Gnade, die Hoffnung bringt

Gott möchte uns in Zeiten der Not Rettung schenken und begegnet uns mit Gnade, die überfließt und Veränderung schenkt.
Gnade, die Hoffnung bringt

Überblick: 

„Lebe unabhängig und sei selber stark!“

Durch unsere Gesellschaft, Familien und Kontakte wird uns vermittelt, dass wir alles schaffen können - Wir müssen nur durchhalten und selber kämpfen. Aber stimmt das überhaupt? Kann und muss ich mich aus jeder Situation an den eigenen Haaren herausziehen? Oder brauch ich einen Einfluss von außen – einen Erlöser? 

Ziel 

Erkenntnis vermitteln, dass wir im Leben, als ungläubige und gläubige Menschen auf Gottes Gnade angewiesen sind. Leben ist nur durch Gnade möglich, wie uns die Geschichte von Rut und Noomi zeigt. Baue also nicht auf deine Kraft, deine Taten und deine Stärke, sondern lass dich von Gott beschenken und erretten.  

Einstieg 

  1. Persönliche Geschichte über ein Problem im Leben, wo man sich allein gelassen gefühlt hat.  

  2. Fragerunde über Mentimeter ( https://www.mentimeter.com)

    • Wovor hast du am meisten Angst? 

    • Was fordert dich im Leben am meisten heraus? 

    • Was hilft dir, dich den Herausforderungen und Ängsten zu stellen?

  3.   Sammelt gemeinsam:

Welche Bilder, Szenen, Filme, Motive, etc. fallen euch ein, wenn Ihr hört: 

„Hoffnungslosigkeit verwandelt sich in Hoffnung.“

  •    z.B. Film 69 Tage Hoffnung...

Erarbeitung und Anwendung 

Gliederung:

1.Rut: Von Mangel, Gnade und Hoffnung

a.     Gnade, die überfließt - Rut 2,14-18 :

Lest die Verse zusammen und sammelt (auch aus den letzten Texten) in großer Runde, wo Rut und Noomi Mangel hatten und auf Hilfe von außen angewiesen waren.

Schreibt die Ergebnisse in eine Tabelle.

 

Geschenkte Gnade durch Boas 

Das Bedürfnis nach Rettung und Hilfe

Ein Mann, der Erbarmen mit einer Fremden und Witwe hatte. (V. 8-9).

Wenn uns dieser Hintergrund bewusst ist, scheint die Gnade Gottes nun um so heller. Boas fühlt mit ihnen, denn er sieht ihre Situation und schenkt Hilfe und Annahme. Ihr Überleben und ihre Existenz resultieren aus der Gnade Boas.

Keine Zugehörigkeit 

Sie gehörten beide einer Gesellschaftsschicht an, die keine guten Voraussetzungen hatten. Noomi war eine verbitterte Witwe, die sich nicht alleine versorgen konnte. Rut war ebenfalls Witwe. Aber nicht nur das, sie war auch eine Fremde (1,22; 2,2.21; 4,5.10), die eigentlich zu den Feinden (5. Mo 23,4) Israels gehörte und keinen Zugang zu deren Gesellschaft hatte.

Er ist gastfreundlich und freigiebig. Er versorgte Rut über ihre Bedürfnisse hinaus (V. 14).

Plötzlich ruft jemand ihr zu: Tritt hierher und iss vom Brot und tauche deinen Bissen in den Essig. Sie wird in die  Gemeinschaft der Arbeiter eingeladen, erfährt Gastfreundschaft, Gemeinschaft und wird dort versorgt.

Keine Möglichkeit sich selbst zu versorgen

Es ruft jemand zur Pausenzeit. Endlich! Alle waren schon halb verhungert - nach ca. 6 Stunden harter Arbeit. Sie freuen sich jetzt auf was Leckeres zu essen. Nur eine Person bleibt zurück. Sie gehört nicht zu ihnen und hat kein Geld, um sich Essen zu kaufen. Völlig fertig fragt sie sich, wie sie den weiteren Tag durchhalten soll.

Er gewährte ihr Schutz und Wohlergehen für die Zukunft (V. 15-16,21).

Laut dem Gesetz war es den Israeliten nicht erlaubt, die Felder völlig abzuernten. Stattdessen sollten sie etwas von dem Korn zur Nachlese für die Bedürftigen, die Fremden, die Waisen und die Witwen übrig lassen. (3. Mose 19,9; 23,22; 5. Mose 24,19). Boas geht aber noch weiter. Er will sicher sein, dass sich Ruth in Zukunft versorgen kann und keine Angst auf dem Feld haben braucht. Er erlaubt ihr, zwischen den Garben aufzulesen und die Arbeiter sollten sie nicht beschämen. Sie sollen sogar Ähren aus den Bündeln für sie herausziehen und sie liegen lassen, damit Ruth genug zum Auflesen hat.

Keine Versorgung über das heute hinaus. 

Der Tag geht weiter und Rut gibt sich Mühe so viel zu sammeln, wie sie kann. Aber reicht das aus? Kann sie sich und Noomi damit selber ernähren? Wahrscheinlich nicht!

 

b.    Gnade, die Veränderung bringt - Rut  2,19-23

Hoffnung? Boas überschüttet Rut mit Erbarmen und sorgt für sie. Gibt es Hoffnung für Noomi und Rut?

Lest zusammen Rut 2,19-23. Sprecht über die Frage: Wie kommt es zu dem Perspektivwechsel den Noomi hat? 

In Kapitel 1,21 klagt Noomi noch: „Der Herr hat sich gegen mich gestellt, der Allmächtige hat mir übel mitgespielt.“ Und auf einmal erklärt sie: „...der Herr ist den Lebenden und den Toten gnädig“ (vgl. Jes. 54,4.5; Jes. 62,2–5)

Die Hoffnungslosigkeit bei Noomi war groß. Sie hatte ihren Mann und alle Söhne verloren - und damit alle ihre Versorger. Nur Rut war bei ihr - eine Fremde, der sie keine wirkliche Perspektive bieten konnte. 

Dann sah sie das Erbarmen, welches Rut begegnet ist (2,19) und wusste, dass Gott gnädig ist. Durch Boas, durch einen möglichen Löser (Beschreibung eines Lösers: Mose 25,25-55, Umgang mit Witwen in der Familie: 5. Mose 25, 5-10)  gab es plötzlich wieder neue Hoffnung... 

Hier macht die Geschichte erst mal „Stopp“. Sie zeigt uns Rut, die nun wieder zu Hause ist und gespannt wartet, wie es nun weiter geht.

2. Wir: Von Mangel, Gnade und Hoffnung

c.    Gnade, die überfließt

Aber was hat das mit uns heute zu tun? Wir sind nicht Noomi, Rut und kennen auch keinen Boas. Aber die Geschichte spiegelt sich in unserer Zeit wider. Heute spielen aber andere Personen die Hauptrolle - und zwar wir. Aber warte, wir leben doch in einer ganz anderen Situation? Die meisten von uns sind doch in der Lage sich selbst zu versorgen, gehören zu einer Community und brauchen nicht in Angst leben, oder? 

Nimm die Geschichte von Rut, um deutlich zu machen, dass auch wir Mangel haben und bedürftig nach einem Retter sind. Unsere Rettung bezieht sich aber nicht nur auf das Irdische, sondern auch auf das Geistliche. 

Erläutere den nächsten Punkt mit dem EVA-System:

Erklären: Lies den Bibelvers vor. Er beschreibt die Situation, in der wir sind. Erkläre diesen möglichst lebensnah.

Veranschaulichen: Nimm die Geschichte von Rut und stelle sie mit uns in Verbindung, um die Situation zu veranschaulichen. Du kannst die Gefühle, Verhaltensweisen und Probleme der Personen nutzen, um unsere Situation verständlicher zu machen. 

Anwendung: Was bedeutet das für mein Leben, was kann ich umsetzten. Diesen Punkt kannst du im zweiten Teil besprechen, wenn es darum geht welche Veränderung die Gnade bringt.

 

Geschenkte Gnade durch Jesus 

Das Bedürfnis nach Rettung und Hilfe

Durch Christus ist Gemeinschaft möglich. Er erbarmt sich über uns  (Eph. 2,13-21).

Annahme bei Gott:

„Also seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und ohne Bürgerrecht, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.“ (Eph. 2,19) 

„Gott hat uns mit einem Preis erkauft.“ (1.Kor. 6,20; 7,23)

Annahme in unsere Gesellschaft:

Jesus möchte, dass sich seine Jünger untereinander lieben. Was gehört dazu? Annahme und Interessen an dem Menschen.         (Joh. 13,34-35) 

Keine Zugehörigkeit zu Gottes Familie

Zu Gottes Familie: 

Wir sind getrennt von Gott und können keine Gemeinschaft mit ihm haben (Römer 3,12).

Wir Menschen sind tot und brauchen neues Leben (Eph. 2,1-3; Joh. 11). 

Wir sind Sklaven der Sünde (Röm. 5,12; 6,16-20;23). Es ist uns nicht möglich uns selbst zu befreien, um Gott zu dienen (Gal.5,1;13-15).

In unser Gesellschaft: 

Wer von euch fühlt sich schon mal einsam und hat das Gefühl nicht dazuzugehören? Einsamkeit ist einer der größten Ängste, die es derzeit in unserer Gesellschaft gibt. 

Er ist gastfreundlich und freigiebig. Versorgt uns über unsere Bedürfnisse hinaus.

Geistlich:

Jesus versorgt die Menschen nicht nur Körperlich mit Brot im Überfluss, sondern auch geistlich. Er kann uns geistlich versorgen, weil er dazu von Gott selbst geschickt wurde. (Joh. 6,35) 

Er bietet der Frau lebendiges Wasser an. (Joh. 6,4-10) 

Irdisch:

„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen!“         (Matt. 11,28)  

 

Keine Möglichkeit sich selbst zu versorgen

Geistlich:

In Mk. 6,34 wird berichtet, dass Jesus von der Volksmenge innerlich bewegt war, weil sie wie Schafe ohne einen Hirten waren. 

Schafe ohne einen Hirten sind lebensunfähig, weil sie sich nicht selbst versorgen können. Die Menschen sind hungrig und durstig, weil ihnen das Lebensmittel fehlt. Sie haben niemanden, der sie geistlich versorgt.

Irdisch:

Dauerstress - alles droht einen zu ersticken. Hilflosigkeit und Ruhelosigkeit. Wie soll ich das alles schaffen? Kennt ihr das? Wenn euch euer Leben überfordert und ihr euch unfähig fühlt den Herausforderungen standzuhalten? 

Er gewährt uns Schutz und Wohlergehen für die Zukunft 

Irdisch:

„...euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles benötigt, [...] Seid nicht besorgt um den morgigen Tag! Denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.“                 (Matt. 6,27-34) 

Geistlich:

Gott hat uns nicht nur gerecht gesprochen, sondern auch gerechtfertigt. 

 „…ich gebe ihnen ewiges Leben und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit.“ (Joh. 10,27) 

„Er segnet uns mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus.“ (Eph. 1,4) 

 

 

Keine Versorgung über das Heute hinaus. (Zukunft)

Irdisch:

Die letzten Jahre ist die Zukunftsangst bei uns allen gestiegen. Durch Corona und Kriege ist uns unsere Unzulänglichkeit neu klar geworden. Wir haben kaum Einfluss auf unsere Zukunft und können diese nicht bis ins Kleinste steuern.

Geistlich:

“Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?“ (Röm. 7,24) 

Hast du Sünde oder Sucht in deinem Leben, die du einfach nicht in den Griff bekommst? Werde ich bis zum Schluss meines Lebens am Glauben festhalten? (Der Wille zwar ist da, aber das Fleisch ist schwach.)

 

b. Gnade, die Veränderung bringt 

Mangel wird zum Überfluss, Knechtschaft wird zur Freiheit, Hoffnungslosigkeit verwandelt sich in Hoffnung.

Die Wahrheit bringt Veränderung in mein Leben.

Sprecht darüber, wie die Veränderung aussehen kann:

  • In deinem Denken - die Verheißungen in Anspruch nehmen, glauben und auf Gott vertrauen.

  • Im Verhalten - die gleiche Gnade den Menschen zeigen, die man selbst erlebt hat. 

 

Ergebnissicherung 

1.    Jesus steht für uns als Retter bereit.

Bei einer persönlichen Reflexionszeit oder Kleingruppenarbeit kannst du über folgende Fragen nachdenken:

a.    Hast du schon mal erlebt, dass dir jemand außergewöhnlich, aufrichtig und freundlich begegnet ist? Wie war das für dich? 

b.    Welche Nöte oder Ängste hast du in deinem Leben? 

c.    Gibt es eine Verheißung oder ein Versprechen von Jesus, das in diese Situation reinspricht? 

d.    Rut ist gekommen, um sich unter Gottes Flügeln zu bergen (Rut 2,12). Betet füreinander und legt die Last bei Gott ab.  

 

2.    Wenn du Gottes Gnade im Alltag erlebt hast, kannst du auch ein Zeugnis geben.

Lest dann zusammen Psalm 36,6-11