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Leben in Fülle

Jünger machen - aber wie?

Jesus gibt uns einen klaren Auftrag: ,,Macht zu Jüngern!'' Diese Bibelarbeit zeigt am Beispiel Jesu, wie dies funktionieren kann.

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29. Oktober
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8 min
Johanne Steil2

Überblick

Die Story des Bibelabschnittes spielt in zwei Städten. Jesus zeigt in Story eins, wie Jünger machen funktioniert und in Story zwei tut ER sein erstes großes Wunder, was ebenfalls eine wichtige Rolle im Prinzip des Jünger Machens“ spielt. 

Ziel

Die Jugendlichen sollen lernen, wie Jesus Jünger gemacht hat und Ableitungen für ihren Alltag formulieren, wie sie selbst Gottes Auftrag ausführen können. Weiterhin sollen die Jugendlichen verstehen lernen, wie Jesus ist und welchen Zweck das erste große Wunder Jesu hatte und was das mit ihrem Leben zu tun hat. 

Einstieg 

Hinweis: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in das Thema zu starten. Alle Möglichkeiten haben das gemeinsame Ziel, auf das Thema „Jünger machen“ zu stoßen. Suche eine Möglichkeit heraus, wie du in die Lektion starten möchtest. Hinter jeder Möglichkeit steht ein Verwendungszweck, der dir helfen kann, den perfekten Einstieg für deine Gruppe zu finden. 

Möglichkeit 1 - Eisbrecherfrage: (für eine eher „stille“ Gruppe geeignet) 

  • Wie würdest du einem Kind erklären, was Jünger machen, bedeutet? 

Möglichkeit 2 Zitat: (für eine Gruppe geeignet, die gerne nachdenkt oder spricht) 

„Du kannst nur dann jemanden prägen, wenn du ihm nahe bist.“ 

- Verfasser (unbekannt)

Was meint der Verfasser damit und stimmst du dieser Aussage zu? 

Erarbeitung

Du hast dich in der Einstiegsfrage mit dem Thema „Jünger machen“ beschäftigt. Und sicherlich hast du jetzt ganz viele Fragen darüber, wie das eigentlich so funktioniert oder ob das für dich überhaupt relevant ist. 

Wir wollen jetzt gemeinsam mal in eine Story eintauchen, wo Jesus dir zeigt, wie Jünger machen funktioniert. 

Zuvor aber vielleicht mal noch paar Backgroundinfos: 

#background-info: (kann alternativ, je nach Zeitkapazität genutzt werden) 

Unsere Story spielt in zwei Städten: Bethsaida und Kana (beides liegt in Galiläa). 

Johannes der Täufer hatte von Jesus erzählt und sich auf seine Seite stellt.  

Johannes der Täufer bezeugt, dass Jesus wirklich Gottes Sohn ist. 

#Kleines Detail 

Johannes predigte und daraufhin hatte Johannes zwei Jünger an seiner Seite. Wir erfahren nicht, wie er mit ihnen umging und was er mit ihnen tat. Ich kann mir vorstellen, dass die zwei Jünger ganz viel von Johannes lernen durften, da Johannes ganz viel von Gott erzählte. 

Doch, Johannes sollte die zwei Jünger nicht länger behalten, denn Jesus kommt ins Spiel!  

Und die beiden Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach.

- Johannes 1,37

Wir lesen, dass die zwei Jünger Jesus nachfolgten. Warum? 

Was denkst du, warum die beiden Jünger Jesus nachfolgten?  

(stelle diese Frage an deine Gruppe und gib ggf. den Tipp: Joh 1,36-37 als Hinweis) 

  • Johannes erzählt das pure Evangelium! Er sagt, dass Jesus der Sohn Gottes ist und die Schuld der Menschen wegnimmt.  

  • So eine mutmachende Botschaft zieht die Jünger zu Jesus! 

Wie sieht das in deinem Leben aus? Bist du begeistert von Jesus? Folgst du Jesus gern nach? (rhetorische Fragen, die nicht unbedingt von deiner Gruppe beantwortet werden müssen) 

#important-fact: Jesus ist interessiert an dir! 

Jesus will dich! Er zeigt Interesse an Menschen, die nicht perfekt sind. 

In unserer Story fragt Jesus die beiden Jünger:

„Was sucht ihr?“ 

- Johannes 1,38a

Komisch, dass Jesus solche Fragen stellt, wenn er doch sowieso alles weiß… Jesus wollte, dass die beiden Jünger selbst Antworten formulieren. 

Ihre Antwort lesen wir in Johannes 1,38b:

Rabbi [Lehrer], wo wohnst du?“

Sie wollen gern zu Jesus kommen und ihn besser kennenlernen. 

Wisst ihr: Jesus ist zum einen interessiert an dir und zum anderen hat sein Interesse eine anziehende Wirkung auf Jesusnachfolger!  

Was bedeutet es für dich, dass Jesus interessiert an dir ist? Was fühlst du dabei? 

Unsere Story geht weiter und wird immer spannender! 

Jesus will nicht nur Interesse an dir zeigen, sondern er will dich „schulen“, sodass du anderen Menschen von IHM weitererzählen kannst. Er will aus dir einen „Menschenfischer“ machen (vgl. Mt 4,19). 

Und endlich wird uns im Text verraten, dass der erste Jünger von den Beiden Andreas heißt. (siehe Joh 1,40) 

Andreas findet zu Jesus, weil Johannes der Täufer und Jesus selbst ihm vom Evangelium weitergegeben haben. Jesus nimmt Andreas an die Hand, um ihm krasse Lebensratschläge zu geben. 

Wenn sich ein Mensch für Jesus entscheidet, dann bleibt dies nicht unerkannt! Ein Mensch, der für Jesus brennt, möchte, dass auch andere Menschen für IHN brennen! Und genau dieses Prinzip, was daraus folgt, heißt: „Jünger machen!“  

Dieses Prinzip funktioniert nach folgendem Schema: 

Gruppieren 3, Gruppiertes Objekt

 Ich möchte dir das Prinzip mal am Beispiel von Andreas zeigen (Joh 1,41-42):

Ausgangspunkt: Andreas brennt für Jesus. 

Andreas möchte anderen Menschen gern von Jesus erzählen.  

Er fängt bei seinem Verwandten an:

  1. Er findet seinen Bruder Simon. 

  1. Er erzählt die frohe Botschaft von Jesus. 

  1. Er führt ihn zu Jesus hin.  

Jetzt fragst du dich sicherlich, was die einzelnen Punkte des Schemas bedeuten und wie du das in deinem Alltag umsetzen kannst. 

Keine Angst, wir klären das jetzt. 

#1.Finden – aber wie? 

Der erste Punkt des „Jünger Machens“ heißt: Finden. 

Wie kann ich jemanden finden, wenn ich gar nicht weiß, nach wem ich suchen soll?  Crazy Frage, oder? 

Für das Finden braucht es erstmal eine persönliche Beziehung zu Gott. Warum? 

Du kannst nicht aus eigener Kraft „Jünger machen“. Du brauchst einen Gott, der in die Herzen der Menschen hineinschauen kann. Gott sucht für dich und zeigt dir die Person(en).

Wie zeigt Gott dir die Person? Durch die Bibel, durch Begegnungen, durch Gebet, … 

Und wenn ich jemanden gefunden habe, was sage ich dann? 

#2.Sprechen – aber was? 

Einfache Antwort: Das Evangelium. 

Du brauchst dir nichts Großes oder Neues auszudenken, denn Gott gibt in Seinem Wort alles, was wir weitergeben sollen. Natürlich ist es nicht ratsam, einen Menschen mit dem Evangelium zu überfallen. Es kann hilfreich sein, wahres Interesse an deinem Gegenüber zu zeigen und dann langsam zu beginnen, über den Glauben zu reden. 

Wie würdest du so ein Gespräch führen? 

Jetzt kann es sein, dass du jemanden hast, mit dem du über Jesus gesprochen hast, aber da ist immer noch die große Frage: Wie kann ich jemanden im Glauben begleiten? 

#3.Führen – aber wie?   

Hier möchte ich dir ein paar bewährte Praxistipps aus meiner Arbeit mit Jugendlichen mitgeben: 

  • Triff dich regelmäßig mit der Person und verbringt Zeit miteinander.  

  • Zeige wahres Interesse an der Person und redet ehrlich miteinander. 

  • Lest gemeinsam Bibel und tauscht euch über den Glauben aus. 

  • Versucht, gemeinsam und füreinander zu beten. 

  • Bleib an der Person dran und gib nicht gleich auf, wenn es nicht so läuft. 

-> Einen Menschen im Glauben zu begleiten, bedeutet, einzugestehen, dass ich das aus eigener Kraft nicht schaffen kann und Gott dazu brauche. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass ich meine Zeit und meine Kraft in diese Person investieren muss, um wirklich eine Begleitung sein zu können. 

Gibt es bei dir jemand ganz Konkretes, den du begleiten könntest? In deiner Jugendgruppe/deinem Umfeld? 

Wir verlassen gedanklich Story one und gehen mit Jesus mit, um zu sehen, was wir von IHM lernen können. 

Zum „Jünger Machen“ gehört nämlich auch, dass ich als „Schüler“ von Jesus viel von IHM lernen kann, um selbst im Glauben zu wachsen. 

Das Johannesevangelium ist voll von Wundern Jesu und alle zeigen, dass Gott allmächtig ist und das zeigt uns, dass wir IHM immer vertrauen können und wissen, dass ER es gut mit uns meint. Wenn du so an Unterrichtsstunden denkst, dann kommen dir wahrscheinlich eher nicht so freudige Gedanken.

Aber was, wenn eine Unterrichtsstunde von jemanden gehalten wird, der dich besser kennt als dein bester Freund? Was, wenn du tatsächlich etwas lernen kannst? 

#In Jesus Unterrichtsstunde – tatsächlich etwas lernen! 

Heutiges Thema der Unterrichtsstunde: Gott kann aus NICHTS etwas schaffen! 

Wir befinden uns in Galiläa auf einer Hochzeit.  

  • Was erwartest du, wenn du eine Hochzeit besuchst?  

Du erwartest vermutlich eine krasse Party ohne Probleme! Das Problem auf unserer Hochzeit: Der Wein auf der Hochzeit ist ausgegangen (Joh 2,3). Die „vermeintliche“ Lösung für das Problem: Die Mutter von Jesus ging zu Jesus hin und sagte ihm: 

„Sie haben keinen Wein!“ 

- Johannes 2,3b

Was denkt ihr: Was wollte Maria mit dieser Aussage bezwecken?  

  • Sie wusste, dass Jesus ein Wunder tun konnte, um Wein zu beschaffen.
  • Vielleicht wollte sie, dass Jesus sich als Sohn Gottes vor den versammelten Gästen offenbart.
  • ...

Jesus weist seine Mutter zurück:

„Frau, was habe ich mit dir zu tun?“

- Johannes 2,4

#Exkurs (wenn Zeit ist und es die Gruppensituation zulässt)

Die Aussage von Jesus wirkt hier sehr kalt und irgendwie komisch, aber das scheint nur so. Warum? Das Wort „Frau“ kann man mit dem Wort „Dame“ gleichsetzen, da beide Wörter ein Ausdruck von Respekt sind. Jesus schafft dadurch eine Distanzebene zwischen seiner Mutter und ihm.  

Warum handelt Jesus so? 

Tipp: Lest Johannes 2,4b.  

  • Jesus gehorcht bei der Ausführung von Gottes Auftrag Gott und nicht den Anweisungen seiner Mutter.  

Die göttliche Lösung für das Problem:  

Es sollten sechs Krüge mit Wasser voll gefüllt werden und als der Speisemeister das Wasser gekostet hatte, stellte er fest, dass es sehr guter Wein war. Ein Wunder ist geschehen! Jesus hat aus Wasser Wein gemacht! Dieses Wunder zeigt, dass Gott aus Nichts etwas schaffen kann und Jesus wirklich Gottes Sohn ist! 

  • Glaubst du an Wunder? Hast du schon einmal ein Wunder erlebt? (sprecht in der Gruppe darüber) 

#Fazit

Wir haben uns die Frage gestellt, wie „Jünger machen“ funktionieren soll und festgestellt, dass wir Gott dazu brauchen, weil wir abhängig von IHM sind und nur ER Menschen verändern kann. Gleichzeitig hast du eine wichtige Aufgabe von Gott bekommen: Werde aktiv als „Menschenfischer“!  

Ergebnissicherung 

Mir geht es oft so, dass ich mir Sachen aufschreiben bzw. zusammenfassen muss, um Dinge zu verinnerlichen. Deshalb hier mehrere Angebote, die du für deine Gruppe im Anschluss nutzen kannst: 

#Angebot 1: Kompakte Zusammenfassung zum „Jünger machen“ 

Hinweis: Diese Zusammenfassung eignet sich gut, um deiner Gruppe etwas mitzugeben, was sie mit nach Hause nehmen können.  

#Angebot 2: Weiterarbeit am Bibeltext 

Sucht gemeinsam im Bibeltext Joh 1,37-51 nach Stellen, wo die drei Stufen des „Jünger-Machens“ Anwendung finden und markiert euch die Stellen. 

Hinweis: Das Angebot ist nur sinnvoll, wenn die Gruppe noch die Spannkraft dazu hat. 

#Angebot 3: Selbstreflexion „Jünger machen“ – wie sieht’s bei mir aus? 

Hier sind ein paar Fragen, die sich jeder selbst stellen kann.  

Hinweis: Das Angebot ist sehr sinnvoll dafür, um herauszufinden, wie wichtig das Thema „Jünger machen“ im Leben des Einzelnen bisher war oder aktuell ist. 

  • Hast du bereits eine persönliche Beziehung zu Jesus?
  • Auf einer Skala von 1-10, wie wichtig war dir das Thema „Jünger machen“ bisher und warum?
  • Könntest du dir vorstellen, eine Person im Glauben zu begleiten? Wenn nein, was hindert dich daran?