Was ich von Pferden und meinen Töchtern lernen kann

Wenn wir die alltäglichen Dinge unseres Lebens mit offenen Augen anschauen, dann können wir eine Menge lernen. Auch für die Arbeit im Reich Gottes.
Was ich von Pferden und meinen Töchtern lernen kann

Hier möchte ich nicht meine Töchter mit Pferden vergleichen. Nein. Hier steht der Umgang mit den Pferden im Vordergrund. Und da zwei meiner Töchter Hobbyreiterinnen sind, bekomme ich das eine oder andere mit.

Mit dem Beispiel der Pferde sind wir in guter Gesellschaft. Jakobus benutzt auch die Welt der Pferde, wenn er sagt:

Wenn wir aber den Pferden die Zäume in die Mäuler legen, damit sie uns gehorchen, lenken wir auch ihren ganzen Leib.Jakobus 3,3

Das Zaumzeug

Fangen wir mit dem Zaumzeug an. Nicht jedes Pferd nimmt es gerne an. Das passende Gebiss muss gefunden werden. Besonders spannend ist aber die richtige Handhabung. Die Zügel dürfen nicht mit dem Handbremsseil bei dem Auto oder dem Bremszug beim Fahrrad verwechselt werden. Bei einem zu staken Einsatz wehrt sich das Pferd. Und irgendwann wird es stumpf im Maul. Feingefühl ist gefragt. Eine kleine Hilfe geben (halbe oder viertel Parade) und der Erfolg ist groß.
Manchmal werden die Pferde auch an die Kandare genommen. Hier ist die Wirkung jeder Handbewegung noch stärker. Nur Geübte sollten dieses Instrument nutzen.

Feingefühl und das Einstellen auf den Anderen ist gefragt.Manchmal setzen wir die richtigen Instrumente ein, aber die Wirkung bleibt aus – oder das Gegenteil passiert. Feingefühl ist gefragt. Das Einstellen auf den Anderen ist wichtig. Wir dürfen nicht alle gleich sehen. Jeder reagiert anders. Auch müssen wir uns die Frage stellen, ob wir von Gott die passenden Gaben und die Berufung zu bestimmten Diensten und Aufgaben haben.

Die Sporen

Wenn sich dann wirklich kaum noch etwas bewegt, dann müssen dem Pferd auch mal die Sporen gegeben werden. Aber Vorsicht, es soll niemand verwundet werden. Häufig sind diese Sporen auch einfach nur schick für den, der sie trägt und leidvoll für den, der sie spürt. Das Beste scheint es wohl, wenn der Sitz stimmt. Die richtige Verbindung von Reiter und Reittier. Kleine Gewichtsverlagerungen sagen alles. Und dann kann auch noch die Stimme eingesetzt werden. Ein Instrument, was nicht zu unterschätzen ist.

Eine gute Verbindung ist elementar.Ohne die richtige Verbindung können wir in unseren Arbeitsbereichen Methoden und Techniken einsetzen, aber es wird nicht viel passieren. Ein gutes Kennen und ein miteinander Reden helfen mehr als geschickte, pädagogische Tricks.

Die Nahrung

Und wer kennt das nicht vom eigenen Erleben oder vom Zuschauen? Da ist nichts unter Kontrolle. Alle Hilfen zeigen kaum Wirkung. Das Pferd ist völlig von der Rolle. Das Pferd ist vom Hafer gestochen.

Ausgewogenheit ist gefragt.Die richtige Nahrung ist entscheidend. Eine Motivation ist gut, aber wenn wir uns zu viel vornehmen, kommt hinterher das große Loch. Ausgewogenheit ist gefragt. Wenn wir Dinge in unserem Gemeindeumfeld nicht mehr einsortieren können, sollten wir die geistliche Nahrung der letzten Wochen und Monate analysieren.

Das Lob

Eine Sache scheint besonders wichtig zu sein. Dem Pferd muss deutlich gezeigt werden, was gut ist und was nicht.

Eine positive Reaktion, beflügelt uns für die nächsten Wochen.Das Loben ist eine wichtige Sache – auch in unseren Gemeinden. Nicht, dass wir uns demnächst alle am Hals, das heißt auf die Schulter klopfen. Aber eine Reaktion, die Mut macht, beflügelt uns für die nächsten Wochen. Eine harte Kritik beschäftigt uns Monate.

Die Haltung

Und noch eine Sache ist mir aufgefallen. Besonders am Anfang ist es wichtig die richtige Grundhaltung einzunehmen. Das geschieht dadurch, dass der Reiter sich selbst und dem Pferd zuruft: Ich bin hier der Chef!

Irgendwann sind die Grenzen bei der Übertragung erreicht. Beim Reiten ist diese Grundhaltung von großer Bedeutung. Beim gemeinsamen Dienen, auch bei der Ausübung von Leitungsaufgaben, sollte diese Haltung bei uns nicht sein. Wir sollen über andere Geschwister nicht herrschen, sondern Vorbilder sein 1. Petrus 5,3. Wenn einer der Chef ist, dann nur einer. Und der hat uns ein Beispiel hinterlassen:

Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt; der keine Sünde getan hat, auch ist kein Trug in seinem Mund gefunden worden, der, geschmäht, nicht wieder schmähte, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet; der unsere Sünden an seinem Leib selbst an das Holz hinaufgetragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch dessen Striemen ihr geheilt worden seid. Denn ihr gingt in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen.1. Petrus 2,21-25