#1Verheißen - die Hoffnung beginnt
Was Jesaja um ca. 730 v. Chr angekündigt hat, wurde auf wunderbare Weise Realität. In dieser Andacht erfährst du, wie die Worte Jesajas auch heute Hoffnung und Zuversicht schenken können und keineswegs an Relevanz verloren haben.
Einleitung
Sommerferien. Mama rüttelt dich sanft wach… um 3 Uhr morgens. Heute geht es in den Urlaub! Du sitzt im Auto auf der Rückbank, schaust aus dem Fenster und siehst wie der Morgen verheißungsvoll anbricht, während du mit deiner Familie auf dem Weg zum Flughafen bist. Während noch alles schläft, siehst du, wie sich ein neuer Tag seinen Weg bahnt und die Nacht mehr und mehr zurückweicht. Voller Erwartung und Vorfreude formt sich der Gedanke in deinem Kopf:
„Schon in wenigen Stunden sind wir endlich am Meer.“
Ein ganz anderes Bild:
Du liegst in deinem Bett, draußen tobt ein Herbststurm, der Regen prasselt ans Fenster und du bist müde - nicht von der Klassenarbeit, oder dem zeitigen Aufstehen, sondern von diesen großen Fragen im Kopf, die sich Nachts ihren Weg in deine Gedanken bahnen: „Warum gerade ich? Warum werde ausgerechnet ich gemobbt? Bin ich wirklich zu dick, zu dünn, zu schwach? Bin ich wirklich nicht gut genug? Wann hört das endlich auf? Wann kann ich endlich wieder lachen?“ Du schaust auf die kleine funkelnde Kerze auf deinem Nachtschränkchen:
„Gibt es noch Hoffnung, dass sich was ändert? Wann kann ich endlich wieder die Sonne sehen?“
Zwei Situationen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können und doch haben sie ein gemeinsames Zentrum: SEHNSUCHT, HOFFNUNG
Im Text für diese Andacht geht es auch um Hoffnung:
Das Volk, das in der Finsternis wandelt, hat ein großes Licht gesehen; über den Bewohnern des Landes der Todesschatten ist ein Licht aufgeleuchtet. Du hast das Volk vermehrt, hast seine Freude groß gemacht; sie werden sich vor dir freuen, wie man sich in der Ernte freut, wie [die Sieger] jubeln, wenn sie Beute verteilen. Denn du hast das Joch zerbrochen, das auf ihm lastete und den Stab auf seiner Schulter, und den Stecken seines Treibers, wie am Tag Midians. Denn jeder Stiefel derer, die gestiefelt einherstapfen im Schlachtgetümmel, und jeder Mantel, der durchs Blut geschleift wurde, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt. Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, dass er es gründe und festige mit Recht und Gerechtigkeit von nun an bis an die Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird es tun.
- Jesaja 9,1-6
Erklärung
Ungefähr 730 Jahre vor der Geburt Jesu wurde dieser Text geschrieben. Eine Zeit, in der sich der König von Juda - Ahas - dazu entschieden hat, nicht auf Gott zu vertrauen, sondern auf eine aufstrebende Großmacht: die Assyrer.
Mitten in dieses Misstrauen gegenüber Gott und in diese Zeit von Krieg und Unfreiheit spricht Jesaja von einem Kind, das kommen wird:
Der Friedefürst, bei dem der Friede kein Ende haben wird.
Mitten in dieser Zeit von Verwirrung und falschen Entscheidungen kündigt Jesaja einmal mehr den „Ratgeber“ an. In Zeiten schwerer Not und der Abhängigkeit von den „starken“ Assyrern als Schutzmacht, ruft Jesaja das Kommen des Retters aus. Sein Name ist „starker Gott“. Wo Väter in den Krieg ziehen mussten, kündigt Jesaja den „Ewigen Vater“ an. Bis zum Kommen dieses Retters, dauerte es noch 730 Jahre. Er kam in einer Zeit, die keineswegs besser war, als die Zeit der Assyrer. In eine Zeit, die genauso dunkel war, kam das „große Licht“ (V.1).
Es kam in Form eines Kindes: Sein Name ist Jesus.
Für uns heute ist das Geschichte, auf die wir zurückschauen können, doch für die Menschen damals war es nur eins: HOFFNUNG, SEHNSUCHT.
Der Krieg tobte, doch der Friedefürst war noch nicht da. Die Entscheidungen waren schlecht, doch der Ratgeber hat noch nicht gesprochen. Die Zeiten waren schwierig und voller Kompromisse. Der „Wunderbare“ sollte erst noch kommen. Die Ankündigung Jesajas musste vorerst eine Hoffnung bleiben und doch war es wie das erste Licht des Tages, nach einer langen Winternacht. Wie ein austreibendes Blatt im Frühling.
Anwendung
- In welche Situation wird dieses Wort bei dir gesprochen?
- Wovon benötigst du Rettung?
- Für welche Frage brauchst du einen Ratgeber?
- Für welches Problem brauchst den starken Gott? (ggf. aufschreiben lassen - Reflexion)
Zuspruch
Die Ankündigung Jesajas ist wahr geworden. Als Jesus in die Welt kam und sein Wirken begann, war diese Ankündigung zur sichtbaren Realität geworden. Neben dem Abschnitt aus Jesaja 9 gibt es zahlreiche weitere Ankündigungen, die alle im Leben und Sterben Jesu erfüllt worden sind. Was bedeutet das?
GOTT HÄLT SEINE VERSPRECHEN!
Was Gott sagt, das tut er. Was Gott verspricht, das hält er. Darauf darfst du dein Vertrauen setzen.
Wenn du an deiner Identität zweifelst, dann darfst du annehmen, was Gott über dich denkt.
Wenn du gegen Sünden ankämpfst, darfst du wissen, dass er dir Ratgeber und Retter ist.
Wenn du niedergeschlagen bist von Mobbing, Depressionen und Minderwertigkeitsgefühlen, dann darfst du dich daran klammern, dass Gott dein Friedefürst ist.
Appell
Beschäftige dich mit Gottes Zusagen und bitte ihn im Gebet, dass er dir den Glauben schenkt, auf sie zu vertrauen.
Abschluss
Gott hält seine Versprechen. Auf ihn ist Verlass, so wie auf die Morgendämmerung, die stetig das Dunkel der Nacht verdrängt. Nichts kann ihn hindern und keiner kann seine Vorhaben aufhalten. An deiner Seite steht ein starker Gott. Die Herrschaft ruht auf seinen Schultern (V.5). Die Last, die auf deinen Schultern liegt, hat er zerbrochen (V.3). Setze auf Jesus, auf den starken Gott! Er ist die lebendige Hoffnung. Er ist der Retter. Er ist Gerechtigkeit. Er ist HERR.
Amen.