Glauben heißt… Vertrauen

Glaube beschrieben mit drei Gs: Gehen, Gerettet und Gewissheit. Was Vertrauen heißt wird an der "Abenteuerlust" von Petrus sehr gut deutlich.
Glauben heißt… Vertrauen

Diese Andacht ist der zweite Teil der Petrus-Reihe.

Glauben heißt ja nicht Wissen!

Unmittelbar zuvor erlebten die Jünger ein großes Wunder: Jesus sättigt mit fünf Broten und zwei Fischen 5000 Männer mit ihren Familien. Wow, was für ein Mensch! Wie groß müsste der Glaube der Männer jetzt sein. Doch kaum sind sie auf dem See Genezareth in Seenot und sehen in Jesus, der auf dem Wasser zu ihnen geht, ein Gespenst, scheint alles wie weggeblasen, was sie gerade noch begeistert hat. Nur Petrus wagt das Abenteuer, und sein Beispiel zeigt uns, was es bedeutet, Gott zu vertrauen. (Matthäus 14, 22-33)

Glauben heißt Gehen

Wenn ich jemandem vertraue, dann weiß ich, dass diese Person es gut mit mir meint. Petrus vertraut Jesus, als er ihm befiehlt zu ihm zu kommen, und er weiß, dass er es gut mit ihm meint und ihn nicht alleine lässt. Petrus gehorcht, und muss Jesus einen Vertrauensvorschuss geben: Niemand außer Jesus selbst ist vorher auf dem Wasser gegangen. Es gibt keine Studie, kein Beweis, keine Sicherheit, dass es wirklich funktioniert und Petrus die nächsten Minuten überlebt. Er vertraut darauf, dass Jesus mächtig genug ist, ihn zu bewahren und dass er es gut mit ihm meint. Wenn ich jemandem vertraue, dann weiß ich, dass diese Person es gut mit mir meint.

Wenn wir im Alltag von Gott herausgefordert werden, Schritte zu gehen und unsere Komfort-Zone zu verlassen, beispielsweise um unseren Ruf in der Schule, Uni oder Arbeit aufs Spiel zu setzten und anderen das Evangelium weiterzusagen, den praktisch zu lieben, der uns nicht ausstehen kann oder um unsere Sichtweise auf Gott und seine Maßstäbe und Ordnungen in der Gemeinde und in meinem Leben zu verändern, ist es nötig, Gott zu vertrauen! Gott vertrauen heißt zu wissen, dass er alles in der Hand hat und am besten weiß, was gut für uns ist. Vor wichtigen Entscheidungen, sei es Partnerwahl oder berufliche Zukunft braucht es Vertrauen, dass Gott mich sicher führt, selbst wenn kein eindeutiger Weg offensichtlich ist, sowie den Mut, konkrete Schritte auf das Wasser zu gehen.

Glauben heißt Gerettet

Solange Petrus nur auf Jesus schaut, geschieht das Wunder: er läuft auf dem Wasser wie auf Betonboden. Doch sobald sein Blick von den Wellen und dem Sturm gefangen wird, zweifelt er, dass Gott dieses Wunder tun kann, was er selbst erlebt hat. Auch wenn ich manchmal ein wenig über Petrus lächle, gibt es viele Situationen, wo ich trotz vieler Gebete die erhört wurden und manchen Erfahrungen von Gottes Treue durch innere Anfechtungen oder Notsituationen an ihm zweifle und falle. Petrus reagiert auf die einzig sinnvolle Weise: wieder hin zu Jesus, dem einzigen, der fähig ist, mich zu retten. Auch in Schwachheit ist Petrus ein Vorbild.

„Herr, rette mich“!

Glauben heißt Gewissheit

Der Glaube aber ist eine Zuversicht dessen, was man hofft, ein Überzeugt sein, von Dingen, die man nicht sieht. (Hebräer 11,1)
Das Wissen und die Erfahrungen der Jünger führt nicht dazu, dass sie auf dem Wasser laufen, aber wer Gott vertraut und Schritte geht, wird erleben, was Gott für die vorbereitet hat, die ihn lieben, auch wenn wir es noch nicht sehen.