Evangelisation kann so einfach sein

Eine kurze Illustration der verschiedenen Evangelisationsstile. Denn Evangelisation ist mehr, als wir oft denken.
Evangelisation kann so einfach sein

„Evangelisation kann so einfach sein, denn es ist mehr als predigen“. – Der Missionsbefehl Jesu gilt für jeden Christen. Aber nicht jeder hat die Gabe zu predigen.

Doch es gibt noch mehr Möglichkeiten, wie ich andere auf Jesus hinweisen kann. Vielleicht bin ich ein Einlader, ein Beter, ein Diener, ein Verteiler?

Eine Geschichte der unterschiedlichen Evangelistentypen

Timo ist Ende Zwanzig und besitzt ein kleines Restaurant in Köln. Er liebt seine Arbeit, was unter anderem an den netten Kollegen liegt. Er versteht sich besonders gut mit May Lin, der Köchin. Sie ist eine fröhliche Christin aus Asien und kocht Timo nach Ladenschluss oft ein Extraessen. Einfach aus Nettigkeit. Auf ihren Glauben ist er aufmerksam geworden, als er sie vor dem Essen beten sah. Das kam ihm zwar etwas komisch vor, war aber an sich nichts Neues für ihn, das kannte er von seiner Großmutter. Seine Oma ist zwar in die USA ausgewandert, doch besteht immer noch ein guter Kontakt. Sie kam sogar extra zur Restauranteröffnung angereist, nur um Timo zu sagen, dass sie täglich für ihn betet. Das fand Timo zwar seltsam, aber doch schwer beeindruckend.

May Lin bringt immer mal wieder Flyer von ihrer Gemeinde mit und legt sie im Restaurant aus. Auch wenn Timo nicht viel mit dem christlichen Glauben zu tun hat, ertappt er sich öfter dabei, dass er den einen oder anderen Flyer liest. Einige Flyer bringen ihn schwer zum Nachdenken, auch wenn er das niemals zugeben würde.

May Lin ist mit dem Schreiner Thorsten verheiratet und der half Timo bei der gesamten Einrichtung seines Ladens. Obwohl Thorsten häufig 50 Stunden pro Woche arbeitet, nimmt er sich immer wieder Zeit für Reparaturen im Restaurant. Die Geldscheine, die Timo ihm für seine Arbeit zustecken wollte, lehnte er mit den Worten ab: „Nein danke, es macht mir einfach Spaß dir zu helfen.“

Eines Abends kommt eine Horde junger Männer ins Restaurant, die schon in einer anderen Kneipe ordentlich Alkohol getrunken haben. Die Gruppe ist ziemlich laut und die übrigen Gäste fühlen sich gestört. Als einer der Jungs zur Toilette wankt, rutscht er aus, fällt und stößt sich den Kopf blutig.
Ein fremder Mann steht auf, schnappt sich den blutüberströmten Trunkenbold und fährt mit ihm ins Krankenhaus. Nach einer Stunde kommt der Helfer wieder und Timo bedankt sich herzlich für die Hilfe.
Er will ihn noch auf ein Getränk einladen, aber der lehnt mit folgenden Worten ab: „Nein danke, ich möchte morgen früh in den Gottesdienst gehen und will ausgeschlafen sein. Hast du nicht Lust mitzukommen? Ich bin in derselben Gemeinde wie May Lin und Thorsten.“ Timo willigt ein und erlebt am nächsten Tag zum ersten Mal in seinem Leben einen Gottesdienst. Er sieht in der Gemeinde, wie die anderen aus ganzem Herzen Gott anbeten, und das beeindruckt ihn sehr. Auch die Predigt trifft direkt in seine Lebenssituation und die Worte wirken in seinem Herzen nach. Einige Monate und viele Gespräche später findet er zum Glauben an Jesus Christus.

Diese Geschichte ist zwar ausgedacht, aber so kann es Wirklichkeit werden. Auf dem Weg zum Glauben haben Timo mehrere Christen begleitet – mit ganz unterschiedlichen Gaben, aber einem gemeinsamen Anliegen: Timo auf Jesus hinzuweisen.

Seine Oma betet regelmäßig für ihn – der Beter.
Die Flyer von May Lin wecken in ihm die ersten Gedanken über Gott – der Verteiler.
Der Schreiner Thorsten lebt ihm Hilfsbereitschaft vor – und ist der Diener.
Der hilfsbereite Gast, der den Verletzten ins Krankenhaus fährt und ihn in den Gottesdienst einlädt – der Einlader.
In der Gemeinde trafen Timo Gottes Worte ins Herz – durch den Prediger.
Jeder leistet seinen Beitrag, damit Timo zum Glauben findet.
Evangelisation ist mehr, als wir oft denken!