Kreatives Beten in der Gruppe

Die Ideen für Gebestformen in diesem Artikel können euch helfen, das Gebtsleben in eurer Gruppe zu beleben.
Kreatives Beten in der Gruppe

Gott möchte, dass sich Christen zum Gebet zusammentun (Matthäus 18,19; Apostelgeschichte 4,24). Die folgenden Gruppengebetsarten sollen als Anregung für deine Jugendgruppe, für Freizeiten oder deinen persönlichen Freundeskreis dienen.

Sie sollen euch helfen, die Bedeutung von Gebet neu zu entdecken und Gott gemeinsam zu begegnen. Echte Liebe zum Herrn erkennt man an ihrer Frische und Kreativität. Langeweile steht dazu im Widerspruch.

Wechselgebet

Viele Psalmen sind geeignet, sie Vers für Vers abwechselnd in Gruppen (z.B. in Jungen- und Mädchengruppe aufteilen) zu beten. Oder jemand liest einzelne Verse aus Psalm 136, während die Gruppe jeweils antwortet: »… seine Gnade hört niemals auf.«

Musikalisches Beten

Suche Lieder aus, die sich an Gott oder den Herrn Jesus richten. Die singt ihr dann in der Gruppe als Gebete. Du kannst der musikalischen Gebetszeit auch ein Thema geben: »Gottes Größe« oder »Freude an seinem Wort«.

Auf Empfang

Stelle ein altes Radio auf den Tisch. Bitte jemanden aus der Runde, einen bestimmten Sender einzustellen. Er wird sich so lange am Tuning-Regler und an der Antenne betätigen, bis er einen klaren Empfang bekommt. Gebet lässt sich gut mit diesem Sich-Ausrichten vergleichen. Nehmt euch Zeit, um euch auf Gott auszurichten.

Gott loben von A-Z

Gott besitzt viele bewundernswerte Eigenschaften. Er ist allwissend, barmherzig, comforting … Schreibe die Buchstaben des Alphabets auf einzelne Karten (damit es nicht zu schwierig wird, kannst du auch die Buchstaben C, Q, X und Y weglassen).
Lege diese in der Gruppe bunt gemischt auf den Tisch. Nun kann sich jeder einen Buchstaben ziehen, eine Eigenschaft Gottes überlegen, die mit diesem Buchstaben beginnt, und Gott dafür loben.

»Merci« sagen

Lege eine große Tafel Merci-Schokolade auf den Tisch. Jeder, der einen Grund genannt hat, warum er Gott dankbar ist, darf sich einen Riegel nehmen. Wenn euch auf diese Weise viele Gründe bewusst geworden sind, geht zur Gebetsgemeinschaft über, um Gott konkret zu danken.

Briefe an Gott schreiben

Jeder schreibt ein Gebet mit möglichst konkreten Anliegen an Gott. Alle Briefe enden mit der Aussage: »Ich bin gespannt, was daraus wird.« Zum Schluss werden die Briefe in je einen Umschlag, auf den der Verfasser seine Adresse schreibt, gesteckt und zugeklebt. Du nimmst die ganze Post mit nach Hause. Nach zwei Monaten bekommt jeder seinen eigenen Brief zugestellt … Lasst euch überraschen, wie Gott in der Zwischenzeit auf eure Anliegen eingegangen ist.

Bienenkorbgebet

In der großen Runde wird über ein Gebetsanliegen berichtet. Dann wird parallel in kleinen Gruppen von zwei oder drei Leuten dafür gebetet. Den Abschluss macht einer, der laut für alle hörbar betet, oder jemand stimmt ein Lied an.

Gebetskette

Um einen ganzen Gebetsabend (oder sogar eine Gebetsnacht?) kurzweilig und anregend zu gestalten, bietet sich folgende Methode an: In der Gesamtgruppe werden verschiedene Gebetsanliegen zu einem Thema (z.B. Dank, Bekenntnis, Bitten etwa für die Gemeinde, Evangelisation, verfolgte Christen) gesammelt. Dann wird fünf bis zehn Minuten in jeweils einer bestimmten Weise gebetet: im Bienenkorb, zu zweit, allein im Stillen, im großen Kreis … Verschiedene Gebetsformen reihen sich im Laufe des Abends wie Kettenglieder aneinander. Jeder Part wird mit einem Lied abgeschlossen, bevor das nächste Thema vorgestellt wird.

Darf-ich-für-dich-beten-Zettel

Am Ende der Gruppenstunde bekommt jeder einen Zettel, auf den er seinen Namen und einen Dank oder eine Bitte für die kommende Woche aufschreiben kann. Dann werden die Zettel eingesammelt, gemischt und wieder neu ausgeteilt. Während der Woche betest du für die Person, deren Zettel dir zugeteilt wurde, und ein anderer betet für dich.

Wunschzettel

Jeder bekommt ein schön gestaltetes Blatt, einen Wunschzettel. Darauf darf der Einzelne alles schreiben, was er sich wünscht. Erinnerungen an die Kindheit werden geweckt. Freue dich über den Herrn; er wird dir alles geben, was du dir von Herzen wünschst (Psalm 37,4). Stelle Fragen dazu: Wie konkret sind deine Wünsche? Hast du mit Gott schon über diese Wünsche gesprochen? Bist du offen für Überraschungsgeschenke?

»SOS« funken

Eines der kürzesten Gebete der Bibel heißt: »Hilf mir, Herr!« –  ein SOS-Notruf. Lege eine blaue Tischdecke auf (ein blauer Bogen Papier reicht auch). Ihr betet in diesem Fall, indem ihr eure »Notrufe« auf ein DIN-A4-Blatt schreibt. Anschließend bastelt jeder nach Anleitung ein Schiff aus seinem Blatt. Die Schiffe werden auf den blauen Untergrund geklebt und wenn ihr wollt, hängt ihr das Ganze als Erinnerung an die Wand. Kein Notruf wird vergeblich abgesandt!

Popcorn-Gebetszeit

Diese Art des Gruppengebets wirkt wie Puffmais in der Pfanne, der an unterschiedlichen Stellen schnell hintereinander »explodiert«. Lange Gebete ermüden die Zuhörer. Hier sollen sie kurz sein: ein oder zwei Sätze. Und »Amen« sagt man erst ganz am Ende. Lieber öfter als lang beten! Auch viele, die sich sonst nicht trauen, laut zu beten, machen plötzlich den Mund auf. Meist entwickeln sich so sehr lebendige Gebetszeiten.

Der Artikel ist ein Auszug aus dem Taschenbuch „Sprech-Stunde bei Gott“ von Markus Wäsch (Hrsg.).