Anbetung – als Lebensstil

Unser ganzes Leben ist Christsein. Man wird auch nicht zum Auto, nur weil man in der Garage übernachtet.
Anbetung – als Lebensstil

Material: Für jeden ein Blatt, einen Stift und eine Bibel; Flipchart und Edding/Tafel und Kreide.

Einstieg

– Wer von euch geht sonntags meistens in einen Gottesdienst?

– Warum gehen Menschen zu Gottesdiensten?

Vorschlag: Antworten sammeln und als kleine Symbole festhalten. (Bsp. s. Downloads rechts)

z.B. folgende Aussagen

  • Predigt hören (Bibel)
  • Lieder für Gott singen (Notenschlüssel)
  • Gemeinschaft (einige Strichmännchen zusammen)
  • Gott Zeit schenken (Uhr)
  • Brotbrechen (Brot und Wein)
  • Menschen dienen (Herz)

„Warum tun wir all diese Dinge hauptsächlich Sonntagmorgens? Wie wäre es, wenn wir das zu unserem Lebensstil machen?“

Das führt hin zum Thema „Anbetung als Lebensstil“.

GOD-Part: Römer 12,1

Ich habe euch vor Augen geführt, Geschwister, wie groß Gottes Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf. (NGÜ)

Wenn wir Gottesdienst hören, denken wir schnell an ein Event, das aus Predigt, Lobpreismusik und Moderation besteht. Paulus redet hier nicht über dieses Konzept von Gottesdienst oder bewertet es, sondern er zeigt auf, wie ein angemessener Dienst für Gott aussieht. Angemessener Gottesdienst erstreckt sich über meine ganze Woche und mein ganzes Leben. Ich diene Gott durch Zeit, Anbetung, Gemeinschaft mit anderen Menschen, denke an ihn im Abendmahl, und gebe Menschen Liebe (Bezug zum Einstieg). Und das nicht nur Sonntag morgens, sondern als grundlegende Lebenseinstellung.

GOTTESDIENST IST EINE LEBENSEINSTELLUNG

Illustration dafür:

Wer sich als echter Bodybuilder bezeichnet, der geht nicht lediglich einmal pro Woche ins Fitnessstudio und lebt sonst wie bisher. Sondern er hat einen Trainingsplan, der sich über die ganze Woche erstreckt, achtet auf seine Ernährung und lebt einen Lebensstil des Bodybuildings. Genauso ist es mit uns Christen.

Wir werden nicht zu Christen, weil wir am Sonntag zum Gottesdienst gehen. Wir gehen am Sonntag zum Gottesdienst, weil wir Christen sind.

Unser ganzes Leben ist Christsein. Man wird auch nicht zum Auto, nur weil man in der Garage übernachtet.

Natürlich gelingt uns das nicht immer. Niemandem! Aber darauf kommt es nicht an. Jesus weiß das genau, deshalb ist er für uns auf die Welt gekommen, hat ein Leben in Vollkommenheit geführt – sein Leben war der reinste Gottesdienst – und hat uns dadurch freigemacht. Frei von Leistungsdruck, frei von Menschenfurcht, frei von inneren Zwängen, frei von Heuchelei. Deshalb sind wir frei, unser Leben zu einem Gottesdienst zu machen.

FREI-WILLIG – also aus freiem Willen.

Das funktioniert nicht durch eine gute Tat an einem guten Tag. Sondern es funktioniert durch die grundlegende Bereitschaft, immer wieder neu zu entscheiden, ein Gottesdienst zu sein.

Zwei einfache Beispiele:

  1. Dein Wecker klingelt und du bist müde. Du hast die Wahl, aufzustehen und den Tag mit Gott zu starten, oder noch eine halbe Stunde länger zu schlafen. Oft entscheide ich mich für Letzteres. Und Gott ist mir deswegen nicht böse. Aber ich will mich öfter fürs erste entscheiden und es gelingt mir mittlerweile schon besser als vor einem Jahr, weil ich versuche, es zu meiner Gewohnheit zu machen.
  2. Du hast eine Begegnung mit einem Menschen, der dir unsympathisch ist. Er redet viel zu viel und lässt dich nicht zu Wort kommen. Du hast das Gefühl, wegrennen zu wollen. Du stehst vor der Entscheidung, davonzulaufen, oder ihm Liebe entgegenzubringen, indem du ihm deine wertvolle Zeit schenkst. Und zuhörst. Und nachfragst.

Es sind die kleinen fortwährenden Entscheidungen in deinem Leben, die es zu einem wahren Gottesdienst machen können.

Bibelarbeit: Gottesdienst praktisch

(optional – dauert länger)

Eine praktische Hilfe für die täglichen Entscheidungen gibt Paulus ein paar Verse später in Römer 12,9-21.

Aufgabe: Arbeitet die einzelnen Beispiele für praktische Liebe im Alltag heraus. Fülle dafür eine Tabelle aus und überlege dir jeweils ein konkretes Beispiel aus deinem eigenen Leben.

So in etwa könnte das aussehen:

Aussagen aus dem Text Alltägliche Beispiele
Herzlichkeit und ungeheuchelte Liebe Heute helfe ich meinen Eltern gerne bei der Hausarbeit. Dazu entscheide ich mich.
Zuvorkommend sein. Heute möchte ich das Bad in der WG putzen, obwohl ich beim letzten Mal schon dran war
Hoffnung, Standhaftigkeit und Gebet Heute nehme ich mir bewusst 10 Minuten extra, um mich bei Gott zu bedanken für alles Gute, und um die Hoffnung zu feiern, die ich durch ihn haben darf.
Gastfreundschaft und Nöte anderer Heute möchte ich einen einsamen Menschen anrufen und ihm zuhören und meine Zeit schenken
Segnet die euch fluchen Ich weiß, dass du mich verletzt hast und mich nicht magst. Aber ich bin nicht gegen dich, sondern ich bete für dich und lasse mein Verhalten zu dir nicht von meinen Gefühlen bestimmen.
Bescheidenheit Ich würde jetzt gerne davon prahlen, was ich perfekt hinbekommen habe. Ich habe gemerkt, das tue ich aus Stolz und Menschenfurcht. Deshalb behalte ich es heute einfach einmal für mich.
Böses nicht mit Bösem vergelten. Du hast mich beim letzten Mal im Stich gelassen. Jetzt brauchst du meine Hilfe. Auch wenn ich verletzt bin, entscheide ich mich, dir zu helfen.

Schluss-Part: Was will ich mir vornehmen?

Wo stehst du auf deinem Weg mit Gott? Wie würdest du deinen Lebens-Gottesdienst einschätzen? Wo kannst du wachsen und wie willst du das ab jetzt umsetzen?

Tipp: Schreib dir eine konkrete Sache auf und vereinbare mit Gott, dass du sie in der nächsten Woche bewusst umsetzen willst. Wenn du es einem guten Freund erzählst, kann dir das helfen, es nicht zu vergessen und ihr könnt euch gegenseitig erinnern und euch ermutigen.