Da musst du hin!

Diese biblische Begebenheit macht Mut anderen von Jesus zu erzählen. Denn dort gibt es Hilfe in Not.
Da musst du hin!

Was hindert uns daran, anderen Menschen von Jesus zu erzählen? Wenn ich diese Frage in Jugendgruppen stelle, bekomme ich häufig folgende Antworten:

  • Angst vor den Kommentaren der Anderen, oder vor Ausgrenzung
  • Ich habe keine richtige Gelegenheit
  • Ich weiß nicht, was ich sagen soll
  • Das Umfeld und die Situation passen nicht

Häufig führen diese Gründe dazu, dass wir als Christen in unserem bequemen Sessel sitzen bleiben und den Mund nicht aufbekommen.

Eine beängstigende Situation

Ganz anders war die Situation eines jungen Mädchens. In ihrem Umfeld war Angst angebracht. Denn es war nahezu garantiert, dass sie verlacht würde, wenn sie von Gott redete. Überhaupt war das Umfeld alles andere als optimal, denn sie war im Ausland – als gekidnappte Sklavin. Sie lebte in einer fremden Kultur und einem anderen Sprachraum, hatte weder Wert, noch besaß sie Rechte und sie war weit weg von dem Land, von dem Gott gesagt hatte, dass er dort wohnen würde.

Sie hätte sich fragen können: „Wo ist dieser Gott, der es zugelassen hat, dass ich von zu Hause entführt wurde? Warum schweigt Gott, wenn sein auserwähltes Volk Israel von diesen heidnischen Aramäern an der Nase herumgeführt wird? Hat Gott keine Macht mehr?“ Ich hätte vollstes Verständnis, wenn solche Zweifel in diesem Mädchen von vielleicht elf oder zwölf Jahren hochgekommen wären. Ich hätte auch Verständnis, wenn sie sich grinsend die Hände gerieben hätte als sie erfuhr, dass Naaman, der Mann, der sie verschleppt hatte, an einer unheilbaren Krankheit litt. Es wäre nachvollziehbar gewesen, wenn sich das Mädchen gedacht hätte, dass dies die Strafe Gottes für Naamans Handeln gegen Gottes Volk (und gegen sie) sei. Leidest du darunter, dass deine Freunde am Leben vorbeigehen? Wenn du ihnen helfen möchtest, dann bitte Gott, dass du die Menschen mit seinen Augen sehen kannst.

Überraschend anders

Doch die Geschichte verlief anders: Dieses Mädchen hatte Mitleid. Der Zustand ihres Dienstherren ließ sie nicht kalt. Macht es dich unruhig, wenn deine Freunde oder Kollegen geradewegs in die Hölle rennen, oder ist dir das egal? Leidest du darunter, dass deine Freunde am Leben vorbeigehen? Wenn du ihnen helfen möchtest, dann bitte Gott, dass du die Menschen mit seinen Augen sehen kannst.

Das Mädchen in unserer Geschichte hatte Mitleid. Es erinnerte sich daran, dass Gott erfahrbar ist und Heilung schenken kann. Es folgt eine der kürzesten Evangelisationspredigten der Menschheitsgeschichte: „An dem Ort kann dir geholfen werden, da musst du hin!“ Evangelisation kann so einfach sein. Man muss keine Predigtausbildung haben, keine Kurse für Interkulturelle-Evangeliumsvermittlung absolvieren (was trotzdem gute Sachen sind), sondern vor allem wissen, wo es Hilfe gibt.

Als Menschen sind wir unterschiedlich begabt. Manche tun sich schwer, mit anderen über den Glauben zu reden. Doch diese kurze Form von Evangelisation kann jeder: „Da gibt es Hilfe, da musst du hin.“ Das „da“ kann eine guter Jugendgottesdienst, eine „Life is more“-Woche, eine Person, die das Evangelium gut erklären kann oder eine Bibelentdeckergruppe sein. Vor allem meint es Gott, der helfend ins Leben der Menschen eingreifen will.

Gott wirkte durch Mitleid und eine der kürzesten Predigten: Naamann wurde gesund und glaubte an den wahren Gott Israels. Wie wird Gott heute handeln, wenn wir anfangen mitzufühlen und Menschen sagen: „Da gibt es Hilfe, da musst du hin“?