Leben durch Sterben
Jesus bietet jedem Menschen etwas an, für das es sich sogar lohnt, das eigene Leben hinzugeben: ewiges Leben mit Gott. Nimmst du es an?
Überblick
Jesus steht am Ende seines öffentlichen Auftretens. Mit seinem feierlichen und gleichzeitig demütigen Einzug in Jerusalem und ein paar letzten eindrücklichen Worten endet sein öffentliches Wirken. Zum Abschluss dieses Dienstes wird ein eher ernüchterndes Fazit über die Auswirkungen desselben gezogen.
Ziel
Jesus ist der Messias und Sohn Gottes. An ihm entscheidet sich Leben und Tod. Auch die Jugendlichen sollen vor diese Entscheidung gestellt werden und zum Bekenntnis zu dem einen wahren „Licht der Welt“ ermutigt werden.
Einstieg
a) Einstieg mit der berühmten Elternfrage:
Und wenn dein Freund/ deine Freundin aus dem Fenster springt, springst du hinterher?
Diese Frage ist ja eigentlich ironisch gemeint, aber kann es nicht auch ernst sein? Wenn dein Freund, dem du vertraust, vor dir aus dem Fenster des Hauses (vlt. brennt es und du weißt nichts davon) springt und dich bittet, ihm zu folgen - würdest du es tun?
b) Tauscht euch über das Zitat aus, was denkt ihr darüber?
He is no fool who gives what he cannot keep to gain what he cannot lose.
- Jim Elliot
Erarbeitung und Anwendung
Kennst du das: Eine eindrückliche Zeit neigt sich dem Ende entgegen und du weißt, dass danach Dinge kommen, auf die du gar keinen Bock, ja vor denen du Angst hast? - ein Schulwechsel, ein Umzug, das Ende einer Freizeit oder eines Urlaubs oder einfach das Ende der Ferien (am besten mit direkt danach anstehenden Klausuren), ...
So ähnlich, nur noch viel krasser, hat sich vielleicht auch Jesus an dieser Stelle gefühlt. Die Zeit seines öffentlichen Wirkens, die Zeit seiner öffentlichen Predigten und Wunder, neigt sich dem Ende - vor ihm liegt seine Passionszeit, sein Leiden und Sterben.
Triumphaler Einzug
Dabei beginnt alles zunächst so verheißungsvoll. Als Jesus zum Passah nach Jerusalem kommt wird er von den Menschen gefeiert und als König bejubelt. Viele sind begeistert von ihm und seinen Wundern – insbesondere dem letzten Wunder: Der Auferweckung eines Toten.
So groß ist diese Begeisterung, dass diejenigen, die diese nicht teilen und Jesus feindlich gesonnen sind betrübt erkennen, dass „alle Welt“ ihm nachläuft.
Jesus bleibt dabei aber gänzlich demütig. Er kommt – ungeachtet des „Begrüßungskomitees“ - nicht auf einem Macht ausstrahlendem „hohen Ross“, sondern auf einem jungen Esel. Und damit erfüllt er die Prophezeiung Sacharjas, der vorhersagte, dass der Messias eben nicht in militärischer Macht, sondern als ein demütiger Helfer kommt, der Frieden bringt (Sach 9,9-10).
Wie unterscheidet sich Jesus hier von den Erwartungen der Menschen? Und vielleicht auch oft von deinen Erwartungen?
Herausfordernde Worte
Die Bekanntheit von und Begeisterung für Jesus geht dabei über die Grenzen des jüdischen Volkes hinaus. Auch Griechen – wohl an Gott interessierte Nicht-Juden, die zum Passah nach Jerusalem gekommen sind – wollen ihn treffen. Als Jesu Jünger ihm davon berichten, erkennt er, dass „die Stunde gekommen ist“. Er ist nicht in die Welt gekommen, um wie ein triumphaler König ein Weltreich zu erobern, sondern um wie ein Weizenkorn zu sterben und dadurch Frucht zu bringen – nicht nur in Israel, sondern unter allen Völkern. Am Ende seines Wirkens steht sein zentrales Werk: sein Sterben. Gerade dadurch wird er den „Fürst dieser Welt“, den Teufel, entmachten.
Das ist echt herausfordernd. Denn auch für uns, die wir ihm nachfolgen, bedeutet das, dass Macht und Ansehen - dass dieses Leben nicht das Eigentliche ist. Auch wir müssen die Entscheidung treffen, dieses Leben hinzugeben („hassen“ bedeutet dabei keine Lebensverachtung, sondern eine geringere Gewichtung im Vergleich zum ewigen Leben), um dadurch wahres Leben bei ihm zu erhalten.
(Anschließend an Einstieg a) könnte man sagen: „Wir müssen aus dem Fenster springen, um zu (über-)leben.“)
Bist du diesen Schritt gegangen? Was hält dich davon ab?
Aber es ist auch herausfordernd für Jesus. Er steht nicht einfach über allem, sondern weiß genau, wie sich so etwas für uns Menschen anfühlt - denn er hat es selbst erlebt. Ja, es ist so herausfordernd, dass er mit dem Gedanken spielt, Gott zu bitten, ihn vor diesem Leid zu bewahren. Doch er tut es nicht, sondern bittet vielmehr darum, dass Gott in allem verherrlicht wird.
Wo konntest du schonmal so beten (oder hättest es gekonnt)? Wo kannst du vielleicht jetzt so beten?
Und Gott antwortet. Wie er damals zu Mose auf dem Sinai redete (vgl. Ex 19,16-19) und zu Beginn des Wirkens Jesu zu ihm vom Himmel sprach (vgl. Mk 1,11), so spricht er auch jetzt an dessen Ende zu ihm. Damit bestärkt er wohl zum einen diesen seinen geliebten Sohn für das Schwere, was auf ihn zukommt, zum anderen aber bezeugt er damit vor den Menschen, dass Jesus nicht irgendein selbsternannter Möchtegern-Messias, sondern der einzig wahre Messias und Retter ist. Er ist das wahre Licht der Welt.
Ernüchterndes Ergebnis
Das stößt aber nicht auf breite Zustimmung. Schon jetzt, nur ein paar Verse nach dem umjubelten Einzug, sehen wir, wie sich die Wahrnehmung Jesu wandelt. Als er von seiner Erhöhung - seinem Tod am Kreuz und Auferstehung – redet, werden die Menschen skeptisch. Kann der Messias etwa sterben? Das passt nicht in ihr Bild.
Und so wird hier am Ende des Wirkens Jesu ein leider recht ernüchterndes Fazit gezogen. Viele glaubten, trotz all den Wundern, nicht an Jesus – wie es bereits Jesaja vorhergesagt hatte. So erleben ja auch wir es oft. Wir können Glauben nicht „machen“; wir können nur Jesus nachfolgen und von ihm erzählen. Und wie er, werden wir dabei auf Annahme, aber auch auf viel Ablehnung treffen.
Wo ist dir solche Ablehnung schon begegnet? Wie bist du damit umgegangen?
Selbst manche, die glaubten, haben sich doch nicht zu Jesus bekannt. Warum? Weil sie lieber bei den Pharisäern, bei anderen Menschen gut dastehen wollten als bei Gott. Sie waren nicht bereit, ihr „Leben“ zu verlieren. Menschen und ihre Anerkennung waren ihnen wichtiger als Gott. Auch das kommt uns - zumindest mir - häufig allzu bekannt vor...
Kennst auch du das, dass du dich nicht traust deinen Glauben zu bekennen, weil du Angst davor hast, wie andere reagieren könnten? Was kann uns dabei helfen hier mutiger zu sein und die Prioritäten richtig zu setzen?
Aber ungeachtet all dieser Ablehnung und Verleugnung lädt Jesus weiter zum Glauben ein.
Er ist zunächst nicht zum Richten, sondern zum Retten gekommen.
Und dieses Angebot gilt jedem – auch dir. Er bietet jedem Menschen, er bietet dir etwas an, für das es sich sogar lohnt, das eigene Leben hinzugeben: ewiges Leben mit Gott. Wenn das wahr ist, was könnte es Schöneres geben als dieses Angebot anzunehmen?
Ergebnissicherung
a) Vers 25 (und/ oder das Zitat von Jim Elliot) könnte sich jeder auf vorbereitete Karten/ Zettel schreiben und mitnehmen, um diesen Vers und damit diese Perspektive mit in den Alltag zu nehmen.
b) In Kleingruppen könnt ihr darüber ins Gespräch kommen, an welchen Stellen es euch schwerfällt, Jesus vor anderen zu bekennen. Nach einem Austausch kann man füreinander beten.
c) Bei solch herausfordernden und auffordernden Worten kann nochmal explizit auf eventuelle Möglichkeit zu persönlichem Gespräch hingewiesen werden – gerade für (Noch-)Nicht-Glaubende, die dadurch ins Nachdenken gekommen sind.