Gelegenheiten zielstrebig nutzen

Eine Gruppenstunde besteht aus vielen einzelnen Elementen. Jedes davon bietet Möglichkeiten um Atmosphäre in der Gruppe zu gestalten. Hier findet ihr einen Ideenpool, aus dem ihr viele praktische Tipps für eure Gruppe ziehen könnt.
Gelegenheiten zielstrebig nutzen

Gelegenheiten kann man verpassen. Das ist schade. Gelegenheiten kann man nutzen. Das sollten wir tun. Jede Gruppenstunde ist eine wunderbare Gelegenheit, um Menschen in Gottes Nähe zu führen. Dabei spielen Gebet, Liebe, Kreativität und Fleiß eine große Rolle.

→   Überlege einmal: Wenn du nur 10 Jugendliche für zwei Stunden hast, hat diese Gruppenstunde den Wert von 20 Stunden!! Bitte gehe nicht leichtfertig mit diesem Kapital um!

Unser Ziel ist es, die Gruppenstunde so zu gestalten, dass die Jugendlichen gerne kommen und so begeistert sind, dass sie ihre Freunde mitbringen. Wir propagieren keine perfekten Gruppenstunden, aber wir glauben, dass es Gott ehrt, wenn wir Dinge gut vorbereiten.

Gruppenstunden sind regelmäßige Veranstaltungen. Alles was regelmäßig läuft, steht in der Gefahr, gewöhnlich zu werden. Man kommt zu spät, alles geschieht auf den letzten Drücker, man spricht sich nicht ab, einer verlässt sich auf den anderen, alles gammelt irgendwie vor sich hin. Für die Jugendlichen entsteht der Eindruck: Unsere Mitarbeiter sind schlecht vorbereitet, die Gruppenstunde ist für sie eine Nebensache. Ergebnis: Die Jugendlichen fühlen sich nicht wertgeschätzt. Die schlechte Vorbereitung beantworten sie mit Unaufmerksamkeit, sie machen, was sie wollen.

Dass es auch anders geht, sollen die nachstehenden Hinweise deutlich machen. Dabei geht es nicht darum, dass man die Punkte alle perfekt abarbeitet. Lest euch unsere Tipps durch und nehmt das heraus, was für eure aktuelle Situation wichtig ist.

Gebet der Mitarbeiter:

Eine Gruppenstunde ist mehr als eine Veranstaltung. Es ist eine Gelegenheit, um Gott zu begegnen. Deshalb: Nehmt euch Zeit zum Gebet. Trefft euch als Mitarbeiter vor der Gruppenstunde und bittet Gott um seine Hilfe und sein Wirken. Ohne ihn geht nichts!

Gruppenraum

Es gibt die unterschiedlichsten Treffpunkte für Gruppenstunden: spezieller Jugendraum, auch von anderen genutzter Gruppenraum, Gemeinderaum, Wohnzimmer, Teenybude. Wie auch immer: Richtet den Raum rechtzeitig her: aufräumen, bei Bedarf Heizung anstellen, nett dekorieren (Poster, Kerzen, Blumen…), Stühle und Tische stellen, Liederbücher oder Folien bereit legen, Gitarre stimmen, Overheadprojektor oder Beamer aufbauen. Das alles muss erledigt sein, bevor die Jugendlichen kommen (etwa 10 – 15 Min. vor dem offiziellen Beginn)!
Manchmal sehen die Gruppenräume steriler aus als Klassenzimmer! Denkt daran: Der Raum ist das erste, was die Jugendlichen (und auch Gäste!) erleben, wenn sie kommen. Die Atmosphäre des Raumes prägt auch die Atmosphäre der Gruppe. Wie wäre es, wenn man mit den Jugendlichen gemeinsam mal den Jugendraum einrichtet: Mit Stoff, Lampen und Ideen lässt sich in fast jedem Raum ein wenig Nestwärme erzeugen!

Ankommen

Ihr seid rechtzeitig da. Alles ist gut vorbereitet. Das ist die Voraussetzung dafür, dass ihr als Mitarbeiter nun Zeit habt, um euch um die Leute zu kümmern. Die Jugendlichen kommen, ihr begrüßt sie, man hat ein wenig Smalltalk. Sie fühlen sich angenommen. Persönliches, Freude, Lachen – das sind Dinge, die eine angenehme Atmosphäre schaffen.

Beginn

Nur da, wo es zur Gewohnheit gehört pünktlich zu beginnen, werden die Leute rechtzeitig eintreffen.

Moderation

Für jeden Gruppenstundenabend wird ein Moderator eingeteilt. Der leitet durch die verschiedenen Programmpunkte des Abends. Der Moderator hat eine sehr wichtige Funktion. Wenn er sie mit viel Gebet, Liebe, Kreativität und Fleiß ausübt, dann leistet er einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des gesamten Gruppenabends. Moderation will gelernt sein, darum sollten die Mitarbeiter sich in dieser Hinsicht weiterbilden. Der Moderator muss nicht derselbe sein, der die Bibelarbeit leitet. Hier ist auch eine gute Gelegenheit, begabte Jugendliche an kleinere Dienste heranzuführen.

Zur Aufgabe es Moderatoren gehören zum Beispiel:

→   Begrüßung

→   Orga-Ansagen

→   Persönliches, z. B. Geburtstagsgratulation

→   Vorschlagen der Lieder bzw. singen der Lieder leiten

→   Gebet oder hinführen zur Gebetsgemeinschaft (Gebetsanliegen austauschen) Gelegenheit, persönliche Glaubenserfahrungen weiter zu geben

→   Buch- oder CD-Empfehlungen

→   Hinführen zur Bibelarbeit bzw. überleiten zum Abschluss des Abends

→   Übergang zum offenen Programm (Bistro, Spiele…)

Das heißt nicht, dass der Moderator dies alles alleine machen muss. Seine Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass diese Dinge bedacht werden und sich jemand darum kümmert. Der Moderator hat also die Aufgabe zu leiten, zu delegieren und mit den entsprechenden Leuten Absprachen zu treffen. Dabei geht es nicht darum, viele Worte zu machen. Eine Gruppenstunde soll eine Gruppenstunde bleiben und nicht zu einem perfekt moderierten Offenen Abend werden. Er soll die Fäden in der Hand halten und liebevoll und einfühlsam durch den Abend führen, so dass der ganze Abend wie „aus einem Guss“ erscheint.

Begrüßung

Ihr habt festgelegt, wer an diesem Abend die Moderation übernimmt. Derjenige lässt sich was einfallen, wie er die Jugendlichen begrüßen und nett in den Abend hinein führen will.

Zum Beispiel:

→   mit ein paar lustigen Bildern von der letzten Jugendfreizeit mit ein paar informativen Bildern, die über eine bevorstehende Aktion informieren

→   mit einem Lied, das schon auf das Thema hinweist

→   mit einer kurzen Videopassage, die auf das Thema vorbereitet

Orga-Ansagen

Organisatorisches gehört zu einer lebendigen  Jugendgruppe immer dazu: Ausflüge, Seminarempfehlungen und vieles mehr.

Wie schnell schalten die Jugendlichen dabei ab und schwätzen lieber mit dem Nachbarn… Daher sollten die Ansagen kurz, prägnant, informativ und möglichst visuell unterstützt sein (z.B. an eine Tafel anschreiben).

Wenn es viele Ansagen sind, kann man „Tante Orga“ auch ans Ende der Stunde setzen: Nach dem letzten Lied gibt es fünf Minuten Pause: Jeder holt sich etwas zu trinken und zu knabbern… und dann kommt „Tante Orga“.

Persönliches

Stell dir vor, du hattest deinen wichtigsten Tag im Jahr: deinen Geburtstag. Aber im Jugendkreis denkt niemand daran… furchtbar! Solche persönlichen Nachrichten sind aus der Sicht der Jugendlichen wichtig und prägen die Gruppenatmosphäre.

Dazu gehören:

→   neue Leute begrüßen und nett vorstellen, ein kleines Willkommensgeschenk überreichen

→   zum Geburtstag gratulieren, Bibelvers lesen und Verskärtchen zusammen mit einem kleinen Geschenk überreichen

→   Weitere Anlässe: 18. Geburtstag, Verlobung, Heirat, Prüfung, Führerschein

→   Grußkärtchen für die Kranken

→   Verabschiedung von Leuten, die zum Bund, Zivildienst, FSJ oder Auslandsstudium wegziehen

Singen

Musik gehört zu Gottes Familie! Leider wird in manchen Jugendkreisen nur ganz wenig gesungen. Teenagern im Stimmbruch helfen oft „Simple Songs“, um wieder Freude am Singen zu finden: Spirituals oder Lieder wie „Got a reason for living again.“

Am besten kann das Singen mit der Gitarre geleitet werden: Der Gitarrenspieler sitzt nah bei den Sängern und gibt Akkorde und Rhythmus vor. Wenn ihr keine Gitarrenspieler habt, schickt einen Jugendlichen an die Volkshochschule, wo man in wenigen Abenden die Grundlagen lernen kann.

Manchmal wird aus dem Singen leider ein sportlicher Wettkampf: Wer kann seine Nummer am schnellsten schreien….

Der Moderator kann z.B. anregen:

→   themenbezogene Lieder vorzuschlagen: z.B. zur Freude, zu Gottes Wesen…

→   Lieder vorschlagen, die einem persönlich wichtig geworden sind. Jeder erzählt kurz, warum ihm dieses Lied wichtig  geworden ist.

Wichtig!

Lasst uns lernen, Lieder bewusst zu singen: Sie sind Gebete und eine Möglichkeit Gott zu begegnen!

Gebet

Jesus hat eine besondere Verheißung gegeben, wenn seine Nachfolger gemeinsam beten! Aber  Beten will gelernt sein! Es ist unsere Aufgabe den Jugendlichen zu helfen, miteinander zu beten: Man kann Gelegenheit geben, Gebetsanliegen zu nennen

Gebetsanliegen vorstellen:

→   Beten für Weltmission: Man kann einen Rundbrief vorlesen, eine Live-Telefonschaltung zu einem Missionar machen…

→   für verfolgte Christen beten

→   an die Kranken denken

→   eine eigene Gebetswand gestalten, an die verschiedene Anliegen gepinnt werden

Weitere Bausteine

Diese Elemente müssen nicht an jedem Abend vorkommen, können jedoch eine interessante Abwechslung bilden:

Gelegenheit, persönliche Glaubenserfahrungen weiter zu geben

→   Was hast du mit Jesus erlebt?

→   Was ist dir beim Lesen in der Bibel wichtig geworden?

Eine Buch- oder CD-Empfehlung

→   Das Buch des Monats vorstellen

→   Jeder aus der Gruppe stellt sein Lieblingsbuch (oder CD) vor (immer eine Vorstellung pro Abend).

Reminder nach der Bibelarbeit

→   ein Lesezeichen

→   ein Foto

→   eine kleine Bastelarbeit

als Erinnerungsstütze für die Hauptaussage des Abends

Abschluss

Den Abend mit Gebet, Gebetsgemeinschaft oder einem passenden Lied abschließen.

Nach der Stunde

Nehmt euch Zeit für die Gemeinschaft. Zwei Dinge sind hier besonders wichtig: Spiele und Essen!

Spiele:

→   Gesellschaftsspiele

→   Uno

→   Dart

→   Kicker

→   Billard…

Essen:

Knabberzeug und Getränke sollten an keinem Abend fehlen! Einmal im Monat kann es auch besondere kulinarische Köstlichkeiten geben:

→   Muffins

→   Kuchen

→   Blätterteigtaschen

→   Hamburger-Wettessen

→   Maiskolben-Kochen

→   Popcorn machen

→   Pizza gemeinsam belegen (hmmmmmm!!!!)