Dienen, wie Jesus es tat
In den letzten Stunden mit seinem Jüngern dient Jesus ihnen mit voller Hingabe. Diese Bibelarbeit will uns ermutigen mit solch einer Hingabe unserem Gott zu dienen.
Überblick
Wir lernen mehr von dem dienenden Herz Jesu und was Jesus darunter versteht. Außerdem erkennen wir unsere Verantwortung darin.
Ziel
Die Jugendlichen sollen mehr von dem liebenden Herz von Jesus und dem Evangelium erfahren und verstehen. Sie sollen verstehen, was für einen liebenden und dienenden Gott wir haben und sollen selber ausgerüstet werden zum Dienen.
Einstieg
Tauscht euch über folgende Fragen aus:
- Warum streben wir heutzutage so sehr nach Macht?
- Wo strebst du heutzutage nach Macht?
Wenn wir auf unsere Gesellschaft blicken, dann stellen wir schnell fest, was für einen großen Einfluss Macht hat. Wir sehen dies in Politik, Sport und teilweise auch in der Religion/Kirche. In der postmodernen Welt wird davon ausgegangen, dass es keine ultimative Wahrheit mehr gibt und deswegen wächst dieses Streben nach Macht. Jesus unterscheidet sich grundlegend darin - in Johannes 13 dürfen wir davon lesen, dass er die Wahrheit ist und sich somit komplett von der Postmoderne unterscheidet.
Erarbeitung
Was dürfen wir konkret aus diesem Abschnitt lernen? Was hat das mit unserem Bibeltext zu tun?
Zu Beginn dieses Abschnittes dürfen wir lesen, dass das Passahfest bevorsteht, und Jesus wusste das seine Stunde gekommen war. Er wusste, dass er bald zu seinem Vater zurückkehren wird. Judas hat bereits in seinem Herzen beschlossen, Jesus zu verraten. Genau mit diesem Blickwinkel müssen wir auf diesen Abschnitt blicken:
Wenn wir auf die Verse 4-5 schauen, dann dürfen wir erleben, wie Jesus in dieser schwierigen Situation eine dienende Haltung annimmt und er möchte seinen Jüngern die Füße waschen. Zu dieser Zeit wurden die Füße unfassbar schmutzig, denn die Menschen hatten nur Sandalen an und liefen damit durch Dreck und Kot. Dennoch erniedrigt Jesus sich hier so, um seinen Jüngern zu dienen. Jesus nimmt diese Haltung nicht ein, um mehr Ansehen oder Macht zu bekommen. Er wusste, dass er bald sterben wird, und er nimmt diese Haltung an, aus reiner Liebe.
Jesus dient hier nicht, um etwas von den Jüngern zu bekommen, er dient allein aus Liebe.
Er nimmt die Position eines Knechtes ein. Die ersten Jünger lassen dies auch zu und lassen sich die Füße von Jesus waschen. Aber wieso muss Jesus hier seine Liebe überhaupt aufzeigen?
Lest nun die Verse 6-10. Petrus hinterfragt, warum Jesus ihm seine Füße waschen soll, und lässt es nicht zu. Jesus antwortet darauf:
Was ich tue, verstehst du jetzt nicht, du wirst es aber danach erkennen.
- Johannes 13,7
Er zeigt mit dieser Aussage auf das Kreuz. Die Jünger werden später verstehen, dass Sie einen dienenden und liebenden Gott haben und werden die Bedeutung des Kreuzes verstehen. Trotz dieser Aussage lässt Petrus es nicht zu, dass seine Füße gewaschen werden. Jesus erklärt, dass diese Reinigung notwendig ist, um mit Ihm Gemeinschaft zu haben.
D.A. Carson drückte es einmal wie folgt aus:
Wenn das Lamm Gottes nicht die Sünden eines Menschen weggenommen und ihn gewaschen hat, kann dieser Mensch keinen Anteil an ihm haben.
Genau das will Jesus hier ausdrücken und Petrus ist daraufhin nicht darauf aus, seine Füße Waschen zu lassen. Simon Petrus will auch seine Hände und sein Haupt gewaschen haben und gibt sich somit komplett in Jesu Hände und das ist so ein Punkt, den wir von Simon Petrus lernen dürfen - er gibt sich Jesus ganz hin.
Also lasst uns uns Jesus ganz hingeben, wenn er was von uns will. Mit unserem ganzen Körper und unserer ganzen Seele.
In Vers 10 dürfen dir dann verstehen, weshalb Jesus nur die Füße waschen wollte. Jesus sagt hier aus, dass die Reinigung zu unserer Errettung nicht wiederholt werden muss, weil wir in ihm wiedergeboren sind. Wenn wir Gottes Gnade angenommen haben in unserem Leben, dann sind wir bereits komplett gewaschen. Trotz unserer Bekehrung haben wir in unserem Leben ständig mit Sünde zu kämpfen und benötigen deswegen immer wieder Reinigung, indem wir unsere Sünde bereuen und Gott bekennen. Wenn wir dies tun, dann werden wir die Vergebung Jesu empfangen.
Blicken wir nun in die Verse 11-17. Wir dürfen hier feststellen, dass Judas noch bei den Jüngern saß. Das zeigt uns auf, dass allein christliche Treffen nicht für unsere Rettung ausreichen und wir eine echte persönliche Beziehung zu Jesus brauchen - das sollte ein wirklicher Warnschuss sein. Die Anwesenheit von Judas darf uns aber genauso ermutigen, denn Jesus wusste von dem Verrat, der bevorsteht, aber dennoch ließ er den Plan des Evangeliums nicht abreißen.
Jesus fragt seine Jünger in diesem Teil, ob Sie verstanden haben, was er hier getan hat und offensichtlich ist dies nicht der Fall. Die Jünger haben drei Jahre lang an der Seite von Jesus gelebt und verstanden trotzdem nicht immer sein Handeln. Wenn selbst Menschen, welche so nah an Jesus waren, nicht immer sein Handeln verstehen, ist es nicht auch für uns verwunderlich, weshalb wir nicht immer sein Handeln verstehen. Ja, wir haben seinen Geist, aber trotzdem darf uns diese Stelle ruhig machen, dass wir nicht immer sein Handeln und Wirken auf Anhieb verstehen. Dennoch dürfen wir um Weisheit bitten und er wird sie uns geben.
Die Jünger nennen Jesus "Meister und Herr" und das völlig zurecht, denn ihm ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Seine Macht ist unermesslich groß, aber wieso hat ausgerechnet dieser Mann die Fußwaschung durchgeführt. Jesus gibt uns hier ein Beispiel (V.16), welchem wir folgen sollen. Er zeigt auf Gottes Autorität und Macht, welche sich durch seinen demütigen Dienst offenbart.
Folgen wir diesem Prinzip heutzutage? Dienen wir anderen Menschen wirklich? Wir werden hier dazu aufgerufen uns so zu verhalten, als ob wir immer die niedrigste Instanz sind, egal ob wir Schüler, Arbeitnehmer oder in irgendeiner Führungsposition sind. Wir müssen an den Punkt kommen, dass wir im Interesse unseres Nächsten leben. Dienen wir da, wo kein anderer bereit ist zu dienen?
Wir müssen an dieser Herzenseinstellung arbeiten und Diener werden.
Wir dürfen hier lesen, dass kein Herr größer als sein Knecht sei, noch der Gesandte ist größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn wir uns wie Diener verhalten, dann spiegeln wir das Reich Gottes in uns wider. Außerdem werden wir glückselig in ihm, wenn wir dies ausleben.
Lasst uns Jesus mit unserem ganzen Herzen folgen, auch in seiner dienenden Haltung!
Ergebnissicherung
Reflektiert in einer Gruppe oder jeder für sich folgende Fragen:
- Warum fällt es uns manchmal schwer, Jesus zu "erlauben" unsere Füße zu waschen?
- Welche Art von Stolz hindert uns daran, die Notwendigkeit der Erlösung anzuerkennen?
- Inwiefern können wir handeln wie Jesus?
- In welchen Bereichen muss Gott dich noch formen?
- Gibt es Bereiche in deinem Umfeld, wo du dienen kannst, ohne dass andere es bemerken?