Change Management in der Gemeinde

Dieser Artikel soll eine kleine Hilfestellung für alle Gemeindemitglieder sein, die vor Veränderung in ihren Gemeinden stehen, um das ganze Potenzial auszuschöpfen, …
Change Management in der Gemeinde

Dieser Artikel soll eine kleine Hilfestellung für alle Gemeindemitglieder sein, die vor Veränderung in ihren Gemeinden stehen, um das ganze Potenzial auszuschöpfen, das Gott ihnen geschenkt hat. Es sind ein paar Tipps dabei wie ihr vorgehen könntet, um das Verständnis möglichst vieler Geschwister zu gewinnen und unnötige Frustration vorzubeugen.

In unserer schnelllebigen und von Digitalisierung und Globalisierung geprägten Zeit sind Veränderungen an der Tagesordnung. Diese können in alle unsere Lebensbereiche einschneiden und uns erfreuen, aber auch frustrieren. Auch im Gemeindeleben sind Veränderungen normal. Ob das Evangelium einer neuen Generation anders vermittelt, oder die tragenden Glieder der Gemeinde einen anderen Charakter haben, ein Gemeindeumfeld ist einem stetigen Wandel unterworfen. Das Ziel einer Gemeinde sollte hier sein, sich liebevoll den Menschen zuzuwenden, die in der jeweiligen Zeit leben, jedoch ohne sich dabei  einem Zeitgeist unterzuordnen, der gegen Gottes Willen handelt. (Römer 12,2).

Aber wie können wir wichtige Veränderungen herbeiführen ohne andere Geschwister zu frustrieren und eine Gemeinde zu spalten (1 Korinther 1,10)?

Es gibt viele Stolpersteine, die auf dem Weg eines erfolgreichen Veränderungsprozesse liegen:

Im Detail werde ich nicht auf alle Punkte eingehen. Dennoch sollte aber im Nachgang durch eine sinnvolle Vorgehensweise schnell klar werden, wo die entscheidenden Schnittstellen für den Erfolg liegen.

Wenn du in deiner Gemeinde nun etwas siehst, wo du meinst: “Da haben wir so viel Potenzial und sollten etwas verändern.“ – Dann sind hier ein paar Tipps für eine gelungene Herangehensweise:

1. Auflockern (Unfreezing)

In diesem ersten Schritt geht es zunächst darum, den bestehenden Status Quo zu hinterfragen und die Alternativen abschließend zu prüfen. Je nach Gemeindestruktur ist hier natürlich wichtig mit der Gemeindeleitung zu sprechen. Das Anliegen und die Notwendigkeit der Veränderung sollte ergebnisoffen diskutiert werden. Wichtig in diesem Zusammenhang ist eine Offenheit für mögliche Gegenargumente. Diskutiere in einem erweiterten Kreis über die Notwendigkeit der Maßnahme und findet einen Konsens über die Umsetzung.

2. Hinüberleiten (Moving)

Einer der wichtigsten Punkte in Veränderungsprozessen ist die Kommunikation. Dies ist der erste Schritt, wenn die Veränderung den anderen Geschwistern mitgeteilt wird. Hier sollten die Verantwortlichen transparent und ehrlich kommunizieren. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit der Veränderung klarzustellen und die Vision hinter der neuen Idee näher zu bringen. Das Ziel dahinter ist das Verständnis der Geschwister für die Veränderung zu gewinnen. Viele Menschen empfinden eine Veränderung als anstrengend oder als würde ihnen etwas weggenommen werden. Deswegen sollte ein Raum geschaffen werden, indem diese Ängste respektiert und besprochen werden können. Leider wird es nicht immer gelingen alle zu überzeugen, aber das Wahrnehmen und ein liebevoller Umgang mit den Befürchtungen sollte euch helfen, Frustration vorzubeugen. Versucht in den Veränderungsprozess möglichst viele miteinzubeziehen und Verantwortlichkeiten zu verteilen. Die Vorteile liegen darin, dass ihr in der Gemeinde einfach unterschiedliche Talente habt, aber auch in der Tatsache, dass wenn man sich für etwas verantwortlich fühlt es einem automatisch ans Herz wächst.

3. Verfestigen (Refreezing)

Die neue bestehende Struktur soll natürlich einen nachhaltigen Effekt erzeugen. Dafür ist es wichtig diese Veränderungen nicht kurzfristig wieder zu verändern, oder sogar in alte Muster zurückzufallen. Zeigt Erfolge auf, die durch die Veränderung entstanden sind, (ohne Überheblich zu werden) um Unentschlossene endgültig von eurer Vision zu überzeugen.

Zuletzt möchte ich bemerken, dass Veränderung nicht rein um der Veränderung wegen geschehen darf. Auch sollte die Gemeindeleitung das Wohl der Gemeinde und der bestehenden Gemeindeglieder berücksichtigen.

Gegenseitiges Verständnis, ehrliche Kommunikation, Geduld und insbesondere ein liebevolles Miteinander (Epheser 4,2) sind die Basics für den Umgang miteinander in der Gemeinde und damit eine hervorragende Plattform für einen gemeinsamen, neuen Weg.