Licht für mein Leben
Jesus wird Mensch - und das nicht ohne Grund! Er kommt in die Welt, um Licht in unser Leben zu bringen.
Überblick
Johannes stellt Jesus in seinem Evangelium als das ewige Wort Gottes vor, das schon vor Anbeginn der Zeit existierte und in Ewigkeit bleibt. Auf dieses Licht weist Johannes der Täufer hin. Diese Bibelarbeit möchte Jugendlichen zeigen, dass Jesus mehr ist als eine historische Person – nämlich das Licht, das ihr Leben erhellen und verändern kann.
Ziel
Jesus ist mehr als ein moralisches Vorbild, welcher uns zu moralisch besseren Menschen machen will. Sein Anliegen ist nicht ein Aufpolieren des Herzens, sondern unser dreckiges Herz komplett zu ersetzen. Das Ziel der Bibelarbeit ist, dass Jugendliche erkennen, dass Jesus wirklich der Sohn Gottes ist, welcher aus Liebe Mensch wurde.
Einstieg
a) Bevor der Text gelesen wird, hängt zwei Plakate im Raum auf:
– „Wer ist JESUS?“
– „Was war die Botschaft von JESUS?“
Die Jugendlichen können ihre Gedanken dazu aufschreiben. Im Anschluss könnt ihr kurz gemeinsam über die verschiedenen Vorstellungen ins Gespräch kommen.
b) Lest oder zeigt anschließend dieses Zitat von Michael Herbst (Theologieprofessor in Greifswald) aus einer Ansprache auf dem Gemeindekongress 2017:
„Gegen christliche Tugenden und den Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit ist nichts einzuwenden: Nur ist Jesus eben nicht zuerst und nicht vor allem ein Vorbild oder Beispiel. Er ist zuerst und vor allem eine Gabe und ein Geschenk an uns. Wenn Christen sagen, gute Taten seien eigentlich genug und Worte eigentlich nebensächlich, dann entziehen wir sogar dem anderen, was er braucht. Denn die guten Taten verweisen für sich nur auf uns und nicht auf Jesus. Gute Taten mit guten Worten, die von Jesus erzählen, gönnen dem Nächsten nicht nur ein Vorbild, sondern eine Gabe und ein Geschenk.“
Fragen zum Nachdenken:
– Beschränken wir Jesus manchmal auf das gute Vorbild, das er uns gegeben hat?
– Wollen wir manchmal lieber so sein wie Jesus, anstatt in Beziehung zu ihm zu leben?
c) Arbeitet den Bibeltext einmal durch.
Immer wenn ein Synonym für Jesus gebraucht wird (z.B. Wort, Licht, Lamm Gottes) oder ein Pronomen (z.B. er, seine, ihm) schreibt „Jesus“ unter dieses Wort – oder markiert es in ROT. (Dies hilft beim Verständnis des Textes)
Erarbeitung und Anwendung
Eine Gliederung ist bei dem langem Text zu empfehlen - Für Jugendliche wäre eine Vierteilung des Abschnittes sinnvoll. Zusätzlich kann, währenddessen ein Steckbrief (oder Mind-Map) zu Jesus und zu Johannes dem Täufer angefertigt werden mit allen wesentlichen Eckdaten und Informationen über ihr Wesen.
1) Jesus vor aller Zeit (Verse 1-5)
Bewusst wählt Johannes den Ausdruck „Im Anfang war…“, um somit eine Brücke zur Schöpfungsgeschichte zu schlagen (1. Mose 1,1). Ähnlich wie bei einem Steckbrief über eine Person startet er mit der Geburt. Doch bei Jesus gibt es diese nicht. Er existierte vor Anbeginn der Zeit und war sogar bei der Schöpfung der Welt dabei.
Jesus wurde nicht geschaffen, sondern er erschuf gemeinsam mit Gott, dem Vater und Gott, dem Heiligen Geist.
Schon in diesem einen Vers zeigt Johannes, dass Jesus mehr als ein Mensch sein muss. Für „Jesus“ gebraucht er hier das griechische Wort „logos“, welches so viel bedeutet wie „Wort, Sinn, Wahrheit, Vernunft, göttliche Ordnung.“ Festhalten kann man hier den Gedanken: Jesus ist nicht nur ein Redner über Gottes Wort – er ist Gottes Wort in Aktion! So wie Gott in der Schöpfung spricht und es Licht wird, so macht das Wort (Jesus) Licht in der Dunkelheit.
„Wort“ meint hier nicht einen theoretischen Vortrag eines Professors, sondern das „Wort“ (Jesus) ist LEBENDIG; ERFAHRBAR, SCHAFFEND, VERÄNDERND und vieles mehr!
2) Menschen begegnen dem Licht (Verse 6-13)
Diesen Abschnitt könnte man in einer Veranschaulichung den Jugendlichen nahebringen. Derjenige, der die Andacht hält macht das Licht aus – alle sitzen im Dunkeln. Er beginnt nach einiger Zeit von dem Licht zu schwärmen, das kommen soll. Er erklärt aber auch, dass die Welt in Finsternis gefangen ist und das sie Licht braucht. Dann erscheint das Licht einer Taschenlampe und erleuchtet den Raum. Dieses Licht leuchtet dabei auf jeden Jugendlichen, während einer Vers 9-10 liest („Das wahre Licht, welches jeden Menschen ins Licht stellt, … war in der Welt“).
Vers 5 gehört inhaltlich zu diesem Teil. Dort ist die Rede von der „Finsternis“ und dem „Licht“, welches in der Finsternis leuchtet. Dies erinnert an Kolosser 1,13-14
Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden.“
An dieser Stelle sollen die Jugendlichen verstehen, dass Jesus nicht nur HERR ist, sondern, dass er DEIN HERR sein will.
Das Jesus nicht nur EIN RETTER ist, sondern DEIN RETTER sein will.
Jeder Mensch ist von Geburt an Sklave im Reich der Finsternis. Dies bedeutet, dass jeder Mensch Gefangener des Bösen ist und Schlechtes tut. Die Quelle ist hierfür das Herz. Durch das Werk, welches Jesus vollbracht hat, ist nun ein „Umzug“ möglich. Unsere Adresse „Reich: Herrschaft der Finsternis“ kann sich ändern in „Reich: Des Sohnes seiner Liebe“ – dies wird im Glauben vollzogen. Im Glauben dürfen wir annehmen, was Jesus für uns getan hat (an dieser Stelle könnte darauf eingegangen werden, was Jesus getan hat).
Frage zum Nachdenken:
- Wo ist dein Wohnort – wo bist du gemeldet?
- Welchem „Reich“ gehörst du an?
Nach einer Gedenkpause kann Johannes 1,12 vorgelesen werden.
Optional:
Ein Blick auf Johannes den Täufer. Er war ein Mann, der auf das wahre Licht hingewiesen hat. Jesus sagt an anderer Stelle, dass seine Nachfolger „das Licht dieser Erde sind“ (Mt 5,14). Dieses Licht soll hierbei nicht scheinen, um sich selbst ins Licht zu stellen, sondern um ein Licht zu sein, dass auf Jesus hinweist. Zum Weiterdenken könnte hier Johannes der Täufer betrachtet werden und wie dieser auf das wahre Licht „Jesus“ hingewiesen hat.
Frage zum Nachdenken:
Wie kann ich heute im 21. Jahrhundert anderen ein Licht sein, welches auf Jesus hin leuchtet?
3) Gott wird sichtbar (Verse 14–18)
Das Christentum (die Bibel) ist oft sonderbar. Vor allem in diesem Thema. Über die gesamte Menschheitsgeschichte hinweg sehen wir Menschen, die Gott sein wollen. Die sich selbst aufspielen und den Thron eines Herrschers einnehmen wollen. Und dann gibt es diesen einen Gott, der freiwillig Mensch wird. Der sein „Gewand der Herrlichkeit“ ablegt und „Kleider eines Knechtes anlegt“ (Phil 2,5-8). Für viele Menschen (vor allem Muslime) ist es unverständlich, dass Gott so „schwach“ wird und sogar „stirbt“. Das geht gegen ihr Gottesbild (und ja: es ist zu hoch, um dies zu begreifen). Doch in diesem Weg, welchen Gott einschlägt, liegt so viel Gnade!
Aufgabe:
- Was ist der Wert dahinter, dass Gott Mensch wird?
- Was bedeutet dies für unser Bild von Gott?
- Was bedeutet dies für dich persönlich?
(Mögliche Antworten: Gott will persönliche Beziehung; er ist nahbar; er liebt seine Geschöpfe bis zum Äußersten; er ist der aktive Part; er kennt Leid, Versuchung, Angst; spürt MITLEID; er ist gerecht und zahlt selbst den Preis usw.)
4) Das Zeugnis des Täufers (Verse 19–34)
Johannes der Täufer kennt seinen Platz und er kennt seinen Auftrag. Er bezeugt in Vers 27 („ich bin nicht würdig, ihm den Schuhriemen zu lösen.“) Und doch bekommt er von Gott den Auftrag auf das Licht hinzuweisen. Beeindruckend an diesen Versen ist, wie Johannes den Menschen Jesus vorstellt.
1) Jesus vor aller Zeit („dieser ist vor mir gewesen“ V.15+27+30)
Johannes weiß Bescheid, dass Jesus mehr als ein Mensch ist. Das er von Ewigkeit her lebt und Gott ist – dies ist sein erstes Bekenntnis: Dieser ist mehr als ich – mehr als ihr. Er ist der ewige Gott.
2) Menschen begegnen dem Licht („Johannes begegnet Jesus“ V.29)
Johannes kennt die Finsternis. Er weiß, dass jeder Mensch Rettung braucht (das Licht) – und all dies sieht er in Jesus („Siehe, das Lamm Gottes, das die Schuld der Welt hinwegnimmt“ V.29). Seine Botschaft ist also: Dieser Jesus kann dich in ein neues Reich (neues Zuhause) versetzen.
3) Gott wird sichtbar („und ich habe es gesehen und bezeuge, dass dieser der Sohn Gottes ist.“ V.34)
Gott wird Mensch und lebt mitten unter uns. Er möchte eine persönliche Beziehung zu den Menschen und ist bereit den größten Preis dafür zu zahlen.
Frage:
- Wie reagierst du auf das Zeugnis des Täufers?
- Wie kannst du ein Zeuge für Jesus sein?
Ergebnissicherung
Jeder Jugendliche bekommt zwei Post-Its. Auf den einen Post-It schreibt jeder Jugendliche für sich einen Vers, den er sich aus diesem Abschnitt behalten möchte (Ein Schatz für die persönliche Schatztruhe – siehe Psalm 119,162). Auf den anderen Post-It schreibt jeder Jugendliche einen Gedanken (Erkenntnis, praktische Anwendung etc.) den er sich behalten möchte.
Ist jeder fertig mit dem Beschreiben der Post-Its kann es in den Austausch gehen:
Möglichkeit A: Reihum stellt jeder seine beiden Post-Its vor (mit Begründung)
Möglichkeit B: In Kleingruppen austauschen über eigene Post-Its
Möglichkeit C: Plakat erstellen – jeder klebt seine Post-Its drauf (sortiert)
Schlusszitat:
Es gab viele Männer die versuchten Gott zu sein - es gab nur einen Gott der Mensch wurde.