auszuprobieren. Wenn du eine Ahnung hast, welche Richtung dich interessiert, such eine Aufgabe in diesem Bereich und hilf mit.
  • Mach nach der Schule ein freiwilliges soziales Jahr – das erweitert den Horizont und bringt dich als Persönlichkeit sehr viel weiter. Gerade bei Jungs ist es eine super Chance, in den sozialen Bereich herein zu schnuppern und manchmal ändert sich der Berufswunsch in dieser Zeit noch einmal.

Schluss

Bei all den Fragen, die sich der Teenager stellt und der Unsicherheit, die er empfindet, endet der Abend mit einer Zusage Gottes:

„Denn ich weiß ja, was ich mit euch vorhabe“, spricht Jahwe. „Ich habe Frieden für euch im Sinn und kein Unheil. Ich werde euch Zukunft schenken und Hoffnung geben. Wenn ihr dann zu mir ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, will ich euch hören. Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, werde ich mich von euch finden lassen“, spricht Jahwe. Jeremia 29,11-14

Gott hat einen guten Weg für dich. Das verspricht Gott dir an dieser Stelle, wenn es dir wichtig ist, dein Leben für ihn zu leben. Lese in der Bibel und lerne ihn besser kennen. Bete und besprich deine Fragen und Gedanken mit ihm. Das wird dir helfen und Frieden schenken. Entscheide dich immer wieder, ihm zu vertrauen und erlebe, dass er dir Frieden gibt.