Helden heute - Helden aus der zweiten Reihe

Auch heute gibt es Helden. Manchmal sind sie schwierig zu erkennen, weil sie nicht im (Rampen)Licht stehen. Hier liest du von zwei Beispielen.
Helden heute - Helden aus der zweiten Reihe

Ein Held von damals

Ich weiß nicht, was die Verantwortlichen damals dachten, als sie das 18 jährige Mädchen vor sich stehen sahen. Sie konnte keine besondere Ausbildung vorweisen. Sie hatte weder eine gute Schullaufbahn durchlaufen, noch wurde sie in einer Bibelschule ausgebildet. Vielmehr arbeitete sie als Hausmädchen. Natürlich glaubte man ihr, dass sie, von einer Predigt angesprochen, nach China reisen wolle, um den Menschen dort das Evangelium zu verkünden. Aber was sollte sie da denn schon machen? Als Hausmädchen arbeiten? Die Verantwortlichen der China-Inland-Mission bedankten sich für ihre Bewerbung, hatten jedoch kein Interesse an ihr. Ihre Fähigkeiten waren einfach nicht ausreichend, um eine so verantwortungsvolle Arbeit zu leisten.

Von dieser Einschätzung lies sich Gladys Aylward nicht beeindrucken – Gott sei Dank! Sie hatte den Ruf Gottes gehört und für sie stand es fest: Ihr Platz ist in China. So arbeitete sie hart, um sich das Geld für eine Reise nach China zu verdienen. Zwei Jahre später reiste sie nach China und wurde Missionarin. Sie tat das, was sie konnte: Sie arbeite als Hausmädchen Sie arbeitete nicht als Predigerin, sprach nicht vor großen Massen und gründete keine Mega-Kirche. Sie tat das, was sie konnte: Sie arbeite als Hausmädchen. Gemeinsam mit einer anderen Missionarin bewirtschaftete sie die Herberge zur 6. Glückseligkeit. Sie bediente die Durchreisenden und erzählte ihnen von der frohen Botschaft.

Gladys Aylward wurde zu einer der bekanntesten Missionarinnen des 20. Jahrhunderts. Sie wurde dies nicht, weil sie großartige Gaben hatte, sondern weil sie die Gaben, die sie hatte, großartig nutzte.

Ein Held von heute

Mein persönlicher „Held aus der zweiten Reihe“ ist kein Missionar. Er verdient sein Geld als Handwerker. Wenn er redet, schweigen nicht die Massen. Er steht nicht gern im Rampenlicht, doch er ist „der Mann für’s Rampenlicht“. In unseren monatlichen Jugendgottesdiensten sorgt er – neben vielen anderen Dingen – für die richtige Beleuchtung. Ohne ihn wäre nicht nur die Bühne dunkel. Viele Aufgaben in der regionalen Jugendarbeit wären ohne ihn nicht möglich. Gerade mit seinem technischen Know-How ist er eine große Bereicherung. Seine Aufgaben erledigt er stets zuverlässig. Manchmal überrascht er mit genialen Ideen, auf die bisher niemand gekommen ist.

Mein persönlicher Held ist großartig, weil er mit seinen Gaben großartig dient.

Wer ist dein Held?

Auch heute gibt es Helden. Manchmal sind sie schwierig zu erkennen, weil sie nicht im (Rampen)Licht stehen. Halte deine Augen nach Personen auf, die ihre Gabe erkannt haben und diese nutzen. Nimm dir diese Menschen als Vorbilder und eifere ihnen nach.

Hast du auch einen Helden aus der zweiten Reihe? Dann schreib uns deine Geschichte (j.meurer@christ-online.de). Wir würden gerne von Menschen berichten, die ihren Platz gefunden haben und diesen gewissenhaft ausfüllen.

UND: Vergiss nicht, deinem Helden auch manchmal zu danken!