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UNDIVIDED

Ein (un)geteiltes Herz?

Gottes Herz schlägt ungeteilt für dich, aber wie sieht es mit deinem Herzen aus?

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Editor's Pick
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6. Januar 2025
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5 min
Undivided

Ziel

Die meisten Jugendlichen sind vermutlich schon einmal mit dem Begriff „Götze“ konfrontiert worden. Oft herrscht aber eine Unklarheit darüber, was das genau ist.

Diese Bibelarbeit stellt eine Einleitung in das Thema da und soll die Jugendlichen ermutigen, sich mit dem Zustand ihres „Herzens“ auseinanderzusetzen.

Einstieg

Hast du dir schonmal Gedanken über dein Herz gemacht? Vermutlich eher weniger, denn wir nehmen seine Funktion einfach so hin – und wir merken es meist nur, wenn es Probleme macht, oder?

Die Bibel erwähnt das Herz über 800x. Das ist richtig viel! Wenn die Bibel allerdings vom Herzen spricht, meint sie nie das Organ. Sie meint immer viel mehr.

In der ganzen Bibel steht das Herz für unsere gesamtes Wesens. Alles, was wir sind, alles, was wir fühlen. Eine Metapher für den Sitz der Persönlichkeit.

Mit anderen Worten gesprochen: Das Herz ist die Kommandozentrale des menschlichen Lebens. Das Herz definiert und beeinflusst, wer du bist, was du denkst und was du tust.

Deswegen ist das Herz wichtig. Deswegen hat auch Salomo schon erkannt:

„Vor allem aber behüte dein Herz, denn dein Herz beeinflusst dein ganzes Leben“

- Sprüche 4,23 

Ganz schön steile Aussage. Vor allem, mehr als alles andere, behüte dein Herz – Pass da drauf auf, denn dein Herz beeinflusst dein Leben.

Hauptteil

Der Titel dieser Serie impliziert es ja schon: Ist dein Herz ungeteilt oder geteilt? Wem gehört dein Herz? Gehört dein Herz Gott – oder gehört es jemand anderem? Anderen Göttern? Die Bibel nennt das „Götzen“. Wir denken beim Begriff „Götze“ vielleicht maximal noch an das goldene Kalb – aber es ist viel mehr als das.

Tim Keller hat das gut zusammengefasst:

„Was ist ein Götze? Alles, was uns wichtiger ist als Gott, was unsere Gedanken und Gefühle mehr gefangen nimmt als er, und von dem wir uns das Versprechen, was nur Gott geben kann, ist ein Götze.“

Kurzversion: Ein Götze ist irgendetwas, was den Platz von Gott einnimmt.

Folgende Fragen helfen dir vielleicht weiter, um deinem „Lieblingsgötzen“ auf die Schliche zu kommen.

(Du kannst diese Fragen z.B: per Menti anonym oder aber auch direkt an die Jugendlichen gerichtet stellen)

  • Wo investierst du am meisten Zeit?
  • Wo suchst du Zuflucht, wenn du unter Druck stehst oder traurig bist?
  • Was ist das eine in deinem Leben worüber denkst du: „Solange ich das habe, werde ich glücklich sein“?

Ein Götze muss nicht zwingend sein, dass du schlechte Dinge zu viel liebst. Es können genauso gut gute Dinge sein, die du zu viel liebst. Deine Arbeit kann dein Götze werden. Deine Familie. Dein süßes kleines Kind, wenn du denn eins hast. Dein Hobby. Deine Schönheit. Dein Körper. Aber auch dein Dienst in der Gemeinde kann ein Götze werden.

All diese Dinge können bildlich gesprochen auf den Thron unseres Herzens sitzen. Sie haben die Kommandozentrale eingenommen und prägen und steuern uns und unsere Entscheidungen.

Wir produzieren ständig neue Götzen, in denen wir Erfüllung suchen.

Johannes Calvin nannte das menschliche Herz deswegen sogar eine Götzenfabrik.

Aber warum ist das so? Warum ist das so, dass wir ständig darum ringen, Erfüllung zu suchen?

Seit dem Sündenfall haben wir Menschen das Misstrauen im Herzen, dass Gott es nicht gut mit uns meint.  Im ersten Moment fällt es uns deswegen leichter zum Götzen zu gehen als zu Gott. Götzen versprechen schnelle und konkrete Hilfe, weil sie für uns oft greifbarer sind – z.B., wenn Besitz dein Götze ist und du ständig etwas kaufen musst.

Götzen versprechen uns, dass sie zu wahrem Glück führen. Zu Sicherheit. Erfüllung. Zufriedenheit. Freude. Frieden. Freiheit. Befriedigung. Sie versprechen Macht, Einfluss, bessere Möglichkeiten.

Letztlich bleiben wir dennoch oft leer zurück.

#Plottwist

Gott lässt das nicht kalt oder unberührt. Wie gut, dass es einen Plottwist gibt.

,,Wie Ernst das Problem des Götzendienstes ist, kann man nur verstehen, wenn man auch die Eifersucht Gottes versteht. Und die Eifersucht Gottes kann man nur verstehen, wenn man Gottes unglaublich unfassbar große Liebe versteht. Beides ist miteinander verbunden.''

- Tim Keller

 

,,Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott.''

- 2.Mose 20,5

Eifersüchtig klingt auch richtig fies, oder? Welchen Grund hat Gott denn, eifersüchtig zu sein? Ihm gehört doch eh alles, oder? Aber wie sieht es denn mit deinem Herzen aus? Gott ist eifersüchtig auf das, was in deinem Herzen ist, weil er dich liebt. Er liebt dich so sehr, dass er dich nicht mit etwas anderem teilen will! Wäre Gott nicht eifersüchtig, würde er die Menschen einfach machen lassen, was sie wollen. Wir sind ihm aber nicht egal. Auch wenn wir die Beziehung zu ihm brechen, auch wenn wir uns mit anderen Dingen beschäftigen. Gott eifert darum, an erster Stelle zu stehen.  

Wir singen und reden in vielen Liedern von unserer Sehnsucht zu Jesus, aber das Sehnen in Gottes Augen für uns ist viel stärker als andersherum! 

,,Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.''

- Johannes 3,16

Auch wenn dein Herz für Gott geteilt ist, ist sein Herz für dich völlig ungeteilt.

Nur das ist der Grund dafür, warum wir ihn zurücklieben können. Mit ganzer Seele, mit ganzem Herzen und ganzem Verstand. Weil er uns zuerst geliebt hat. Weil Jesus alles für mich getan hat, möchte ich auch alles für ihn tun, und ich tue es im Vertrauen darauf, dass er mich auch dazu befähigt und mir die Kraft gibt, die ich brauche.

Und deshalb ist er es wert. Und nur er ist es wert. Und wenn er den Platz in unseren Herzen einnimmt, der ihm zusteht – dann rutschen auch alle anderen Sachen auf den Platz, der ihnen zusteht. 

Schluss 

Zum Ende der Andacht, empfiehlt es sich, den Jugendlichen Zeit zu geben sich über das Gehörte austauschen können. Ziel ist es, dass sie konkrete Anwendungen für ihr Leben erarbeiten. Dabei können folgende Fragen hilfreich sein: 

1.    Welche Reaktion ruft das Thema bei dir hervor? Wo fällt es dir schwer, dich auf das Thema einzulassen und warum?

2. Mach einen #herzenscheck. Versuche ehrliche Antworten auf die folgenden Fragen zu finden:

  • Wo investierst du am meisten Zeit?
  • Was würde dir sehr schwerfallen aufzugeben?
  • Wo suchst du Zuflucht, wenn du unter Druck stehst oder traurig bist?
  • Was erfüllt dich so richtig?

Können die Antworten dir Hinweise darauf geben, was aktuell auf dem Thron deines Herzens sitzt?

3. Was bedeutet es für dich, dass Gottes Herz ungeteilt für dich schlägt? Wie willst du darauf reagieren?