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Leben in Fülle

Die Autorität und Berufung Jesu als Retter

Inmitten einer großen Feier tritt Jesus auf und beginnt sich als der Retter zu offenbaren. Wir können erkennen, was ihm dabei wichtig ist, wie er mit Widerspruch umgeht und uns fragen: Wie würden wir damit umgehen?

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11. November
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6 min
Teil1123

Ziel

Welche Bedeutung hat Jesus in meinem Leben? Gemeinsam wird entdeckt was Jesus glaubwürdig macht, was er als seine Berufung bezeichnet und mit welcher Autorität er handelt.

Einstieg

Erstelle eine Skala (z.B. auf einem großen Papier) bei der man anonym abstimmen kann:

"Wäre ich damals Jesus begegnet, dann würde mir Glauben einfacher fallen"

(Skala von 1-5, 1= ja sehr viel einfacher, 5 sehr viel schwieriger)

Hauptteil

Einleitung

Das Laubhüttenfest (Sukkot) ist eines der großen jüdischen Wallfahrtsfeste, das an die Wüstenwanderung Israels erinnert und zugleich ein Erntedankfest ist – eine Zeit der Freude, des Lichts und der Erwartung auf Gottes Gegenwart. Inmitten dieser festlichen Kulisse tritt Jesus auf – nicht öffentlich, sondern zunächst verborgen – und beginnt, sich als der Messias zu offenbaren.

Die Struktur folgt einem Wechsel zwischen Jesu Aussagen und den Reaktionen der Volksmenge und der religiösen Führer. Dabei wird deutlich: Jesus geht mit Kritik und Widerspruch nicht konventionell um. Er antwortet nicht mit Verteidigung, sondern mit Offenbarung. Seine Worte sind nicht taktisch, sondern wahrhaftig.

Er folgt keinem Schema – sondern dem Willen des Vaters.

Der Text kann in drei Sinnabschnitten betrachtet werden:
1. Die Autorität & das Zeugnis Jesu (Johannes 7,14–32 & 8,12–20)
2. Die Ehebrecherin (Johannes 8,1–11)
3. Die Bestimmung & Offenbarung Jesu als Retter (Johannes 7,33–53 & 8,21-8,30)

Die Autorität & das Zeugnis Jesu (Joh 7,14-32; 8,12-20)

Mitten im Trubel des Laubhüttenfestes tritt Jesus hervor und beginnt zu lehren. Doch seine Worte sind anders. Sie haben keinen rabbinischen Stil, keine Zitate berühmter jüdischer Lehrer – sondern eine unmittelbare Kraft. Die Menschen sind verwundert: Wie kann jemand ohne Ausbildung so lehren? Jesus antwortet mit Klarheit:

„Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat“ 

- Johannes 7,16

Er spricht nicht aus menschlicher Weisheit, sondern aus göttlicher Berufung. Seine Worte sind nicht dazu da, sich selbst zu erhöhen, sondern Gott zu ehren. Und wer Gottes Willen sucht, wird erkennen, dass dies von Gott selbst kommt.

Für die religiösen Führer ist das Lehren von Jesus nichts Neues. Sie kennen das bereits und haben Mordpläne: Eine Heilung am Sabbat (Johannes 5,1-16) soll dabei als Begründung dienen. Jesus konfrontiert sie direkt: „Warum wollt ihr mich töten?“

Er entlarvt ihre Scheinheiligkeit – sie berufen sich auf Mose, halten aber selbst das Gesetz nicht. Sie verurteilen ihn, obwohl sie selbst am Sabbat beschneiden. Jesus macht klar, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten nur nach weltlichen Maßstäben und dem Gesetz urteilen (Joh 7,24; 8,15-16).

Die Volksmenge ist gespalten. Einige fragen sich, ob er der Christus ist – andere verneinen es, weil sie seine familiäre Herkunft und seinen Geburtsort zu kennen glauben. Doch Jesus betont:

„Ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig.“

- Johannes 7,28

Er ist nicht einfach aus Nazareth – er ist vom Vater gesandt. In Kapitel 7 drückt sich Jesus noch kryptisch aus: "Dem der mich gesandt hat" (Johannes 7, Vers 16, 18, 28, 33), aber in Johannes 8,16-19 offenbart er seine Vater-Sohn-Beziehung mit Gott.

Inmitten dieser Diskussionen, spricht Jesus die Worte: „Ich bin das Licht der Welt.“

Es ist eine direkte Referenz auf ein Lichterritual im Tempel, das am Ende des ersten Abends beim Laubhüttenfest durchgeführt wird und goldene Leuchter angezündet werden. Doch sein Licht ist nicht symbolisch. Wer ihm folgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben. Sein Zeugnis ist gültig, weil der Vater selbst ihn bezeugt. Die Autorität Jesu basiert genau darauf:

Das er Gesandter Gottes, seines Vaters ist.

Gott selbst ist Zeuge dafür, dass Jesus von ihm gesandt wurde und sein gerechtes Urteil sprechen kann (Joh 8,15-16). Deshalb kann auch nur jener Jesus kennen, der Gott kennt und nach seinem Willen fragt. Doch die Menschen verstehen nicht – weil sie den Vater nicht kennen.

  • "Wäre ich damals Jesus begegnet, dann würde mir Glauben einfacher fallen". Wie würdest du das bewerten, nach dem du den Text gelesen hast? Welche Fragen, Skepsis oder Unverständnis würden seine Statements bei dir hervorrufen?
  • Woran machst du die Autorität von Jesus fest?
  • Welche Autorität hat Jesus, wenn er dich herausfordert bei deinem Geld, deiner Geduld oder (Feindes-)liebe?

Die Ehebrecherin (Joh 8,1–11)

Die religiösen Führer bringen nun eine Frau zu Jesus – ertappt im Ehebruch. Diesmal ist der Fall ganz eindeutig, dass es gegen das Gesetz ist - keine Diskussion über Sabbate. Doch wo ist der Mann? Das Gesetz wird selektiv zitiert (3. Mose 20,10, 5. Mose 22,22-24). Es ist eine Falle: Wenn Jesus Gnade zeigt, widerspricht er Mose. Wenn er verurteilt, verliert er sein Zeugnis der Barmherzigkeit.

Jesus antwortet nicht mit Worten, sondern mit einer Geste. Er schreibt in den Sand – und spricht dann:

„Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ 

- Johannes 8,7

Die Ankläger gehen. Jesus bleibt allein mit der Frau. Er könnte verurteilen – denn er ist ohne Sünde. Doch er tut es nicht. Stattdessen:

„Geh hin und sündige nicht mehr.“

- Johannes 8,11

Hier zeigt sich wahre Autorität: nicht in egoistischer Macht, sondern in Gnade.

Jesus ignoriert die Sünde nicht – aber er begegnet ihr mit Liebe und Wahrheit. Der geistliche Tod ist schlimmer als der irdische. Und Jesus rettet, indem er nicht zum Tode verurteilt, sondern zur Umkehr ruft (Johannes 8,9-11).

  • Wie hätten wir auf die Situation reagiert?
  • Was denkst du inwiefern Jesus richtig gehandelt hat und was wir daraus für uns lernen dürfen?

Die Bestimmung & Offenbarung Jesu als Retter (Joh 7,33–53 & 8,21-8,30)

Wir konnten bisher sehen, dass Jesus eine wahrhaftige Autorität Gottes besitzt. Er ist dazu fähig, berufen und bezeugt ein Urteil Gottes (Johannes 8,15-16) und zugleich Gnade (Johannes 8,11) auszusprechen. Aber es geht nicht nur darum, das Jesus gesandt wurde, sondern auch wozu - seiner Berufung.

Jesus spricht dabei von seiner Rückkehr zum Vater (Johannes 7,33). Er ist so explizit, dass die Menschen vermuten, dass er sterben wird. Aber sie wollen es nicht verstehen (Johannes 8,22) und spekulieren lieber, ob er etwa zu den Griechen auswandern möchte. (Und amüsanter Weise haben sie indirekt Recht, wenn Paulus später auf Missionsreise gehen sollte.) Doch Jesus spricht von einer viel größeren Realität – von Tod, Auferstehung und Himmelfahrt.

Am letzten Tag des Festes, dem großen Tag, ruft Jesus:

„Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke!“ 

- Johannes 7,37

Eine Einladung – verbunden mit dem Ritual „Nisuch HaMajim“, bei dem Wasser auf den Altar gegossen wurde. Doch Jesus spricht von lebendigem Wasser - die Rückkehr Jesu zum Vater ist verbunden mit dem Ausgießen des Heiligen Geistes.

Die Reaktionen sind vielfältig: Einige sagen, er sei ein Prophet. Andere glauben, er sei der Christus. Wieder andere zweifeln. Die Spaltung ist offensichtlich. Einige wollen ihn ergreifen, doch niemand wagt es. Die religiösen Führer sind empört. Ihre geistliche Blindheit ist offensichtlich – sie lassen keine Diskussion zu, sondern verteidigen ihre gesetzliche Position mit Härte (Johannes 7,40-53).

Jesus hingegen bleibt klar:

„Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben“

- Johannes 8,24

Er ist der Gesandte Gottes und berufen als Retter unserer Sünden durch Tod, Auferstehung und Rückkehr zum Vater. Und viele glauben ihm – trotz aller Widerstände (Johannes 8,30).

  • Die Berufung Jesu wird deutlich durch seinen Tod, Auferstehung und Rückkehr zum Vater. Heutzutage werden diese Aspekte häufig in Frage gestellt oder rein metaphorisch betrachtet. Welche Konsequenz hätte diese Sichtweise für diesen Bibeltext? Woran können wir festmachen, dass Jesus sich auf die irdische und himmlische Welt gleichzeitig bezieht?

Ergebnissicherung

  • Welche Autorität hat Jesus in meinem Leben?
  • Woran mache ich fest, dass Jesus eine Autorität hat?

Vervollständige die folgenden Sätze:

  • Jesus, du hast die Autorität Gottes. Darum möchte ich dir folgendes überlassen:
  • Jesus, ich möchte für diese Situation lernen so zu handeln, wie du es tun würdest:
  • Jesus, ich glaube, dass:

Führe die anonyme Umfrage mit der Skala erneut auf einem neuen Blatt durch. Vergleicht danach wie das Ergebnis sich verändert hat und sprecht darüber.