Gottes Wille für Montag

3 Punkte über den Zusammenhang zwischen Arbeit und Berufung
Gottes Wille für Montag

“Was ist bloß Gottes Wille für mein Leben? Was ist meine Berufung?” – Wir denken bei Gottes Berufung oft intuitiv in “geistlichen” Dimensionen: Wir sollen Gott ehren. Heilig sein. Menschen von Gottes Gnade erzählen. In eine Gemeinde investieren.
All das ist richtig, aber noch nicht das ganze Bild. Unsere Arbeit, unser Beruf ist ebenfalls ein Teil von Gottes Berufung für uns Menschen. Wenn wir unseren Jugendlichen zeigen, wie ihre alltägliche Arbeit auch ein Teil ihrer göttlichen Berufung ist, können wir ihnen helfen, bessere Entscheidungen zu treffen. Deswegen gibt es hier 3 kurze Punkte, für eine erste Beschäftigung mit dem Thema:

  1. In unserer Arbeit spiegelt sich das Wesen Gottes

Gott hat den Menschen als sein Gegenüber, ein Abbild seines Wesens geschaffen. Und genau wie Gott am Anfang der Erde Ordnung ins Chaos bringt, so sollen auch die Menschen Ordnung in die Schöpfung bringen. Gott gibt Adam und Eva den Auftrag, sich um seine Schöpfung zu kümmern, sie zu verwalten(1.Mose 1,26). Menschen sollten also schon vor dem Sündenfall arbeiten, weil Arbeit in sich etwas gutes, etwas göttliches hat. Erst durch den Fluch der Sünde kamen “Dornen und Schweiß” hinzu. Aber die Grundwahrheit gilt nach wie vor: Trotz aller Mühen, aller Misserfolge und allem Bösen, was wir auf der Arbeit erleben können, ist Arbeit Teil unserer göttlichen Berufung.

  1. Gott nutzt unsere Arbeit, um seine Menschen zu versorgen

Psalm 104 spricht davon, dass Gott derjenige ist, der Menschen und Tiere mit ihrer Nahrung versorgt. »Sie alle warten auf dich, dass du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit. Du gibst ihnen: Sie sammeln ein. Du tust deine Hand auf: Sie werden gesättigt mit Gutem.« (Psalm 104,27-28)

Tatsächlich kaufe ich mein Hackfleisch für die Hamburger aber im Supermarkt, wo die Theken von Angestellten befüllt wurden, mit Waren, die von LKW-Fahrern transportiert und von Kaufleuten und Logistikern bestellt wurden. Die Kette lässt sich beliebig weiterspinnen (und ich rede hier nur von Hackfleisch, nichtmal einem Smartphone oder gar einem Auto). Hat dieser Psalm also unrecht, oder romantisiert sich ein Bild vom göttlichen Schlaraffenland zusammen? Nein -Gott nutzt uns Menschen, um sich um seine Schöpfung zu kümmern. Er hat uns ja eben als Verwalter seiner Erde eingesetzt, damit wir einen Teil seiner göttlichen Arbeit zu Ende führen dürfen. Gott lässt wachsen, der Mensch bestellt das Feld.

Spätestens jetzt wird klar, dass unsere Berufung als Christ auf der Arbeit nicht nur darin bestehen kann, unseren Kollegen von Jesus zu erzählen. Wir haben nach wie vor den Auftrag, uns um die Schöpfung zu kümmern. Unsere Arbeit ernährt Menschen und Tiere, sorgt für Bildung, warme Häuser und Medikamente für die Kranken. In dieser produktiven Arbeit in sich, liegt ein Wert, der nicht weniger heilig ist, als die Mitarbeit am Sonntagsgottesdienst.

  1. Jede ehrliche Arbeit ist würdevoll

Jesus war Bauhandwerker, König David ein Kleinvieh-Hirte. Für Gott ist jede Arbeit, die Menschen das Leben ermöglicht, würdevoll (Epheser 4,28). Der Wert von Arbeit lässt sich nicht daran ablesen, wie angesehen sie in unserer Kultur und Zeit ist, oder wie hoch die Verdienstchancen sind. Als Christen haben wir eine breitere Auswahl an Hilfestellungen, wenn wir uns eine Arbeit suchen, oder versuchen unsere Arbeit für Gott zu tun: Welche Arbeit kann Menschen gerade besonders dienlich sein? Welche Arbeit kann ich auf eine gute Art und Weise tun, wo hat Gott mir Stärken gegeben? Welche Aufgaben meines Berufs schaffen den größten Mehrwert für Menschen, welche den geringsten?

Diese Perspektiven können uns Orientierung bei der Berufswahl geben, oder den Sinn vermeintlich “niederer Arbeiten” aufzeigen.

Wenn du jetzt motiviert bist, mit deinen Jugendlichen über Arbeit als Berufung zu reden, dann lies doch vorher auch noch Alex’ Artikel über Hilfen zur Berufswahl. Diese 3 Punkte sollen lediglich ein Einstieg sein, um uns an Gottes Berufung für unsere Arbeit zu erinnern. Es lassen sich ganze Bücher mit den Implikationen der Bibel für unseren Beruf füllen: über den Zusammenhang zwischen unserem Beruf und unserer Berufung, über den Umgang mit den zermürbenden Folgen der Sünde auf unserer Arbeit, über die “christliche” Art und Weise einen Beruf auszuüben… ein gutes dieser Bücher hat der amerikanische Pastor Timothy Keller geschrieben: “Berufung -eine neue Sicht für unsere Arbeit”, erschienen 2014 im Brunnen Verlag.