Als Leiter ist es nicht meine Aufgabe, alles Besser zu machen

Als initiativer Leiter sehe ich überall Potenziale und die Chance, Dinge zum Segen für Menschen zu verbessern. Und das fordert mich. Das überfordert mich manchmal.
Als Leiter ist es nicht meine Aufgabe, alles Besser zu machen

Als Leiter ist es nicht meine Aufgabe, alles Besser zu machen.

Meine Aufgabe als Leiter ist es zu entscheiden,

  • wo es ok ist, wenn etwas ok ist

  • wo es schlimm ist, wenn etwas schlimm bleibt

  • wo es das Beste ist, wenn etwas besser wird

Die Anzahl meiner Aufgaben nimmt ständig zu – und damit die Anzahl von Bereichen, für die ich Verantwortung trage. Als initiativer Leiter sehe ich überall Potenziale und die Chance, Dinge zum Segen für Menschen zu verbessern. Und das fordert mich. Das überfordert mich manchmal. Kennst du dieses Gefühl?

Vor einiger Zeit spürte ich die Last dieser Verantwortung schwer auf meinen Schultern. Ich sah die Möglichkeiten, mich in den unterschiedlichsten Bereichen zu investieren und gleichzeitig spürte ich meine Limitierung: Ich schaffe das nicht alles.

An einem Abend bin ich dann spazieren gegangen. Das mache ich manchmal, wenn ich in Ruhe mit Gott reden möchte. Unter dem Leuchten tausender Sterne über mir ist mir deutlich geworden, das ich es nicht bin, der die ganze Welt trägt und hält. Mir ist noch einmal neu bewusst geworden, dass ich als geliebtes Kind Gottes meine anvertrauten Potenziale so gut einsetzen soll wie es geht, aber das meine Verantwortung dann aufhört. Und da ist mir der Satz eingefallen, den ihr am Anfang dieses Artikels gelesen habt.

Als Leiter ist es nicht meine Aufgabe, alles Besser zu machen.

Du und ich – wir müssen akzeptieren, dass wir limitiert sind. Alles könnte immer besser werden und unsere Ressourcen an Kraft, Zeit und Geld sind begrenzt. Wir sind nicht der allmächtige Gott mit unbeschränkten Möglichkeiten – wir sind abhängige Geschöpfe. Und das ist ok. So sind wir. Wir können nicht alles machen. Das ist auch gar nicht unsere Verantwortung.

Es ist aber nicht egal, was wir machen. Unsere Verantwortung ist es, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wie wir unsere beschränkten Potenziale so investieren, dass die größtmögliche Wirkung erzielt wird.

Folgende drei Fragen sollen dir bei dieser Entscheidung helfen:

Wo ist es ok, wenn etwas ok ist?

Ich sehe viele Dinge, die ok sind. Sie sind nicht schlecht und sie schaden auch niemandem. Gleichzeitig könnten sie jedoch besser laufen. Ich nehme wahr: Hier werden Möglichkeiten verschenkt. Das tut mir manchmal echt weh. Denn mein Kopfkino von einer schönen Zukunft spielt seinen Film in bunten Farben ab und weckt Sehnsucht in mir.

Am Liebsten würde ich sofort loslegen. Und früher habe ich das viel zu oft gemacht und meine Kraft in diese Bereiche investiert. Das war sicherlich gut. Aber heute wird mir immer deutlicher bewusst: Wenn ich mich für eine Sache entscheide, bedeutet das immer, dass ich mich gegen eine andere Sache entscheide. Oder 10 andere Sachen. Oder um ganz ehrlich zu sein: gegen eine fast unbegrenzte Anzahl an anderen Möglichkeiten. Und weil ich nicht alles machen kann, muss ich mich manchmal dazu entscheiden, dass es einfach ok ist, wenn dieser Bereich erst einmal ok bleibt.

Wo ist es schlimm, wenn etwas schlimm bleibt?

Es gibt auch Bereich, die sind einfach nicht ok. Menschen wurden verletzt. Probleme sind ungeklärt. Personen verlassen die Gruppe. Manchmal ist es wie ein langsames Ausbluten, das gestoppt werden muss – manchmal sind es ganz akute Verletzungen, die man verbinden muss. Schnelle klärende Gespräche müssen geführt werden. Gute Alternativvorschläge müssen her.

Es ist einfach schlimm, wenn es schlimm ist für Menschen. Und dann sind wir als Leiter gefordert, einzugreifen. Zu handeln. Denn es ist besonders schlimm, wenn etwas schlimm bleibt.

Wo ist es das Beste, wenn etwas besser wird?

Als Leiter brauchst du die Weisheit, zu entscheiden, wann etwas einfach ok ist. Und du brauchst den Mut, als Notfallmediziner einzugreifen, wenn etwas schlimm ist. Aber was du am dringendsten brauchst, ist die Entschlossenheit, dich in die Bereiche zu investieren, in denen du mit deinem Potenzial das Beste erreichen kannst.

In der Bibel lesen wir von dem Prinzip von Saat und Ernte. Nur Gott kann das Wachstum schenken – aber säen müssen wir. Wie kann ein Leiter so säen, dass möglichst viel Frucht entsteht?

Ein Leiter sät klug, wenn er… …klare Visionen in die Köpfe seiner Geschwister pflanzt. …sich in ein Team investiert. …nachfolgende Leiter aufbaut.

Wenn ein Leiter so klug sät, dann wird sich sein positiver Einfluss multiplizieren. Denn dann können sich andere auch in die Bereiche investieren, bei denen der Leiter zuerst sagen musste: jetzt ist es ok, wenn es ok bleibt.

Dann wird zwar nicht alles besser, aber der Leiter kann einen positiven Einfluss auf einen möglichst großen Bereich ausüben.

Ich hoffe, dass es das Beste war, meine Zeit in diesen Artikel zu investieren. Ich hoffe, es war nicht nur ok oder sogar schlimm für dich, diesen Artikel zu lesen. Ich bete, dass er dir hilft, zu entscheiden, wo es bei dir das Beste ist, wenn etwas besser wird.