Beten - Reden mit Gott

Für die meisten Teens ist Beten eine ziemlich langweilige Angelegenheit. Eine gute Gelegenheit um das Thema mal wieder anzupacken.
Beten - Reden mit Gott

Worum geht’s?

Beten ist Reden mit Gott. Es ist vergleichbar mit Reden mit einem Freund. Und wenn man mit seinemFreund nicht redet, stellt sich die Frage, ob mit dieser Freundschaft noch alles in Ordnung ist.

Mit wem haben wir’s zu tun?

Für die meisten Teens ist Beten eine ziemlich langweilige Angelegenheit. Deshalb kann man diese Bibelarbeit gut nutzen um ihnen das Thema ganz neu – vielleicht sogar zum ersten Mal – wichtig zumachen.

Diese Bereiche können wir ansprechen

1. Was ist Beten überhaupt? (Brainstorming an der Tafel)

• Das Gebet ist die persönliche Verbindung zu Gott.
• Das Gebet ist die Folge einer lebendigen Gottesbeziehung.
• Das Gebet ist kein Gespräch nach dem Motto „wenn es einen Gott gibt, dann hört er mich ja vielleicht“,sondern ist eine klare Entscheidung für Gott.
• Das Gebet muss ehrlich sein: Das „Vater unser“ aus Matthäus 6, 9-13.
• Wichtig: „Dein Wille geschehe“. Ein Gebet ist keine Freifahrkarte oder Wunschbox.

2. Gibt es bestimmte Voraussetzungen für Gebet?

• Du willst mit Gott reden,
• dabei sind tolle Formulierungen unwichtig,
• aber das Herz ist wichtig!

3. Warum ist es wichtig?

• Weil ich in jeder Beziehung einen Dialog/Austausch brauche.
• Weil Gott mir zuhört.
• Gebetserhörung: 1. Samuel 1,12-20

4. Wann, wo und wie beten wir?

Wird eine bestimmte Gebetshaltung vorgeschrieben? Gibt es sonst irgendwelche Vorschriften? Und was bringt es eigentlich? Welchen Nutzen habe ich vom Beten?
• Feste Zeit am Tag (Abends, Morgens, …) oder auch einfach mal zwischendurch
• Knieend, Liegend, Sitzend, Laufend
• die Hände faltend, die Hände zu Gott ausgestreckt
• irgendwann, irgendwo unterwegs, spontan, weil Gott immer dabei ist
• da wo einen niemand hören kann (im Auto, im Wald)
• Laut mit anderen zusammen

5. Für was, für wen, über was beten und reden wir mit Gott? (Gebetsarten)

• Bitten • Loben • Danken • Fürbitte • Flehen

Wie gehen wir vor?

Die Bibel über das Gebet:

Die Zusage: „Und alles, was immer ihr im Gebet glaubend begehrt, werdet ihr empfangen.“Matthäus 21,22
Der Auftrag an die Geschwister:„Ich ermahne nun vor allen Dingen, dass Flehen,Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.“ 1. Timotheus 2,1-2
„Betet unablässig! Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“1. Thessalonicher 5,17-18
„Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen und auch für mich! Damit mir Rede verliehen werde, wenn ich den Mund öffne, mit Freimütigkeit das Geheimnis des Evangeliums bekanntzumachen.“Epheser 6,18-19

Gibt es besondere Erfahrungen mit dem Gebet? (persönliche Erfahrungen und Auswirkungen)

Gruppenarbeit:

Personen in der Bibel

• Gideon (Richter 6,36-40 + 7,9-22)
• Hanna (1. Samuel 1,1-28)
• Salomo (1. Könige 3,3-15)
• Hiskia (2. Könige 19,8-19 + 32-37)
• Nehemia (Nehemia 1,4 – 2,8)
• Jona (Jona 2,2 – 3,10)
• Daniel (Daniel 2)
• Der Zöllner und der Pharisäer (Lukas 18,9-14)

  • Warum, wann und wie oft betet die jeweilige Person?
  • Was sind die Absichten des Beters?
  • Wie verhält sich der jeweilige Beter gegenüber Gott?
  • Wie würdet ihr den Beter beschreiben (flehend, dankbar, genügsam, zufrieden, verzweifelt, anklagend, (un)ehrlich, lobend, preisend, …)?
  • Wie reagiert Gott auf das Gebet?

Beim Gleichnis des Zöllners und desPharisäers:

  • Wie legt Jesus die Gebete der beiden aus?
  • Was können wir vom Gebetsverhalten der biblischen Personen lernen?
  • Was können wir praktisch in unserem Leben umsetzen?

Hast du Zeit für’s Gebet?

Viel Zeit liegt vor uns. Er gibt uns diese Zeit, Hunderte von Tagen, Tausende Stunden – allein in diesem Jahr. Wie sehr werden wir immer wieder von Gott reich beschenkt! Nur: Wie oft sagen wir gerade das Gegenteil: „Ich habe zu wenig Zeit. Die Zeit ist knapp.“ Oder, noch drastischer: „Dafür habe ich leider überhaupt keine Zeit.“ Leider auch ganz oft:„Keine Zeit mehr für Gott.“
Und so geschah eines Tages Folgendes: Besorgt meldeten die Engel dem Schöpfer, dass die Menschen fast gänzlich aufgehört hätten zu beten. Daraufhin beschloss der himmlische Rat, die Ursachen durch eine Schar von Engeln untersuchen zu lassen. Diese berichteten: „Die Menschen wissen um das Fehlen ihrer Gebete und beklagen es. Aber leider hätten sie trotz ihres guten Willens einfach keine Zeit zum Beten.“ Im Himmel war man verblüfft und erleichtert: Statt des befürchteten Abfalls handelte es sich also nur um ein Zeitproblem!
Die himmlischen Räte überlegten hin und her, was zu tun sei. Einige meinten, man solle durch entsprechende Maßnahmen das moderne, hektische Leben abschaffen. Eine Gruppe schlug sogar eine Bestrafung des Menschengeschlechtes vor: „Das wird schon seine Wirkung tun“, sagten sie und verwiesen auf die Sintflut. Das Ei des Kolumbus aber fand ein junger Engel: Gott solle den Tag verlängern! Zur Überraschung aller war dieser einverstanden. Erschufeine 25. Tages-Stunde. Im Himmel herrschte Freude: „So ist Gott eben“, sagte man, „Er hat Verständnis für seine Geschöpfe.“
Als man auf der Erde zu merken begann, dass der Tag eine Stunde länger dauerte, waren die Menschen verblüfft und, als sie den Grund erfuhren, von Dankbarkeit erfüllt. Erste Reaktionen waren vielversprechend: Es werde zwar einige Zeit dauern, so hörte man aus informierten Kreisen, bis die Anpassung vollzogen sei, aber dann werde sich alles einspielen. Nach einer Zeit vorsichtiger Zurückhaltung ließen die Bischöfe verlauten, die 25. Stunde werde als „Stunde Gottes“ in das Leben der Menschen eingehen.
Im Himmel wich die anfängliche Freude bald der Ernüchterung. Wider aller Erwartung kamen im Himmel nicht mehr Gebete an als bisher, und so sandte man wiederum Boten zur Erde. Diese berichteten: Die Geschäftsleute ließen sagen, die 25. Stunde- für die man sich durchaus zu Dank verpflichtet sehe – habe durch die Umstellung der Organisation Kosten verursacht. Durch erhöhten Einsatz müssten diese Kosten eingearbeitet werden. Man bitte um Verständnis für diese Sachzwänge. Ein anderer Engel war bei der Gewerkschaft. Erstaunt, aber doch höflich wurde er angehört. Dann erklärte man ihm,die neue Stundeentspreche eigentlich einer längst überfälligen Forderung der Gewerkschaft. Im Interesse der Arbeitnehmer müsse sie für die Erholung freigehalten werden.
In Kreisen der Intellektuellen wurde über die neue Stunde viel diskutiert. In einer viel beachteten Gesprächsrunde im Fernsehen wurde vor allem darauf hingewiesen, dass dem mündigen Bürger niemand vorschreiben könne, was er mit dieser Stunde zu tun habe. Die Idee der Bischöfe, sie als „Stunde Gottes“ im Bewusstsein der Menschen zu verankern, müsse als autoritäre Bevormundung zurückgewiesen werden. Im übrigen sei die Untersuchung darüber, wie die neue Zeiteinheit entstanden sei, nicht abgeschlossen. Naiv-religiöse Deutungen aber könnten dem Menschen auf keinen Fall zugemutet werden.
Dem Engel aber, der zu den kirchlichen Kreisen gesandt worden war, wurde bedeutet, dass man ohnehin bete. Der Eingriff des Himmels, so sagte man, dürfe auf jeden Fall nur als ein Angebot verstanden werden, als ein Baustein der persönlichen Gewissensentscheidung. Einige gingen noch weiter und sagten,  aus der Sicht der kirchlichen Basis sei die ganze Angelegenheit kritisch zu bewerten:Die Zweckbindung der 25. Stunde zugunsten des Gebets sei eng und könne auf gar keinen Fall „von oben“ verfügt werden, d.h. ohne entsprechendeMeinungsbildung „von unten“. Manche Pfarrer betonten,wie dankbar sie für die zusätzliche Zeit seien, deren sie dringend für ihre pastorale Arbeit bedürften. Und so hatten eigentlich fast alle einen Grund, warum die dazu gewonnene Tagesstunde nicht dem Gebet gewidmet sein könne.
Einige Engel aber berichteten von Menschen, die die geschenkte Zeit wie jede andere Stunde ihres Lebens aus den Händen Gottes annahmen: Für ihre Aufgaben, für den Dienst an den Mitmenschen, für die Teilnahme am Gottesdienst und – für das Gebet, für das sie jetzt noch leichter Zeit fanden, als bisher.
Darüber waren die Engel freilich auch verwundert: Diejenigen, die die 25. Stunde tatsächlich in den Dienst Gottes stellten, waren dieselben, die schon bisher genügend Zeit zum Beten gehabt hatten. So erkannte der himmlische Rat: Das Gebet ist eine Frage der Liebe. Zeit allein bringt keine Beter hervor. Diejenigen, die nicht beten wollen, werden auch mit einem längeren Tag „keine Zeit“ zum Beten finden. Zeit haben, genau besehen, immer nur die Liebenden. Daraufhin wurde beschlossen, Gott zu bitten, die 25. Stunde wieder abzuschaffen und auch die Erinnerung daran aus den Köpfen der Menschen zu löschen. Und so geschah es.

Abschluss:

Tipps für regelmäßiges Beten:

• Gebet ist wichtig.
• Beteiligung bei Gebetsgemeinschaften in der Gemeinde.
• Anfangen in der Jugend in Grüppchen,
• dann vielleicht alleine vor der Gruppe.
• Bei den Treffen in der Woche.
• Und zuletzt natürlich privat, jeder für sich: Setzt euch feste Zeiten/Situationen zum Beten.
• Wenn ihr etwas außergewöhnliches (positives oder negatives) erlebt, sprecht mit Gott darüber.
• Damit ein Gebet nicht zur Routine wird, kannst du z.B. auch in Englisch, Französisch oder Niederländisch beten (Wer es kann).

Zum Nachdenken:

• Wie viel Zeit verbringst du mit Gesprächen mit deinen Freunden? Wie viel Zeit für das Gespräch (Gebet) mit Jesus?
• Nimmst du das Telefongespräch mit Gott entgegen, oder lässt du es klingeln und verschiebst den Rückruf auf später?
• Kommt nur ein wirklich gutes Gespräch zustande, wenn du Hilfe brauchst, wenn es dir in den Kram passt, wenn Jesus nicht gerade stört?
• Ist überhaupt eine Verbindung vorhanden? Oder ist die Leitung eine „tote“ Leitung? Kein Anschluss unter dieser Nummer!

Gott spricht: „Rufe mich an in der Not …“ Psalm 50,15