Jugend online

Das Internet ist ein Medium mit vielen Chancen und Gefahren. Diese Bibelarbeit hilft Jugendlichen, sich bewusst damit auseinander zu setzen.
Jugend online

Worum geht’s

Mit wem haben wir’s zu tun?

Das Internet ist für die Mehrzahl der Jugendlichen zu einem elementaren Medium geworden und aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. Wer nicht am Austausch in Sozialen Netzwerken teilnimmt, verliert den Anschluss.

Für Jugendliche ist es ganz natürlich, sich in diesen Medien zu bewegen. Da es Aufgabe der Jugendarbeit ist, Jugendliche in ihrer konkreten Lebenssituation zu unterstützen, ist es notwendig, sich diesem wichtigen Thema zu stellen. Der Mitarbeiter muss gut informiert sein und darf nicht dazu neigen, dass Thema einfach zu „verteufeln“.

Um sich mit dem Thema auseinander zu setzen, empfehle ich Bücher wie „Generation Online“, Filme wie „Digital Natives – die Ureinwohner des World Wide Web“, die Website klicksafe.de und besonders die eigene Nutzung der Sozialen Netzwerke.

Worauf wollen wir hinaus?

Die Jugendlichen sollen sich bewusst machen, wo die Chancen und Gefahren des Internets liegen sowie konkrete Hilfestellungen für den Umgang bekommen. Denn man kann das Internet zur Ehre Gottes nutzen. Zuletzt soll der Mitarbeiter als kompetenter Ansprechpartner wahrgenommen werden, mit dem man über die Themen sprechen kann, die einen beschäftigen.

Wie gehen wir vor?

Die Atmosphäre im Jugendraum

Zur Einstimmung auf das Thema wird der Gruppenraum hergerichtet. Der Bibelarbeitsleiter druckt Profile der eigenen Jugendlichen aus den Sozialen Netzwerken aus. Ergänzt werden die Profile durch Fotos, die im Netz von den Jugendlichen veröffentlicht werden. Diese Eindrücke werden an die Wand gehängt.

Wenn die Jugendlichen den Raum betreten, können sie sich die verschiedenen Profile und Fotos anschauen, bekommen einen ersten Zugang zum Thema – und beginnen bereits darüber nachzudenken und miteinander zu reden, was sie über sich selbst veröffentlichen.

Einstieg (5 Minuten)

Der Bibelarbeitsleiter begrüßt die Gruppe und erklärt kurz das Thema. Dabei lässt er im Hintergrund den Social Media Counter laufen. Auf diesem Computerprogramm wird sichtbar, wie viele Mails täglich verschickt werden, wie viele Videos auf YouTube geschaut werden, wie viele Einträge bei Facebook gepostet werden, etc. Er stellt den Jugendlichen vor Augen, was für eine hohe Bedeutung das Internet hat.

Gesprächsrunde (40 Minuten)

Auf die Einleitung folgt eine Gruppenphase. Dafür wird die Gesamtgruppe in 3 Gruppen unterteilt (Je nach Gruppengröße auch 6 Gruppen). Jede Gruppe bekommt die Aufgabe, sich jeweils 5 Minuten mit einer der Fragen auseinanderzusetzen:

  • Gruppe 1/4: Welche Chancen bietet das Internet?
  • Gruppe 2/5: Welche Gefahren hat es?
  • Gruppe 3/6: Welche Regeln sollte man im Internet beachten?

Die Ergebnisse werden stichpunktartig notiert und nach Verlauf der 5 Minuten an die Nachbargruppe weitergegeben, sodass diese eine Gesprächsgrundlage hat und an einer neuen Fragestellung weiterarbeiten kann.

Nach 15 Minuten bearbeitet man die Fragen gemeinsam. Dazu stellt jede Gruppe die Antworten zu einer Frage vor. Der Bibelarbeitsleiter ergänzt und fasst zusammen. Im Gespräch ist es gewinnbringend, wenn Leute aus der Gruppe von persönlichen Erfahrungen erzählen. Beispielsweise erzählt ein Jugendlicher, dass er eine Rechnung geschickt bekam, weil er ein Programm im Internet heruntergeladen hatte. Ein anderer Jugendlicher erzählt, wie auf dem Klassenausflug ein Mitschüler beim Duschen gefilmt und das Video ins Internet gestellt wurde.

Ergänzende Medien

Falls sich das Gespräch schleppend entwickelt, können ergänzend Medien eingesetzt werden:

Zu den Gefahren des Internets kann der Film „Wo ist Klaus?“ eingesetzt werden. Dieser Film weist überspitzt auf die Gefahren des Internets hin. Diese und andere mögliche Filme sind zu finden unter www.klicksafe.de/spots/

Um die Chancen aufzuzeigen, schaut man sich gemeinsam ein Facebookprofil an, an dem deutlich wird, wie man auf einfache Art und Weise seinen Glauben in Sozialen Netzwerken weitergeben kann. Optimal wäre es, ein Profil von einem teilnehmenden Jugendlichen zu zeigen, der dies bereits lebt. Dazu ist es wichtig, das vorher mit dem Jugendlichen abzusprechen. Die Jugendlichen sehen, dass es nicht nur theoretisch möglich ist, seinen Glauben im Netz zu leben.

An dieser Stelle kann auch auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht werden, seinen Glauben beim Faithbook-Day gemeinsam mit vielen anderen Christen online zu bekennen.

Input (10 Minuten)

An die Gesprächsrunde schließt ein Input des Bibelarbeitsleiters an, durch den er versucht, eine biblische Leitlinie zu diesem Thema herauszuarbeiten. Da über das Internet wenig in der Bibel zu finden ist – die Bibelsoftware versagt bei diesem Suchbegriff – ist der Zielgedanke, dass wir als Christen alles zur Ehre Gottes tun sollen: so banale Dinge wie Essen und Trinken, aber auch die Zeit an unserem Computer.

Leitgedanke ist hier der Vers aus 1. Korinther 10,31:

„Es ist so: Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut – tut alles zur Ehre Gottes!“1.Korinther 10,31

In Korinth war es Sitte, dass jedes geschlachtete Tier einem Gott geweiht wurde. Die Christen waren sich nicht einig, wie sie damit umgehen sollten. Die einen meinten, sie dürfen das Fleisch nicht essen, weil es Götzenopferfleisch war, man sich mit dem Verzehr verunreinigte und Gott entehrte. Andere Christen waren überzeugt, dass es für Gott kein Problem sei, wenn man dieses Fleisch verzehrte, da Gott die ganze Erde gehört und alles was sie erfüllt–und sie hatten damit im Prinzip recht.

Paulus erklärte ihnen, dass sie dieses Recht aber nicht durchsetzen dürfen, wenn sie damit das Gewissen eines anderen Christen verletzten. An dieser Stelle folgt die Aussage: „Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut – tut alles zur Ehre Gottes!“ Hier wird das wichtige Prinzip deutlich: alles, was ich tue, soll Gott verehren. Jede Handlung meines Lebens. Essen. Trinken. Im Internet surfen.

Hast du diese Grundeinstellung, dass du Gott mit jeder einzelnen Handlung in deinem Leben verehren willst?
Nutzt du das Internet so, dass es Gott ehrt?

Selbsttest zum Abschluss (10 Minuten)

Die Jugendlichen bekommen 10 Minuten Zeit, einen Test auszufüllen, der sie persönlich überprüft. Im Anschluss bietet der Bibelarbeitsleiter an, dass die Jugendlichen mit Fragen zu ihm kommen können und lässt damit die Gruppenstunde ausklingen.

  • Zeit
Wie viel Zeit verbringe ich pro Woche im Internet?
Will ich das?
Was verpasse ich dadurch?
  • Inhalt
Auf welchen Seiten surfe ich?
Was sehe und lese ich dort?
Wie werde ich dadurch geprägt?
  • Kontrolle
Habe ich die Kontrolle darüber, was ich mache?
Kann ich den Computer unproblematisch abstellen?
Wähle ich die Seiten bewusst aus, auf denen ich surfe?

Nachklang

Einige Tage nach der Gruppenstunde kann der Bibelarbeitsleiter noch einmal Kontakt zu den Jugendlichen aufnehmen – und zwar online. Dieser Kontakt soll die Jugendlichen ermutigen, etwas von dem Gehörten umzusetzen.

Zum anderen fällt es Jugendlichen oft leichter, in Mails oder per What’s App von ihren Sorgen zu schreiben als direkt ein Gespräch unter vier Augen zu suchen. Diese Möglichkeit zeigt ihnen der Mitarbeiter online.

Der Kontakt (per Mail, Instant Messenger, Sozialem Netzwerk, …) kann ungefähr so formuliert werden:

„Lieber Thomas, nach der Jugendstunde am Freitag wollte ich dir noch einmal Mut machen, deinen Glauben auch im Internet zu leben. Füg auf deinem Profil einige Hinweise ein, durch die deine Freunde erkennen können, dass du Christ bist und Links, durch die sie etwas über den Glauben erfahren können.

Falls du noch Fragen zum Thema hast, kannst du dich gerne an mich wenden. Und auch wenn sonst etwas ist – ich bin nur einen Klick entfernt.“

Was brauchen wir?